Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.381. Ein D. Medicinä hälts mit dem Teuffel und bleibet auch desselbe. ES wohnet auff eine Zeit ein D. Medicinae in einer vornehmen Stadt/ welcher vielen Leuten durch seine Kunst helffen kunt; Es kömt einsmals dahin/ daß er einen patienten helffen soll/ dessen Kranckheit er zu curiren unwissend / bittet derwegen den Teuffel/ daß er Ihm in unwissenden Fällen Rath mittheilen soll/ der Gast ist geschwind fertig/ thut es/ macht also durch des Teuffels Hülff viel Leute gesund/ daß er einen Schatz auss 26000. Gülden seinen Kindern hinderläst; Als er aber sterben soll/ vermeinte er noch Buß zu thun/ aber es war zu lang geharret; Er führete den Teuffel stets in seinem Munde/ und lästert GOTT den heiligen Geist/ vor seinem End/ starb also in Verzweifflung dahin; Denn der Teuffel lohnet seinen Dienern/ wie der Heneter seinen Knechten. Christianus Georgius. 1. Darumb sündige ja niemand auff Gnade/ daß er gedencken wolte noch vor seinem Ende Busse zuthun/ denn der Tod kömbt offt plötzlich/ und der böse Feind ist geschäfftig/ und wirfft allerley Hinternüß in Weg; GOtt der HERR aber/ dessen Gnade ein boßhaffter Mensch offt vorsetzlich 381. Ein D. Medicinä hälts mit dem Teuffel und bleibet auch desselbë. ES wohnet auff eine Zeit ein D. Medicinae in einer vornehmen Stadt/ welcher vielen Leuten durch seine Kunst helffen kunt; Es kömt einsmals dahin/ daß er einen patienten helffen soll/ dessen Kranckheit er zu curiren unwissend / bittet derwegen den Teuffel/ daß er Ihm in unwissenden Fällen Rath mittheilen soll/ der Gast ist geschwind fertig/ thut es/ macht also durch des Teuffels Hülff viel Leute gesund/ daß er einen Schatz auss 26000. Gülden seinen Kindern hinderläst; Als er aber sterben soll/ vermeinte er noch Buß zu thun/ aber es war zu lang geharret; Er führete den Teuffel stets in seinem Munde/ und lästert GOTT den heiligen Geist/ vor seinem End/ starb also in Verzweifflung dahin; Denn der Teuffel lohnet seinen Dienern/ wie der Heneter seinen Knechten. Christianus Georgius. 1. Darumb sündige ja niemand auff Gnade/ daß er gedencken wolte noch vor seinem Ende Busse zuthun/ denn der Tod kömbt offt plötzlich/ und der böse Feind ist geschäfftig/ und wirfft allerley Hinternüß in Weg; GOtt der HERR aber/ dessen Gnade ein boßhaffter Mensch offt vorsetzlich <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0749" n="729"/> <p>381.</p> <p>Ein D. Medicinä hälts mit dem Teuffel und bleibet auch desselbë.</p> <p>ES wohnet auff eine Zeit ein D. Medicinae in einer vornehmen Stadt/ welcher vielen Leuten durch seine Kunst helffen kunt; Es kömt einsmals dahin/ daß er einen patienten helffen soll/ dessen Kranckheit er zu curiren unwissend / bittet derwegen den Teuffel/ daß er Ihm in unwissenden Fällen Rath mittheilen soll/ der Gast ist geschwind fertig/ thut es/ macht also durch des Teuffels Hülff viel Leute gesund/ daß er einen Schatz auss 26000. Gülden seinen Kindern hinderläst; Als er aber sterben soll/ vermeinte er noch Buß zu thun/ aber es war zu lang geharret; Er führete den Teuffel stets in seinem Munde/ und lästert GOTT den heiligen Geist/ vor seinem End/ starb also in Verzweifflung dahin; Denn der Teuffel lohnet seinen Dienern/ wie der Heneter seinen Knechten. Christianus Georgius.</p> <p>1. Darumb sündige ja niemand auff Gnade/ daß er gedencken wolte noch vor seinem Ende Busse zuthun/ denn der Tod kömbt offt plötzlich/ und der böse Feind ist geschäfftig/ und wirfft allerley Hinternüß in Weg; GOtt der HERR aber/ dessen Gnade ein boßhaffter Mensch offt vorsetzlich </p> </div> </body> </text> </TEI> [729/0749]
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Ein D. Medicinä hälts mit dem Teuffel und bleibet auch desselbë.
ES wohnet auff eine Zeit ein D. Medicinae in einer vornehmen Stadt/ welcher vielen Leuten durch seine Kunst helffen kunt; Es kömt einsmals dahin/ daß er einen patienten helffen soll/ dessen Kranckheit er zu curiren unwissend / bittet derwegen den Teuffel/ daß er Ihm in unwissenden Fällen Rath mittheilen soll/ der Gast ist geschwind fertig/ thut es/ macht also durch des Teuffels Hülff viel Leute gesund/ daß er einen Schatz auss 26000. Gülden seinen Kindern hinderläst; Als er aber sterben soll/ vermeinte er noch Buß zu thun/ aber es war zu lang geharret; Er führete den Teuffel stets in seinem Munde/ und lästert GOTT den heiligen Geist/ vor seinem End/ starb also in Verzweifflung dahin; Denn der Teuffel lohnet seinen Dienern/ wie der Heneter seinen Knechten. Christianus Georgius.
1. Darumb sündige ja niemand auff Gnade/ daß er gedencken wolte noch vor seinem Ende Busse zuthun/ denn der Tod kömbt offt plötzlich/ und der böse Feind ist geschäfftig/ und wirfft allerley Hinternüß in Weg; GOtt der HERR aber/ dessen Gnade ein boßhaffter Mensch offt vorsetzlich
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/749>, abgerufen am 16.02.2025. |