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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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berster Richter/ welcher einem Landsassen/ mehr aus Privat Affecten und Grimm/ dann von Billigkeit wegen/ ließ das Häupt abschlagen. Als nun gedachter Unterthan nieder kniete/ wandte er sich zu demselben Herren/ und sprach: Sihe/ hier sterbe ich/ mit Unrecht verurtheilet/ darumb beruffe ich dich diese Stunde für den Richterstuel GOttes/ auff daß du Antwort gebest/ warumb du mich unschuldigen zu tödten übergeben hast. Was geschicht? So bald dieser Mensch mit dem Schwerdte gerichtet worden/ fält der ansehnliche Mann von seinem Pferde / wird mit jähem Todte geschlagen/ und hat zweiffels frey dem andern einen Mitgefehrten für dem ernsten Richter-Stuel geben müssen.

1. Das sind scharffe Citationes, da wirds scharff hergehen/ der Richter wird da keine Person annehme/ noch jemands schonen/ sondern die Sache/ wie er sie findet/ verahschieden.

2. Ein jedweder lebe also/ daß/ wenn es dahin kömpt/ er freudig stehen und Antwort geben könne.

386.

Eines Banquerotirers Kopff-Küssen.

berster Richter/ welcher einem Landsassen/ mehr aus Privat Affecten und Grimm/ dann von Billigkeit wegen/ ließ das Häupt abschlagen. Als nun gedachter Unterthan nieder kniete/ wandte er sich zu demselben Herren/ und sprach: Sihe/ hier sterbe ich/ mit Unrecht verurtheilet/ darumb beruffe ich dich diese Stunde für den Richterstuel GOttes/ auff daß du Antwort gebest/ warumb du mich unschuldigen zu tödten übergeben hast. Was geschicht? So bald dieser Mensch mit dem Schwerdte gerichtet worden/ fält der ansehnliche Mann von seinem Pferde / wird mit jähem Todte geschlagen/ und hat zweiffels frey dem andern einen Mitgefehrten für dem ernsten Richter-Stuel geben müssen.

1. Das sind scharffe Citationes, da wirds scharff hergehen/ der Richter wird da keine Person annehmë/ noch jemands schonen/ sondern die Sache/ wie er sie findet/ verahschieden.

2. Ein jedweder lebe also/ daß/ wenn es dahin kömpt/ er freudig stehen und Antwort geben könne.

386.

Eines Banquerotirers Kopff-Küssen.

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[738/0758] berster Richter/ welcher einem Landsassen/ mehr aus Privat Affecten und Grimm/ dann von Billigkeit wegen/ ließ das Häupt abschlagen. Als nun gedachter Unterthan nieder kniete/ wandte er sich zu demselben Herren/ und sprach: Sihe/ hier sterbe ich/ mit Unrecht verurtheilet/ darumb beruffe ich dich diese Stunde für den Richterstuel GOttes/ auff daß du Antwort gebest/ warumb du mich unschuldigen zu tödten übergeben hast. Was geschicht? So bald dieser Mensch mit dem Schwerdte gerichtet worden/ fält der ansehnliche Mann von seinem Pferde / wird mit jähem Todte geschlagen/ und hat zweiffels frey dem andern einen Mitgefehrten für dem ernsten Richter-Stuel geben müssen. 1. Das sind scharffe Citationes, da wirds scharff hergehen/ der Richter wird da keine Person annehmë/ noch jemands schonen/ sondern die Sache/ wie er sie findet/ verahschieden. 2. Ein jedweder lebe also/ daß/ wenn es dahin kömpt/ er freudig stehen und Antwort geben könne. 386. Eines Banquerotirers Kopff-Küssen.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 738. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/758>, abgerufen am 25.11.2024.