Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

sti/ dem HERRN das Geleite gegeben haben/ eine gewesen mit Namen/ Veronica, von Jerusalem bürtig/ da sie gesehen haben/ daß der liebe HErr so matt und schwach/ im Angesichte wegen der Dörnen Crone voller Bluts-Tropffen/ so sey sie aus Mitleiden hinzu gegangen / und habe mit dem Tuche/ daß sie bey sich gehabt/ das Blutrüstige Angesichte abgewischet/ da ist ihr am Tuche ein Abdruck des Angesichtes Christi verblieben / daß man die Gestalt des Angesichtes Christi eigendlich habe sehen können. Dannher man Veronicam mit einem solchen Tuche noch pfleget abzumahlen. Als Tyberius der Käyser/ unter welchen der HErr Christus gelitten hat/ zur Zeit in eine grosse und gefährliche Kranckheit gefallen/ ist er durch anschauung des Tuchs Veronicae darauff Christi Bildnüß gewesen/ wieder gesund worden.

1. Dieses ist bey des ein Päbstisches Gedicht/ so wol/ daß Christi Gestalt in der Veronicen Tüchlein gedrucket/ als daß der Käyser Tyberius durch Anschauung dieses Tüchlein wieder gesund worden. Wer weiß/ ob Veronica den HERRN JESUM einmal abgedrucknet/ oder nur gesehen? In der Evangelischen Historien/ wie auch andern glaub würdigen Büchern

sti/ dem HERRN das Geleite gegeben haben/ eine gewesen mit Namen/ Veronica, von Jerusalem bürtig/ da sie gesehen haben/ daß der liebe HErr so matt und schwach/ im Angesichte wegen der Dörnen Crone voller Bluts-Tropffen/ so sey sie aus Mitleiden hinzu gegangen / und habe mit dem Tuche/ daß sie bey sich gehabt/ das Blutrüstige Angesichte abgewischet/ da ist ihr am Tuche ein Abdruck des Angesichtes Christi verblieben / daß man die Gestalt des Angesichtes Christi eigendlich habe sehen können. Dannher man Veronicam mit einem solchen Tuche noch pfleget abzumahlen. Als Tyberius der Käyser/ unter welchen der HErr Christus gelitten hat/ zur Zeit in eine grosse und gefährliche Kranckheit gefallen/ ist er durch anschauung des Tuchs Veronicae darauff Christi Bildnüß gewesen/ wieder gesund worden.

1. Dieses ist bey des ein Päbstisches Gedicht/ so wol/ daß Christi Gestalt in der Veronicen Tüchlein gedrucket/ als daß der Käyser Tyberius durch Anschauung dieses Tüchlein wieder gesund worden. Wer weiß/ ob Veronica den HERRN JESUM einmal abgedrucknet/ oder nur gesehen? In der Evangelischen Historien/ wie auch andern glaub würdigen Büchern

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0782" n="762"/>
sti/ dem HERRN das Geleite                      gegeben haben/ eine gewesen mit Namen/ Veronica, von Jerusalem bürtig/ da sie                      gesehen haben/ daß der liebe HErr so matt und schwach/ im Angesichte wegen der                      Dörnen Crone voller Bluts-Tropffen/ so sey sie aus Mitleiden hinzu gegangen /                      und habe mit dem Tuche/ daß sie bey sich gehabt/ das Blutrüstige Angesichte                      abgewischet/ da ist ihr am Tuche ein Abdruck des Angesichtes Christi verblieben                     / daß man die Gestalt des Angesichtes Christi eigendlich habe sehen können.                      Dannher man Veronicam mit einem solchen Tuche noch pfleget abzumahlen. Als                      Tyberius der Käyser/ unter welchen der HErr Christus gelitten hat/ zur Zeit in                      eine grosse und gefährliche Kranckheit gefallen/ ist er durch anschauung des                      Tuchs Veronicae darauff Christi Bildnüß gewesen/ wieder gesund worden.</p>
        <p>1. Dieses ist bey des ein Päbstisches Gedicht/ so wol/ daß Christi Gestalt in                      der Veronicen Tüchlein gedrucket/ als daß der Käyser Tyberius durch Anschauung                      dieses Tüchlein wieder gesund worden. Wer weiß/ ob Veronica den HERRN JESUM                      einmal abgedrucknet/ oder nur gesehen? In der Evangelischen Historien/ wie                      auch andern glaub würdigen Büchern
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[762/0782] sti/ dem HERRN das Geleite gegeben haben/ eine gewesen mit Namen/ Veronica, von Jerusalem bürtig/ da sie gesehen haben/ daß der liebe HErr so matt und schwach/ im Angesichte wegen der Dörnen Crone voller Bluts-Tropffen/ so sey sie aus Mitleiden hinzu gegangen / und habe mit dem Tuche/ daß sie bey sich gehabt/ das Blutrüstige Angesichte abgewischet/ da ist ihr am Tuche ein Abdruck des Angesichtes Christi verblieben / daß man die Gestalt des Angesichtes Christi eigendlich habe sehen können. Dannher man Veronicam mit einem solchen Tuche noch pfleget abzumahlen. Als Tyberius der Käyser/ unter welchen der HErr Christus gelitten hat/ zur Zeit in eine grosse und gefährliche Kranckheit gefallen/ ist er durch anschauung des Tuchs Veronicae darauff Christi Bildnüß gewesen/ wieder gesund worden. 1. Dieses ist bey des ein Päbstisches Gedicht/ so wol/ daß Christi Gestalt in der Veronicen Tüchlein gedrucket/ als daß der Käyser Tyberius durch Anschauung dieses Tüchlein wieder gesund worden. Wer weiß/ ob Veronica den HERRN JESUM einmal abgedrucknet/ oder nur gesehen? In der Evangelischen Historien/ wie auch andern glaub würdigen Büchern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/782
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 762. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/782>, abgerufen am 25.11.2024.