Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.hat er angefangen wenig / und fast gar nichts/ von der Bibel zuhalten. Darauff er in folgenden Zeiten etliche Bücher wieder die heilige Dreyfaltigkeit in den Türckischen Gräntzen wollen drucken lassen/ und in dem er daselbst hin verreiset/ ist er dem Bassa von Demeßwar verrathen und von demselben gefangen worden/ welcher ihn nach Constantinopel verschickt/ dahin er mit Freuden / (wie er selbst berichtet) gezogen/ dieweil er daselbst den Türckischen Alcoran finden würde/ der in allen Artickeln mit seiner Religion überein komme/ alda er sich beschneiden lassen/ hat den Tyrolischen Glauben angenommen/ ist deß Türckischen Käysers Spachi und Dolmetscher worden/ aber endlich in Verzweiffelung dahin gangen/ und zum Teuffel gefahren. 1. Diese Historia ist wol merckens werth/ dieweil man beydes in gemein auß derselben sihet/ wo es mit einem Menschen zu letzt hinkommen könne/ wenn er einmal von der Einfalt des Göttlichen Worts/ abweichet/ der Teuffel führet ihn gemach immer von einem Grad der Gotteslästerung zum andern/ biß er ihn endlich ins Berderben stürtzet. hat er angefangen wenig / und fast gar nichts/ von der Bibel zuhalten. Darauff er in folgenden Zeiten etliche Bücher wieder die heilige Dreyfaltigkeit in den Türckischen Gräntzen wollen drucken lassen/ und in dem er daselbst hin verreiset/ ist er dem Bassa von Demeßwar verrathen und von demselben gefangen worden/ welcher ihn nach Constantinopel verschickt/ dahin er mit Freuden / (wie er selbst berichtet) gezogen/ dieweil er daselbst den Türckischen Alcoran finden würde/ der in allen Artickeln mit seiner Religion überein komme/ alda er sich beschneiden lassen/ hat den Tyrolischen Glauben angenommen/ ist deß Türckischen Käysers Spachi und Dolmetscher worden/ aber endlich in Verzweiffelung dahin gangen/ und zum Teuffel gefahren. 1. Diese Historia ist wol merckens werth/ dieweil man beydes in gemein auß derselben sihet/ wo es mit einem Menschen zu letzt hinkommen könne/ wenn er einmal von der Einfalt des Göttlichen Worts/ abweichet/ der Teuffel führet ihn gemach immer von einem Grad der Gotteslästerung zum andern/ biß er ihn endlich ins Berderben stürtzet. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0756" n="736"/> hat er angefangen wenig / und fast gar nichts/ von der Bibel zuhalten.</p> <p>Darauff er in folgenden Zeiten etliche Bücher wieder die heilige Dreyfaltigkeit in den Türckischen Gräntzen wollen drucken lassen/ und in dem er daselbst hin verreiset/ ist er dem Bassa von Demeßwar verrathen und von demselben gefangen worden/ welcher ihn nach Constantinopel verschickt/ dahin er mit Freuden / (wie er selbst berichtet) gezogen/ dieweil er daselbst den Türckischen Alcoran finden würde/ der in allen Artickeln mit seiner Religion überein komme/ alda er sich beschneiden lassen/ hat den Tyrolischen Glauben angenommen/ ist deß Türckischen Käysers Spachi und Dolmetscher worden/ aber endlich in Verzweiffelung dahin gangen/ und zum Teuffel gefahren.</p> <p>1. Diese Historia ist wol merckens werth/ dieweil man beydes in gemein auß derselben sihet/ wo es mit einem Menschen zu letzt hinkommen könne/ wenn er einmal von der Einfalt des Göttlichen Worts/ abweichet/ der Teuffel führet ihn gemach immer von einem Grad der Gotteslästerung zum andern/ biß er ihn endlich ins Berderben stürtzet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [736/0756]
hat er angefangen wenig / und fast gar nichts/ von der Bibel zuhalten.
Darauff er in folgenden Zeiten etliche Bücher wieder die heilige Dreyfaltigkeit in den Türckischen Gräntzen wollen drucken lassen/ und in dem er daselbst hin verreiset/ ist er dem Bassa von Demeßwar verrathen und von demselben gefangen worden/ welcher ihn nach Constantinopel verschickt/ dahin er mit Freuden / (wie er selbst berichtet) gezogen/ dieweil er daselbst den Türckischen Alcoran finden würde/ der in allen Artickeln mit seiner Religion überein komme/ alda er sich beschneiden lassen/ hat den Tyrolischen Glauben angenommen/ ist deß Türckischen Käysers Spachi und Dolmetscher worden/ aber endlich in Verzweiffelung dahin gangen/ und zum Teuffel gefahren.
1. Diese Historia ist wol merckens werth/ dieweil man beydes in gemein auß derselben sihet/ wo es mit einem Menschen zu letzt hinkommen könne/ wenn er einmal von der Einfalt des Göttlichen Worts/ abweichet/ der Teuffel führet ihn gemach immer von einem Grad der Gotteslästerung zum andern/ biß er ihn endlich ins Berderben stürtzet.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 736. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/756>, abgerufen am 16.07.2024. |