Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

antworten sie unerschrocken: Wisse König Alexander werden wir von dir überwunden/ so sagt man vor dir/ du hast mit Frauen gestritten uun deine Macht wider Weiber in das Feld müssen ausführen/ und wird deiner Herrligkeit nicht wol nachgeredet noch gedeutet werden. Begibt sichs aber/ daß wir dich und deinen Zeug erlegen/ und von uns abtreiben/ so wird dirs ja in aller Welt/ und für allen Leuten eine ewige Schande/ und unverweßlicher Vorwurff seyn und bleiben/ solches höret und verstund Alexander/ behielt derwegen sein Schwerdt in der Scheide/ und handelte mit den Weibern freundlich/ biß er sie zu seinem Gehorsam beredete und gewan.

1. Vielleicht dencken manche Weiber es diesen gleich zu thun/ wenn sie die Herrschafft über ihre Männer suchen. Aber das ist wieder GOttes Ordnung/ und sind auch noch lange nicht Amazonen, sondern mehrentheils Hiobs Kränckerin.

2. Männer sollen von Alexandro lernen/ daß vielmals ein gutes Wort eine gute statt findet/ und man ja zu zeiten bey den Weibern mit guten erhält/ was mit schnarchen zu erhalten unmüglichen war.

antworten sie unerschrocken: Wisse König Alexander werden wir von dir überwunden/ so sagt man vor dir/ du hast mit Frauen gestritten uũ deine Macht wider Weiber in das Feld müssẽ ausführen/ und wird deiner Herrligkeit nicht wol nachgeredet noch gedeutet werden. Begibt sichs aber/ daß wir dich und deinen Zeug erlegen/ und von uns abtreiben/ so wird dirs ja in aller Welt/ und für allen Leuten eine ewige Schande/ und unverweßlicher Vorwurff seyn und bleiben/ solches höret und verstund Alexander/ behielt derwegen sein Schwerdt in der Scheide/ und handelte mit den Weibern freundlich/ biß er sie zu seinem Gehorsam beredete und gewan.

1. Vielleicht dencken manche Weiber es diesen gleich zu thun/ wenn sie die Herrschafft über ihre Männer suchen. Aber das ist wieder GOttes Ordnung/ und sind auch noch lange nicht Amazonen, sondern mehrentheils Hiobs Kränckerin.

2. Männer sollen von Alexandro lernen/ daß vielmals ein gutes Wort eine gute statt findet/ und man ja zu zeiten bey den Weibern mit guten erhält/ was mit schnarchen zu erhalten unmüglichen war.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0718" n="698"/>
antworten sie unerschrocken: Wisse                      König Alexander werden wir von dir überwunden/ so sagt man vor dir/ du hast                      mit Frauen gestritten uu&#x0303; deine Macht wider Weiber in das Feld                      müsse&#x0303; ausführen/ und wird deiner Herrligkeit nicht wol nachgeredet noch                      gedeutet werden. Begibt sichs aber/ daß wir dich und deinen Zeug erlegen/ und                      von uns abtreiben/ so wird dirs ja in aller Welt/ und für allen Leuten eine                      ewige Schande/ und unverweßlicher Vorwurff seyn und bleiben/ solches höret und                      verstund Alexander/ behielt derwegen sein Schwerdt in der Scheide/ und                      handelte mit den Weibern freundlich/ biß er sie zu seinem Gehorsam beredete und                      gewan.</p>
        <p>1. Vielleicht dencken manche Weiber es diesen gleich zu thun/ wenn sie die                      Herrschafft über ihre Männer suchen. Aber das ist wieder GOttes Ordnung/ und                      sind auch noch lange nicht Amazonen, sondern mehrentheils Hiobs Kränckerin.</p>
        <p>2. Männer sollen von Alexandro lernen/ daß vielmals ein gutes Wort eine gute                      statt findet/ und man ja zu zeiten bey den Weibern mit guten erhält/ was mit                      schnarchen zu erhalten unmüglichen war.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[698/0718] antworten sie unerschrocken: Wisse König Alexander werden wir von dir überwunden/ so sagt man vor dir/ du hast mit Frauen gestritten uũ deine Macht wider Weiber in das Feld müssẽ ausführen/ und wird deiner Herrligkeit nicht wol nachgeredet noch gedeutet werden. Begibt sichs aber/ daß wir dich und deinen Zeug erlegen/ und von uns abtreiben/ so wird dirs ja in aller Welt/ und für allen Leuten eine ewige Schande/ und unverweßlicher Vorwurff seyn und bleiben/ solches höret und verstund Alexander/ behielt derwegen sein Schwerdt in der Scheide/ und handelte mit den Weibern freundlich/ biß er sie zu seinem Gehorsam beredete und gewan. 1. Vielleicht dencken manche Weiber es diesen gleich zu thun/ wenn sie die Herrschafft über ihre Männer suchen. Aber das ist wieder GOttes Ordnung/ und sind auch noch lange nicht Amazonen, sondern mehrentheils Hiobs Kränckerin. 2. Männer sollen von Alexandro lernen/ daß vielmals ein gutes Wort eine gute statt findet/ und man ja zu zeiten bey den Weibern mit guten erhält/ was mit schnarchen zu erhalten unmüglichen war.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/718
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/718>, abgerufen am 22.11.2024.