Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.gehet / wie die Spreu vom Winde wird verwehet. 437. Eins Mannes Weib kömbt 20. Wochen nach der Hochzeit ins Kind-Bett. EInes einfältigen Menschen Hauß-Frau kam 20. Wochen nach der Hochzeit in das Kind-Bett; Wie er sich nun darüber verwunderte/ und zu ihr sprach wie das zugehe? Er habe ja gehört/ daß man mit einem Kind 40. Wochen schwanger gehe / wo dann übringen 20. Wochen blieben? gab zur Antwort: Du Thor/ du 20. Wochen / und ich 20. Wochen/ macht das nicht 40. Wochen? und stillete damit den guten Mann/ daß Er den breiten Hut willig auffetzte/ und fünff gerade sein Ließ. 1. Dieses/ wenn es sichs in der Warheit also verhält/ ist vor eine Weiber List zu achten. 2. Heut zu Tage aber dürffte man wenig Männer finden/ die sich dergleichen überreden liessen. Die Bauren sind garzu Gescheide und klug worden. 438. Wie Gotthard Sitquei wieder die Bauren gestritten. gehet / wie die Spreu vom Winde wird verwehet. 437. Eins Mannes Weib kömbt 20. Wochen nach der Hochzeit ins Kind-Bett. EInes einfältigen Menschen Hauß-Frau kam 20. Wochen nach der Hochzeit in das Kind-Bett; Wie er sich nun darüber verwunderte/ und zu ihr sprach wie das zugehe? Er habe ja gehört/ daß man mit einem Kind 40. Wochen schwanger gehe / wo dann übringen 20. Wochen blieben? gab zur Antwort: Du Thor/ du 20. Wochen / und ich 20. Wochen/ macht das nicht 40. Wochen? und stillete damit den guten Mann/ daß Er den breiten Hut willig auffetzte/ und fünff gerade sein Ließ. 1. Dieses/ wenn es sichs in der Warheit also verhält/ ist vor eine Weiber List zu achten. 2. Heut zu Tage aber dürffte man wenig Männer finden/ die sich dergleichen überreden liessen. Die Bauren sind garzu Gescheide und klug worden. 438. Wie Gotthard Sitquei wieder die Bauren gestritten. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0839" n="819"/> gehet / wie die Spreu vom Winde wird verwehet.</p> <p>437.</p> <p>Eins Mannes Weib kömbt 20. Wochen nach der Hochzeit ins Kind-Bett.</p> <p>EInes einfältigen Menschen Hauß-Frau kam 20. Wochen nach der Hochzeit in das Kind-Bett; Wie er sich nun darüber verwunderte/ und zu ihr sprach wie das zugehe? Er habe ja gehört/ daß man mit einem Kind 40. Wochen schwanger gehe / wo dann übringen 20. Wochen blieben? gab zur Antwort: Du Thor/ du 20. Wochen / und ich 20. Wochen/ macht das nicht 40. Wochen? und stillete damit den guten Mann/ daß Er den breiten Hut willig auffetzte/ und fünff gerade sein Ließ.</p> <p>1. Dieses/ wenn es sichs in der Warheit also verhält/ ist vor eine Weiber List zu achten.</p> <p>2. Heut zu Tage aber dürffte man wenig Männer finden/ die sich dergleichen überreden liessen. Die Bauren sind garzu Gescheide und klug worden.</p> <p>438.</p> <p>Wie Gotthard Sitquei wieder die Bauren gestritten.</p> </div> </body> </text> </TEI> [819/0839]
gehet / wie die Spreu vom Winde wird verwehet.
437.
Eins Mannes Weib kömbt 20. Wochen nach der Hochzeit ins Kind-Bett.
EInes einfältigen Menschen Hauß-Frau kam 20. Wochen nach der Hochzeit in das Kind-Bett; Wie er sich nun darüber verwunderte/ und zu ihr sprach wie das zugehe? Er habe ja gehört/ daß man mit einem Kind 40. Wochen schwanger gehe / wo dann übringen 20. Wochen blieben? gab zur Antwort: Du Thor/ du 20. Wochen / und ich 20. Wochen/ macht das nicht 40. Wochen? und stillete damit den guten Mann/ daß Er den breiten Hut willig auffetzte/ und fünff gerade sein Ließ.
1. Dieses/ wenn es sichs in der Warheit also verhält/ ist vor eine Weiber List zu achten.
2. Heut zu Tage aber dürffte man wenig Männer finden/ die sich dergleichen überreden liessen. Die Bauren sind garzu Gescheide und klug worden.
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Wie Gotthard Sitquei wieder die Bauren gestritten.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 819. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/839>, abgerufen am 16.02.2025. |