Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.2. Wenn heut zu Tage dergleichen gebrauchet würde/ dürffte es ehrlicher in der Welt hergehen. Aber/ wer wolte Peitschen gnug machen und zutragen? 408. Dominicus wil grössere Schmertzen haben. DOminicus, als er grosse Schmertzen litte/ wurde von seinem Auffwarter vermahnet / er wolte doch GOTT bitten/ daß er gütiger mit Ihm handlete. Deme gab der heilige Mann eine zornige Antwort und sprach: Wann ich deine Einfalt nicht so wol kennete/ so müssestu mir dieser deiner frevendlicher Red halber alsbald aus dem Gesicht gehen. Und gleich darauff wirfft er sich auff den blosen Erdboden nieder/ und spricht: Ich sag dir Lob und Danck/ mein allerliebster GOTT und HERR/ für diß was du mir zu leiden geschickt hast. Mehre meine Schmertzen/ schick eine Kranckheit über die ander/ ich weiß wol daß du mir auch Gedult darzu geben wirst. 1. Dieser hat vermeinet/ er wolte mit Leiden den Himmel von GOTT verdienen. 2. Wenn heut zu Tage dergleichen gebrauchet würde/ dürffte es ehrlicher in der Welt hergehen. Aber/ wer wolte Peitschen gnug machen und zutragen? 408. Dominicus wil grössere Schmertzen haben. DOminicus, als er grosse Schmertzen litte/ wurde von seinem Auffwarter vermahnet / er wolte doch GOTT bitten/ daß er gütiger mit Ihm handlete. Deme gab der heilige Mann eine zornige Antwort und sprach: Wann ich deine Einfalt nicht so wol kennete/ so müssestu mir dieser deiner frevendlicher Red halber alsbald aus dem Gesicht gehen. Und gleich darauff wirfft er sich auff den blosen Erdboden nieder/ und spricht: Ich sag dir Lob und Danck/ mein allerliebster GOTT und HERR/ für diß was du mir zu leiden geschickt hast. Mehre meine Schmertzẽ/ schick eine Kranckheit über die ander/ ich weiß wol daß du mir auch Gedult darzu geben wirst. 1. Dieser hat vermeinet/ er wolte mit Leiden den Himmel von GOTT verdienen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0790" n="770"/> <p>2. Wenn heut zu Tage dergleichen gebrauchet würde/ dürffte es ehrlicher in der Welt hergehen. Aber/ wer wolte Peitschen gnug machen und zutragen?</p> </div> <div> <head>408.</head> <argument> <p>Dominicus wil grössere Schmertzen haben.</p> </argument> <p>DOminicus, als er grosse Schmertzen litte/ wurde von seinem Auffwarter vermahnet / er wolte doch GOTT bitten/ daß er gütiger mit Ihm handlete. Deme gab der heilige Mann eine zornige Antwort und sprach: Wann ich deine Einfalt nicht so wol kennete/ so müssestu mir dieser deiner frevendlicher Red halber alsbald aus dem Gesicht gehen. Und gleich darauff wirfft er sich auff den blosen Erdboden nieder/ und spricht: Ich sag dir Lob und Danck/ mein allerliebster GOTT und HERR/ für diß was du mir zu leiden geschickt hast. Mehre meine Schmertzẽ/ schick eine Kranckheit über die ander/ ich weiß wol daß du mir auch Gedult darzu geben wirst.</p> <p>1. Dieser hat vermeinet/ er wolte mit Leiden den Himmel von GOTT verdienen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [770/0790]
2. Wenn heut zu Tage dergleichen gebrauchet würde/ dürffte es ehrlicher in der Welt hergehen. Aber/ wer wolte Peitschen gnug machen und zutragen?
408. Dominicus wil grössere Schmertzen haben.
DOminicus, als er grosse Schmertzen litte/ wurde von seinem Auffwarter vermahnet / er wolte doch GOTT bitten/ daß er gütiger mit Ihm handlete. Deme gab der heilige Mann eine zornige Antwort und sprach: Wann ich deine Einfalt nicht so wol kennete/ so müssestu mir dieser deiner frevendlicher Red halber alsbald aus dem Gesicht gehen. Und gleich darauff wirfft er sich auff den blosen Erdboden nieder/ und spricht: Ich sag dir Lob und Danck/ mein allerliebster GOTT und HERR/ für diß was du mir zu leiden geschickt hast. Mehre meine Schmertzẽ/ schick eine Kranckheit über die ander/ ich weiß wol daß du mir auch Gedult darzu geben wirst.
1. Dieser hat vermeinet/ er wolte mit Leiden den Himmel von GOTT verdienen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |