Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

nit ruchtbahr zu mache. Die Dieng kamen letzlich wunderlich am Tag/ mein lieber Peter/ und die Dirne/ kamen in Hafftung/ die Frau/ und die andern waren entlauffen/ die Dirne wurd öffentlich gestäupt/ Petern aber/ als einem alten Practicanten / solte es am Halse hergehen. Aber weil er sich zur Catholischen Kirchen gewendet / hat ein Jesniter so viel zu wegen gebracht/ daß er loß kommen ist.

1. Dieser Peter von Hamburg ist ein rechter gottloser Mensch gewesen/ von dem die Schrifft saget/ daß sie borgen und nicht wieder bezahlen. Ja er ist noch ärger gewesen/ denn er nicht allein kein Geld/ sondern dafür noch böses vor die Gutthaten dezahlen wollen.

2. Der Jesuit/ welcher den gottlosen Buben beym Leben erhalten/ hat eine Prob gethan seines Jesuitischen Standes, Denn alle derer vornehmen ist nur auff böse Stück gerichtet/ wie dieses auch eines war/ daß er dem das Leben erhielt / welcher das Leben verbühret hatte.

400.

Wie Käyser Honorio seine Vnachtsamkeit von seiner Schwester verwiesen worden.

DEr Käyser Honorius wolte ihm nicht so viel Zeit abbrechen/ daß er die Befehle / so in seine Namen außgiengen/ ehe er sie unterschrieben ge-

nit ruchtbahr zu machë. Die Dieng kamen letzlich wunderlich am Tag/ mein lieber Peter/ und die Dirne/ kamen in Hafftung/ die Frau/ und die andern waren entlauffen/ die Dirne wurd öffentlich gestäupt/ Petern aber/ als einem alten Practicanten / solte es am Halse hergehen. Aber weil er sich zur Catholischen Kirchen gewendet / hat ein Jesniter so viel zu wegen gebracht/ daß er loß kommen ist.

1. Dieser Peter von Hamburg ist ein rechter gottloser Mensch gewesen/ von dem die Schrifft saget/ daß sie borgen und nicht wieder bezahlen. Ja er ist noch ärger gewesen/ denn er nicht allein kein Geld/ sondern dafür noch böses vor die Gutthaten dezahlen wollen.

2. Der Jesuit/ welcher den gottlosen Buben beym Leben erhalten/ hat eine Prob gethan seines Jesuitischen Standes, Denn alle derer vornehmen ist nur auff böse Stück gerichtet/ wie dieses auch eines war/ daß er dem das Leben erhielt / welcher das Leben verbühret hatte.

400.

Wie Käyser Honorio seine Vnachtsamkeit von seiner Schwester verwiesen worden.

DEr Käyser Honorius wolte ihm nicht so viel Zeit abbrechen/ daß er die Befehle / so in seinë Namen außgiengen/ ehe er sie unterschrieben ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0779" n="75"/>
nit ruchtbahr                      zu machë. Die Dieng kamen letzlich wunderlich am Tag/ mein lieber Peter/ und                      die Dirne/ kamen in Hafftung/ die Frau/ und die andern waren entlauffen/ die                      Dirne wurd öffentlich gestäupt/ Petern aber/ als einem alten Practicanten /                      solte es am Halse hergehen. Aber weil er sich zur Catholischen Kirchen gewendet                     / hat ein Jesniter so viel zu wegen gebracht/ daß er loß kommen ist.</p>
        <p>1. Dieser Peter von Hamburg ist ein rechter gottloser Mensch gewesen/ von dem                      die Schrifft saget/ daß sie borgen und nicht wieder bezahlen. Ja er ist noch                      ärger gewesen/ denn er nicht allein kein Geld/ sondern dafür noch böses vor                      die Gutthaten dezahlen wollen.</p>
        <p>2. Der Jesuit/ welcher den gottlosen Buben beym Leben erhalten/ hat eine Prob                      gethan seines Jesuitischen Standes, Denn alle derer vornehmen ist nur auff böse                      Stück gerichtet/ wie dieses auch eines war/ daß er dem das Leben erhielt /                      welcher das Leben verbühret hatte.</p>
      </div>
      <div>
        <head>400.</head>
        <argument>
          <p>Wie Käyser Honorio seine Vnachtsamkeit von seiner Schwester verwiesen                          worden.</p>
        </argument>
        <p>DEr Käyser Honorius wolte ihm nicht so viel Zeit abbrechen/ daß er die Befehle /                      so in seinë Namen außgiengen/ ehe er sie unterschrieben ge-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0779] nit ruchtbahr zu machë. Die Dieng kamen letzlich wunderlich am Tag/ mein lieber Peter/ und die Dirne/ kamen in Hafftung/ die Frau/ und die andern waren entlauffen/ die Dirne wurd öffentlich gestäupt/ Petern aber/ als einem alten Practicanten / solte es am Halse hergehen. Aber weil er sich zur Catholischen Kirchen gewendet / hat ein Jesniter so viel zu wegen gebracht/ daß er loß kommen ist. 1. Dieser Peter von Hamburg ist ein rechter gottloser Mensch gewesen/ von dem die Schrifft saget/ daß sie borgen und nicht wieder bezahlen. Ja er ist noch ärger gewesen/ denn er nicht allein kein Geld/ sondern dafür noch böses vor die Gutthaten dezahlen wollen. 2. Der Jesuit/ welcher den gottlosen Buben beym Leben erhalten/ hat eine Prob gethan seines Jesuitischen Standes, Denn alle derer vornehmen ist nur auff böse Stück gerichtet/ wie dieses auch eines war/ daß er dem das Leben erhielt / welcher das Leben verbühret hatte. 400. Wie Käyser Honorio seine Vnachtsamkeit von seiner Schwester verwiesen worden. DEr Käyser Honorius wolte ihm nicht so viel Zeit abbrechen/ daß er die Befehle / so in seinë Namen außgiengen/ ehe er sie unterschrieben ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/779
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/779>, abgerufen am 25.11.2024.