Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Gebet der Verlassenen / und verschmähete ihr Gebet nicht/ sondern er sendet einen starcken Stutmwind / daß er die Pfeile der Feinde in sie selbsten zurück getrieben/ und er dardurch den Sieg erhalten hat. Darüber dann der alte Poet Claudianus, so doch kein Christ gewesen/ heraus bricht/ und mit Verwunderung in seinen Carminibus also singt: O! nimium dilecte DEO, cui fundit ab antris AEolus armatas hyemes, cui militat aether, Et conjurati veniunt ad classica venti! O du frommer Theodosi, wie hat dich dein GOTT so lieb/ der die Winde dir zu gut kommen lassen/ eben als wann sie geschworne Vrüder weren! Ja/ Himmel und Element müssen dir dienen/ daß du von deinen Feinden den Sieg im Krieg darvon trägest. 1. Wenn heutiges Tages alle Christliche Kriege zur Ehre GOttes und rechtmässig geführet würden/ man auch darbey so andächtig betete/ wie der Käyser Theodosius Gebet der Verlassenen / und verschmähete ihr Gebet nicht/ sondern er sendet einen starcken Stutmwind / daß er die Pfeile der Feinde in sie selbsten zurück getrieben/ und er dardurch den Sieg erhalten hat. Darüber dann der alte Poet Claudianus, so doch kein Christ gewesen/ heraus bricht/ und mit Verwunderung in seinen Carminibus also singt: O! nimium dilecte DEO, cui fundit ab antris AEolus armatas hyemes, cui militat aether, Et conjurati veniunt ad classica venti! O du frommer Theodosi, wie hat dich dein GOTT so lieb/ der die Winde dir zu gut kommen lassen/ eben als wann sie geschworne Vrüder weren! Ja/ Himmel und Element müssen dir dienen/ daß du von deinen Feinden den Sieg im Krieg darvon trägest. 1. Wenn heutiges Tages alle Christliche Kriege zur Ehre GOttes und rechtmässig geführet würden/ man auch darbey so andächtig betete/ wie der Käyser Theodosius <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0713" n="693"/> Gebet der Verlassenen / und verschmähete ihr Gebet nicht/ sondern er sendet einen starcken Stutmwind / daß er die Pfeile der Feinde in sie selbsten zurück getrieben/ und er dardurch den Sieg erhalten hat. Darüber dann der alte Poet Claudianus, so doch kein Christ gewesen/ heraus bricht/ und mit Verwunderung in seinen Carminibus also singt:</p> <p>O! nimium dilecte DEO, cui fundit ab antris</p> <p>AEolus armatas hyemes, cui militat aether,</p> <p>Et conjurati veniunt ad classica venti!</p> <p>O du frommer Theodosi, wie hat dich dein GOTT so lieb/ der die Winde dir zu gut kommen lassen/ eben als wann sie geschworne Vrüder weren! Ja/ Himmel und Element müssen dir dienen/ daß du von deinen Feinden den Sieg im Krieg darvon trägest.</p> <p>1. Wenn heutiges Tages alle Christliche Kriege zur Ehre GOttes und rechtmässig geführet würden/ man auch darbey so andächtig betete/ wie der Käyser Theodosius </p> </div> </body> </text> </TEI> [693/0713]
Gebet der Verlassenen / und verschmähete ihr Gebet nicht/ sondern er sendet einen starcken Stutmwind / daß er die Pfeile der Feinde in sie selbsten zurück getrieben/ und er dardurch den Sieg erhalten hat. Darüber dann der alte Poet Claudianus, so doch kein Christ gewesen/ heraus bricht/ und mit Verwunderung in seinen Carminibus also singt:
O! nimium dilecte DEO, cui fundit ab antris
AEolus armatas hyemes, cui militat aether,
Et conjurati veniunt ad classica venti!
O du frommer Theodosi, wie hat dich dein GOTT so lieb/ der die Winde dir zu gut kommen lassen/ eben als wann sie geschworne Vrüder weren! Ja/ Himmel und Element müssen dir dienen/ daß du von deinen Feinden den Sieg im Krieg darvon trägest.
1. Wenn heutiges Tages alle Christliche Kriege zur Ehre GOttes und rechtmässig geführet würden/ man auch darbey so andächtig betete/ wie der Käyser Theodosius
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 693. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/713>, abgerufen am 16.02.2025. |