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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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der Römische König unter deß von dessen Mann- und Hertzhafftigkeit gehöret hatte/ ist er auff Königlichem Befehl aus dem Gefängnüß ins Zimmer geführet worden/ damit ihn der König von Person sehen möchte/ den er zu vor wegen seiner Großmütigkeit zum öfftern hat rühmen hören. Als ihn nun der König fragte/ woher er wäre? Vnd darauff die Antwort gefiel/ er sey der Geburt ein Hesse/ hat der König gesaget/ daraus könne man abnehmen/ daß nicht viel gebratens an ihme/ dem Soldaten seyn möchte. Weiter wurde gefraget/ an welchem Orte er auffezogen wäre? Der Soldate antwortet: Vnter den Westphalern. Gar recht/ sprach der König/ es kompt noch besser heraus/ daß du ein loser Vogel bist. Wo hast du aber bißher gelebet? Vnter den Böhmen/ antwortet der Lands Knecht. Darauff sprach der König: Es trifft alles gnau überein/ denn diese/ mit welchen du bißher umbgangen bist/ sind die allerärgsten Bösewichter unter der Sonnen/ der Soldat antwortet: Es sey dem also/ wie ihre Königliche Majestät gesaget hat: Allein es gehöret noch eine Nation in dieses Register/ damit die Schelm-Zunft recht vollkommen werde. Welches als sie der König wissen wolte/ und begehrte der Soldat solte nur frey heraus sagen/ es solte ihm keine Gefahr bringen/ hat er gesaget: Die Spanier gehörten auch mit uns Schelm-Register.

der Römische König unter deß von dessen Mann- und Hertzhafftigkeit gehöret hatte/ ist er auff Königlichem Befehl aus dem Gefängnüß ins Zimmer geführet worden/ damit ihn der König von Person sehen möchte/ den er zu vor wegen seiner Großmütigkeit zum öfftern hat rühmen hören. Als ihn nun der König fragte/ woher er wäre? Vnd darauff die Antwort gefiel/ er sey der Geburt ein Hesse/ hat der König gesaget/ daraus könne man abnehmen/ daß nicht viel gebratens an ihme/ dem Soldaten seyn möchte. Weiter wurde gefraget/ an welchem Orte er auffezogen wäre? Der Soldate antwortet: Vnter den Westphalern. Gar recht/ sprach der König/ es kompt noch besser heraus/ daß du ein loser Vogel bist. Wo hast du aber bißher gelebet? Vnter den Böhmen/ antwortet der Lands Knecht. Darauff sprach der König: Es trifft alles gnau überein/ denn diese/ mit welchen du bißher umbgangen bist/ sind die allerärgsten Bösewichter unter der Sonnen/ der Soldat antwortet: Es sey dem also/ wie ihre Königliche Majestät gesaget hat: Allein es gehöret noch eine Nation in dieses Register/ damit die Schelm-Zunft recht vollkommen werde. Welches als sie der König wissen wolte/ und begehrte der Soldat solte nur frey heraus sagen/ es solte ihm keine Gefahr bringen/ hat er gesaget: Die Spanier gehörten auch mit uns Schelm-Register.

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[824/0844] der Römische König unter deß von dessen Mann- und Hertzhafftigkeit gehöret hatte/ ist er auff Königlichem Befehl aus dem Gefängnüß ins Zimmer geführet worden/ damit ihn der König von Person sehen möchte/ den er zu vor wegen seiner Großmütigkeit zum öfftern hat rühmen hören. Als ihn nun der König fragte/ woher er wäre? Vnd darauff die Antwort gefiel/ er sey der Geburt ein Hesse/ hat der König gesaget/ daraus könne man abnehmen/ daß nicht viel gebratens an ihme/ dem Soldaten seyn möchte. Weiter wurde gefraget/ an welchem Orte er auffezogen wäre? Der Soldate antwortet: Vnter den Westphalern. Gar recht/ sprach der König/ es kompt noch besser heraus/ daß du ein loser Vogel bist. Wo hast du aber bißher gelebet? Vnter den Böhmen/ antwortet der Lands Knecht. Darauff sprach der König: Es trifft alles gnau überein/ denn diese/ mit welchen du bißher umbgangen bist/ sind die allerärgsten Bösewichter unter der Sonnen/ der Soldat antwortet: Es sey dem also/ wie ihre Königliche Majestät gesaget hat: Allein es gehöret noch eine Nation in dieses Register/ damit die Schelm-Zunft recht vollkommen werde. Welches als sie der König wissen wolte/ und begehrte der Soldat solte nur frey heraus sagen/ es solte ihm keine Gefahr bringen/ hat er gesaget: Die Spanier gehörten auch mit uns Schelm-Register.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 824. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/844>, abgerufen am 22.11.2024.