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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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mit solcher Macht und Frey heit im Reden/ wider ein gewisses und besonders Laster auff der Cantzel gepredigt/ daß ein Frau/ die sich selbigen Lasters schuldig gewäst / gleich als todt niedergesuncken/ und da das gantze Volck in der Predigt zu beten nieder auff die Knie gefallen/ Sie/ die todte Person wieder zu ihr selbst kommen/ und lebendig worden/ warumb sie aber wiederumb in dieses Leben geschafft worden/ und was sie in der andern Welt gesehen/ habe sie auff diese Weiß erzehlet: Als ich vor dem Richterstul GOttes gestanden/ da seynd sambt und neben mir sechtzig tausend Seelen gestanden/ welche aus unterschiedlichen Theilen der Welt/ durch mancherley Weiß und Fäll des Tods zu dem Richter berufft worden. Vnd aus dieser gantzen Zahl/ seyn mehr nicht als drey Seelen ins Fegfeuer geschafft worden/ über die andern alle ist der Sententz der ewigen Pein und Verdamnüß ergangen. Ach behüte GOTT:

1. Ich glaubte nicht/ was diese Frau erzehlet/ wann ich nicht schon vorhin Christo geglaubt hette/ derso ernstlich sagt: Es ist ein breiter Weg/ der da führt zum Verderben/ und viel seynd deren/ die durch denselben gehn: Ein schmaler Weg ist/ der zum Leben führt/ und deren seynd wenig/ die ihn finden.

mit solcher Macht und Frey heit im Reden/ wider ein gewisses und besonders Laster auff der Cantzel gepredigt/ daß ein Frau/ die sich selbigen Lasters schuldig gewäst / gleich als todt niedergesuncken/ und da das gantze Volck in der Predigt zu beten nieder auff die Knie gefallen/ Sie/ die todte Person wieder zu ihr selbst kom̃en/ und lebendig worden/ warumb sie aber wiederumb in dieses Leben geschafft worden/ und was sie in der andern Welt gesehen/ habe sie auff diese Weiß erzehlet: Als ich vor dem Richterstul GOttes gestanden/ da seynd sambt und neben mir sechtzig tausend Seelen gestanden/ welche aus unterschiedlichen Theilen der Welt/ durch mancherley Weiß und Fäll des Tods zu dem Richter berufft worden. Vnd aus dieser gantzen Zahl/ seyn mehr nicht als drey Seelen ins Fegfeuer geschafft worden/ über die andern alle ist der Sententz der ewigen Pein und Verdamnüß ergangen. Ach behüte GOTT:

1. Ich glaubte nicht/ was diese Frau erzehlet/ wann ich nicht schon vorhin Christo geglaubt hette/ derso ernstlich sagt: Es ist ein breiter Weg/ der da führt zum Verderben/ und viel seynd deren/ die durch denselben gehn: Ein schmaler Weg ist/ der zum Leben führt/ und deren seynd wenig/ die ihn finden.

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[827/0847] mit solcher Macht und Frey heit im Reden/ wider ein gewisses und besonders Laster auff der Cantzel gepredigt/ daß ein Frau/ die sich selbigen Lasters schuldig gewäst / gleich als todt niedergesuncken/ und da das gantze Volck in der Predigt zu beten nieder auff die Knie gefallen/ Sie/ die todte Person wieder zu ihr selbst kom̃en/ und lebendig worden/ warumb sie aber wiederumb in dieses Leben geschafft worden/ und was sie in der andern Welt gesehen/ habe sie auff diese Weiß erzehlet: Als ich vor dem Richterstul GOttes gestanden/ da seynd sambt und neben mir sechtzig tausend Seelen gestanden/ welche aus unterschiedlichen Theilen der Welt/ durch mancherley Weiß und Fäll des Tods zu dem Richter berufft worden. Vnd aus dieser gantzen Zahl/ seyn mehr nicht als drey Seelen ins Fegfeuer geschafft worden/ über die andern alle ist der Sententz der ewigen Pein und Verdamnüß ergangen. Ach behüte GOTT: 1. Ich glaubte nicht/ was diese Frau erzehlet/ wann ich nicht schon vorhin Christo geglaubt hette/ derso ernstlich sagt: Es ist ein breiter Weg/ der da führt zum Verderben/ und viel seynd deren/ die durch denselben gehn: Ein schmaler Weg ist/ der zum Leben führt/ und deren seynd wenig/ die ihn finden.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/847>, abgerufen am 25.11.2024.