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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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ihm das Leben auch nehmen sollen? da ist unter den Räubern dieser Gesel auch mit begriffen/ der vor diesem das Allmosen genossen/ der spricht / sie wollen ihn an einen Baum binden/ und eilends sich von dannen machen/ ihre Händ in seinem Blut nicht waschen; thun es also und gehen davon; Der aber vor diesen das Allmosen genossen/ sagt zu ihm ins Ohr/ Abends will ich kommen / und dich loß machen; Als sie nun hinweg sind/ und der Mensch also angebunden sein muß/ und die Nacht herbey kommet/ hörete der arme Mensch ein groß Geheul von Wölffen/ fürchtete sich und betete ernstlich; Endlich reucht er einen angefeuerten Lunden/ welchen der Räuber zur Abscheu der Wölffe zu sich genommen hatte/ der kommet und macht ihn der Banden ledig/ und erzehlt ihm wie er der wäre/ so vor dessen seine Lieb und Treu im Allmosen geben erkant hätte/ und ihm solches hiermit wieder wolt genießen lassen.

1. Man soll allen Leuten dienen/ wo man kan/ denn man weiß nicht/ wo man eines andern Dienst wiedrumb zu genießen hat.

2. Mancher dencket zwar/ was soll mir dieser dienen können? Ich hab ohne das alles

ihm das Leben auch nehmen sollen? da ist unter den Räubern dieser Gesel auch mit begriffen/ der vor diesem das Allmosen genossen/ der spricht / sie wollen ihn an einen Baum binden/ und eilends sich von dannen machen/ ihre Händ in seinem Blut nicht waschen; thun es also und gehen davon; Der aber vor diesen das Allmosen genossen/ sagt zu ihm ins Ohr/ Abends will ich kommen / und dich loß machen; Als sie nun hinweg sind/ und der Mensch also angebunden sein muß/ und die Nacht herbey kommet/ hörete der arme Mensch ein groß Geheul von Wölffen/ fürchtete sich uñ betete ernstlich; Endlich reucht er einen angefeuerten Lunden/ welchen der Räuber zur Abscheu der Wölffe zu sich genom̃en hatte/ der kommet und macht ihn der Banden ledig/ und erzehlt ihm wie er der wäre/ so vor dessen seine Lieb und Treu im Allmosen geben erkant hätte/ und ihm solches hiermit wieder wolt genießen lassen.

1. Man soll allen Leuten dienen/ wo man kan/ denn man weiß nicht/ wo man eines andern Dienst wiedrumb zu genießen hat.

2. Mancher dencket zwar/ was soll mir dieser dienen können? Ich hab ohne das alles

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[714/0734] ihm das Leben auch nehmen sollen? da ist unter den Räubern dieser Gesel auch mit begriffen/ der vor diesem das Allmosen genossen/ der spricht / sie wollen ihn an einen Baum binden/ und eilends sich von dannen machen/ ihre Händ in seinem Blut nicht waschen; thun es also und gehen davon; Der aber vor diesen das Allmosen genossen/ sagt zu ihm ins Ohr/ Abends will ich kommen / und dich loß machen; Als sie nun hinweg sind/ und der Mensch also angebunden sein muß/ und die Nacht herbey kommet/ hörete der arme Mensch ein groß Geheul von Wölffen/ fürchtete sich uñ betete ernstlich; Endlich reucht er einen angefeuerten Lunden/ welchen der Räuber zur Abscheu der Wölffe zu sich genom̃en hatte/ der kommet und macht ihn der Banden ledig/ und erzehlt ihm wie er der wäre/ so vor dessen seine Lieb und Treu im Allmosen geben erkant hätte/ und ihm solches hiermit wieder wolt genießen lassen. 1. Man soll allen Leuten dienen/ wo man kan/ denn man weiß nicht/ wo man eines andern Dienst wiedrumb zu genießen hat. 2. Mancher dencket zwar/ was soll mir dieser dienen können? Ich hab ohne das alles

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 714. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/734>, abgerufen am 22.11.2024.