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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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GOtthard Sitqui ein Obrister der Schlösser Papa und Somlio ist wieder die Bauren zu Felde gezogen/ hat aber Christlich gehandelt und das Geschütz nicht mit eisern Kugeln/ sondern/ damit destoweniger Bluts vergossen würde/ mit Stroh und grünen Kraut/ oder mit alten Lumpen/ und dergleichen Dingen/ laden/ und wieder sie abgehen lassen; Welches dann/ als ein ungewohnter/ wie wohl unschädlicher Knall/ und brasseln/ sambt dem Rauch/ und dem Feld-Geschrey / diese ohne das furchtsame Leute erschreckt/ daß sie keines Schlagens begehrt / sondern die Waffen von sich geworffen/ und schändlich davon geloffen seyn: Vnd dadurch hat dieser Obrister bey vielen ein grosses Lob erlangt.

1. Ist auch Lobens würdig. Denn ein kluger Mann soll immer ehe den Glimpff/ als die Schärffe gebranuchen.

2. Hat er nicht mehr begehret/ als die Bauren in die Furcht und zum Gehorsam zu bringen. Weil ers nun/ ohne Blutvergiessen/ erhalten/ so ist es ja besser gewesen/ als wenn er unschuldig Menschen Blut vergossen hette.

439.

Von stehend sterbenden und abgeschlagene Köpff tragenden.

IM Jahr 1605. ist zu Wien ein Wächter in seinem Wacht-Häußlein an der Christ-

GOtthard Sitqui ein Obrister der Schlösser Papa und Somlio ist wieder die Bauren zu Felde gezogen/ hat aber Christlich gehandelt und das Geschütz nicht mit eisern Kugeln/ sondern/ damit destoweniger Bluts vergossen würde/ mit Stroh und grünen Kraut/ oder mit alten Lumpen/ und dergleichen Dingen/ laden/ und wieder sie abgehen lassen; Welches dann/ als ein ungewohnter/ wie wohl unschädlicher Knall/ und brasseln/ sambt dem Rauch/ und dem Feld-Geschrey / diese ohne das furchtsame Leute erschreckt/ daß sie keines Schlagens begehrt / sondern die Waffen von sich geworffen/ und schändlich davon geloffen seyn: Vnd dadurch hat dieser Obrister bey vielen ein grosses Lob erlangt.

1. Ist auch Lobens würdig. Denn ein kluger Mann soll immer ehe den Glimpff/ als die Schärffe gebranuchen.

2. Hat er nicht mehr begehret/ als die Bauren in die Furcht und zum Gehorsam zu bringen. Weil ers nun/ ohne Blutvergiessen/ erhalten/ so ist es ja besser gewesen/ als wenn er unschuldig Menschen Blut vergossen hette.

439.

Von stehend sterbenden und abgeschlagene Köpff tragenden.

IM Jahr 1605. ist zu Wien ein Wächter in seinem Wacht-Häußlein an der Christ-

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[820/0840] GOtthard Sitqui ein Obrister der Schlösser Papa und Somlio ist wieder die Bauren zu Felde gezogen/ hat aber Christlich gehandelt und das Geschütz nicht mit eisern Kugeln/ sondern/ damit destoweniger Bluts vergossen würde/ mit Stroh und grünen Kraut/ oder mit alten Lumpen/ und dergleichen Dingen/ laden/ und wieder sie abgehen lassen; Welches dann/ als ein ungewohnter/ wie wohl unschädlicher Knall/ und brasseln/ sambt dem Rauch/ und dem Feld-Geschrey / diese ohne das furchtsame Leute erschreckt/ daß sie keines Schlagens begehrt / sondern die Waffen von sich geworffen/ und schändlich davon geloffen seyn: Vnd dadurch hat dieser Obrister bey vielen ein grosses Lob erlangt. 1. Ist auch Lobens würdig. Denn ein kluger Mann soll immer ehe den Glimpff/ als die Schärffe gebranuchen. 2. Hat er nicht mehr begehret/ als die Bauren in die Furcht und zum Gehorsam zu bringen. Weil ers nun/ ohne Blutvergiessen/ erhalten/ so ist es ja besser gewesen/ als wenn er unschuldig Menschen Blut vergossen hette. 439. Von stehend sterbenden und abgeschlagene Köpff tragenden. IM Jahr 1605. ist zu Wien ein Wächter in seinem Wacht-Häußlein an der Christ-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 820. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/840>, abgerufen am 25.11.2024.