Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.dem er diese gemeine Regeln für sich gehabt: Finitum non est capax infiniti, das ist/ es ist nicht müglich/ daß das Endliche deß Unendlichen fähig sey. Item: Es ist keine proportio zwischen dem Endlichen und Unendlichen/ das ist/ zwischen der Menschlichen und Göttlichen Natur/ so habe er endlich bey sich selbst geschlossen/ und es gewiß darfür gehalten: IEsus Christus sey nicht Gott und Mensch in einer Person/ sondern sey allein ein wahrer Mensch/ wie wol ein excellens homo, und ein fürnehmer Lehrer. Nach solchem/ hat er bekand/ sey er fortgeschritten zur Disputation von der heiligen Dreyfaltigkeit/ und da ihm eines Arrianers und Siebenbürgers Büchlein zu Handen kommen/ in welchem alle Sprüche Altes und Neues Testaments anders aus geleget/ weder wir sie pflegen außzulegen/ habe er endlich geschossen/ es sey nur ein einiger/ ewiger warhafftiger GOtt/ mit welchem weder Christus/ noch der herlige Geist/ eines Wesens und gleich Ewig seyn. Vnd weil er nur eine Person in der Gottheit erkant/ habe er auch bey zweyen Jahren nicht im Namen GOttes des Vaters/ Sohns/ und heiligen Geistes getaufft/ (daran zu spüren / was die Calvinische Lehrer für Betrieger seyn/ wie sie mit der administration der heiligen hochwürdigen Sacramenten umbgehen/ wenn mann ihnen nicht gnau auff die Schantze achtung giebt.) Da nun solches kundbar/ und dem Käyser Maximi- dem er diese gemeine Regeln für sich gehabt: Finitum non est capax infiniti, das ist/ es ist nicht müglich/ daß das Endliche deß Unendlichen fähig sey. Item: Es ist keine proportio zwischen dem Endlichen und Unendlichen/ das ist/ zwischen der Menschlichen und Göttlichen Natur/ so habe er endlich bey sich selbst geschlossen/ und es gewiß darfür gehalten: IEsus Christus sey nicht Gott und Mensch in einer Person/ sondern sey allein ein wahrer Mensch/ wie wol ein excellens homo, und ein fürnehmer Lehrer. Nach solchem/ hat er bekand/ sey er fortgeschritten zur Disputation von der heiligen Dreyfaltigkeit/ und da ihm eines Arrianers und Siebenbürgers Büchlein zu Handen kommen/ in welchem alle Sprüche Altes und Neues Testaments anders aus geleget/ weder wir sie pflegen außzulegen/ habe er endlich geschossen/ es sey nur ein einiger/ ewiger warhafftiger GOtt/ mit welchem weder Christus/ noch der herlige Geist/ eines Wesens und gleich Ewig seyn. Vnd weil er nur eine Person in der Gottheit erkant/ habe er auch bey zweyen Jahren nicht im Namen GOttes des Vaters/ Sohns/ und heiligen Geistes getaufft/ (daran zu spüren / was die Calvinische Lehrer für Betrieger seyn/ wie sie mit der administration der heiligen hochwürdigen Sacramenten umbgehen/ wenn mann ihnen nicht gnau auff die Schantze achtung giebt.) Da nun solches kundbar/ und dem Käyser Maximi- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0754" n="734"/> dem er diese gemeine Regeln für sich gehabt: Finitum non est capax infiniti, das ist/ es ist nicht müglich/ daß das Endliche deß Unendlichen fähig sey. Item: Es ist keine proportio zwischen dem Endlichen und Unendlichen/ das ist/ zwischen der Menschlichen und Göttlichen Natur/ so habe er endlich bey sich selbst geschlossen/ und es gewiß darfür gehalten: IEsus Christus sey nicht Gott und Mensch in einer Person/ sondern sey allein ein wahrer Mensch/ wie wol ein excellens homo, und ein fürnehmer Lehrer. Nach solchem/ hat er bekand/ sey er fortgeschritten zur Disputation von der heiligen Dreyfaltigkeit/ und da ihm eines Arrianers und Siebenbürgers Büchlein zu Handen kommen/ in welchem alle Sprüche Altes und Neues Testaments anders aus geleget/ weder wir sie pflegen außzulegen/ habe er endlich geschossen/ es sey nur ein einiger/ ewiger warhafftiger GOtt/ mit welchem weder Christus/ noch der herlige Geist/ eines Wesens und gleich Ewig seyn. Vnd weil er nur eine Person in der Gottheit erkant/ habe er auch bey zweyen Jahren nicht im Namen GOttes des Vaters/ Sohns/ und heiligen Geistes getaufft/ (daran zu spüren / was die Calvinische Lehrer für Betrieger seyn/ wie sie mit der administration der heiligen hochwürdigen Sacramenten umbgehen/ wenn mann ihnen nicht gnau auff die Schantze achtung giebt.) Da nun solches kundbar/ und dem Käyser Maximi- </p> </div> </body> </text> </TEI> [734/0754]
dem er diese gemeine Regeln für sich gehabt: Finitum non est capax infiniti, das ist/ es ist nicht müglich/ daß das Endliche deß Unendlichen fähig sey. Item: Es ist keine proportio zwischen dem Endlichen und Unendlichen/ das ist/ zwischen der Menschlichen und Göttlichen Natur/ so habe er endlich bey sich selbst geschlossen/ und es gewiß darfür gehalten: IEsus Christus sey nicht Gott und Mensch in einer Person/ sondern sey allein ein wahrer Mensch/ wie wol ein excellens homo, und ein fürnehmer Lehrer. Nach solchem/ hat er bekand/ sey er fortgeschritten zur Disputation von der heiligen Dreyfaltigkeit/ und da ihm eines Arrianers und Siebenbürgers Büchlein zu Handen kommen/ in welchem alle Sprüche Altes und Neues Testaments anders aus geleget/ weder wir sie pflegen außzulegen/ habe er endlich geschossen/ es sey nur ein einiger/ ewiger warhafftiger GOtt/ mit welchem weder Christus/ noch der herlige Geist/ eines Wesens und gleich Ewig seyn. Vnd weil er nur eine Person in der Gottheit erkant/ habe er auch bey zweyen Jahren nicht im Namen GOttes des Vaters/ Sohns/ und heiligen Geistes getaufft/ (daran zu spüren / was die Calvinische Lehrer für Betrieger seyn/ wie sie mit der administration der heiligen hochwürdigen Sacramenten umbgehen/ wenn mann ihnen nicht gnau auff die Schantze achtung giebt.) Da nun solches kundbar/ und dem Käyser Maximi-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/754>, abgerufen am 16.07.2024. |