Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.er auch gleich nicht begraben würde. 384. Adam Neusers Ende. WIe elendiglich Adam Neuser dahin gangen sey/ und wie er aus einem Calvinischen Pfarrer/ zu einem Arrianer/ und endlich gar zu einem Türcken worden/ ist bekand. Es hat aber dieser Neuser bekand/ daß ihm die Lehr deß Herrn Lutheri von der wesentlichen gegenwart deß Leibes und Bluts Christi im heiligen Abendmal alß ungereime[unleserliches Material] mißfallen/ deß Calvini Meynung aber/ als/ welche der Vernunfft anmutiger/ beliebet habe. Deßgleichen habe er auch in der disputation, von der Person Christi/ ihme nicht können gefallen lassen die Lehr Lutheri und Brentii/ von der reali communicatione Idiomatum, da man lehret / die beyden Naturen in Christo haben ihre Eigenschafften in der Person gemein / in der That und Warheit: Sondern habe es gehalten mit denen/ die da statuiren verbalem communicationem, das ist/ eine solche Gemeinschafft/ da allein die Namen/ und Wort gewechselt werden. Darauff habe er angefangen bey sich selbst zu zweisteln/ ob auch Jesus Mariae Sohn/ könne wahrer GOtt seyn/ dieweil er realiter, das ist/ in der That/ mit Got[unleserliches Material]nichts gemein hätte/ sondern allein nominaliter, den blossen Titul und Namen, Vnd nach er auch gleich nicht begraben würde. 384. Adam Neusers Ende. WIe elendiglich Adam Neuser dahin gangen sey/ und wie er aus einem Calvinischen Pfarrer/ zu einem Arrianer/ und endlich gar zu einem Türcken worden/ ist bekand. Es hat aber dieser Neuser bekand/ daß ihm die Lehr deß Herrn Lutheri von der wesentlichen gegenwart deß Leibes und Bluts Christi im heiligen Abendmal alß ungereime[unleserliches Material] mißfallen/ deß Calvini Meynung aber/ als/ welche der Vernunfft anmutiger/ beliebet habe. Deßgleichen habe er auch in der disputation, von der Person Christi/ ihme nicht können gefallen lassen die Lehr Lutheri und Brentii/ von der reali communicatione Idiomatum, da man lehret / die beyden Naturen in Christo haben ihre Eigenschafften in der Person gemein / in der That und Warheit: Sondern habe es gehalten mit denen/ die da statuiren verbalem communicationem, das ist/ eine solche Gemeinschafft/ da allein die Namen/ und Wort gewechselt werden. Darauff habe er angefangen bey sich selbst zu zweisteln/ ob auch Jesus Mariae Sohn/ könne wahrer GOtt seyn/ dieweil er realiter, das ist/ in der That/ mit Got[unleserliches Material]nichts gemein hätte/ sondern allein nominaliter, den blossen Titul und Namen, Vnd nach <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0753" n="733"/> er auch gleich nicht begraben würde.</p> <p>384.</p> <p>Adam Neusers Ende.</p> <p>WIe elendiglich Adam Neuser dahin gangen sey/ und wie er aus einem Calvinischen Pfarrer/ zu einem Arrianer/ und endlich gar zu einem Türcken worden/ ist bekand. Es hat aber dieser Neuser bekand/ daß ihm die Lehr deß Herrn Lutheri von der wesentlichen gegenwart deß Leibes und Bluts Christi im heiligen Abendmal alß ungereime<gap reason="illegible"/> mißfallen/ deß Calvini Meynung aber/ als/ welche der Vernunfft anmutiger/ beliebet habe. Deßgleichen habe er auch in der disputation, von der Person Christi/ ihme nicht können gefallen lassen die Lehr Lutheri und Brentii/ von der reali communicatione Idiomatum, da man lehret / die beyden Naturen in Christo haben ihre Eigenschafften in der Person gemein / in der That und Warheit: Sondern habe es gehalten mit denen/ die da statuiren verbalem communicationem, das ist/ eine solche Gemeinschafft/ da allein die Namen/ und Wort gewechselt werden. Darauff habe er angefangen bey sich selbst zu zweisteln/ ob auch Jesus Mariae Sohn/ könne wahrer GOtt seyn/ dieweil er realiter, das ist/ in der That/ mit Got<gap reason="illegible"/>nichts gemein hätte/ sondern allein nominaliter, den blossen Titul und Namen, Vnd nach </p> </div> </body> </text> </TEI> [733/0753]
er auch gleich nicht begraben würde.
384.
Adam Neusers Ende.
WIe elendiglich Adam Neuser dahin gangen sey/ und wie er aus einem Calvinischen Pfarrer/ zu einem Arrianer/ und endlich gar zu einem Türcken worden/ ist bekand. Es hat aber dieser Neuser bekand/ daß ihm die Lehr deß Herrn Lutheri von der wesentlichen gegenwart deß Leibes und Bluts Christi im heiligen Abendmal alß ungereime_ mißfallen/ deß Calvini Meynung aber/ als/ welche der Vernunfft anmutiger/ beliebet habe. Deßgleichen habe er auch in der disputation, von der Person Christi/ ihme nicht können gefallen lassen die Lehr Lutheri und Brentii/ von der reali communicatione Idiomatum, da man lehret / die beyden Naturen in Christo haben ihre Eigenschafften in der Person gemein / in der That und Warheit: Sondern habe es gehalten mit denen/ die da statuiren verbalem communicationem, das ist/ eine solche Gemeinschafft/ da allein die Namen/ und Wort gewechselt werden. Darauff habe er angefangen bey sich selbst zu zweisteln/ ob auch Jesus Mariae Sohn/ könne wahrer GOtt seyn/ dieweil er realiter, das ist/ in der That/ mit Got_ nichts gemein hätte/ sondern allein nominaliter, den blossen Titul und Namen, Vnd nach
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/753>, abgerufen am 16.07.2024. |