Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.1. Noch immerdar schickt uns GOTT Bothen zu/ die uns den Tod andeuten/ das sind die Kranckheiten/ das Creutz und die Wiederwertigkeiten/ aber wir nehmens so wenig in acht/ als dieser Reiche. 2. Weil wir denn so sicher leben/ so dürffen wir mit GOTT dermaleins auch nicht expostuliren/ wenn wir sterben/ oder uns verwundern/ warumb der Tod offt kömpt/ da man sich seiner am wenigsten versehen hat. 353. Ein Verächter des Worts GOttes zu Hamburg stirbt in Verzweifflung. LUtherus schreibt/ daß zu Hamburg ein sonderer Verächter des Worts/ und des Heiligen Evangelii gewesen/ der viel verführet/ und hat mit nichten von seinem Irrthumb können gebracht werden/ dieser ist letzlich in die höchste Verzweiffelung gefallen/ daß er auch durch GOttes Wort mit nichte hat sich können trösten/ und auffrichten lassen/ und gesaget/ seine Sünde weren grösser/ denn daß sie ihm möchten vergeben werden/ denn er hätte ihr viel verführt. Ist also mit Gewalt aus seinem Hause gesprungen/ im Mittag/ und sich in einen Brunnen verstürtzt. Als aber das Wasser nicht tieff gnug ihn zuversäuffen/ und das Volck zugelauffen/ ihn aus dem Brunnen zu ziehen/ hat er sich selbst ins 1. Noch immerdar schickt uns GOTT Bothen zu/ die uns den Tod andeuten/ das sind die Kranckheiten/ das Creutz und die Wiederwertigkeiten/ aber wir nehmens so wenig in acht/ als dieser Reiche. 2. Weil wir denn so sicher leben/ so dürffen wir mit GOTT dermaleins auch nicht expostuliren/ wenn wir sterben/ oder uns verwundern/ warumb der Tod offt kömpt/ da man sich seiner am wenigsten versehen hat. 353. Ein Verächter des Worts GOttes zu Hamburg stirbt in Verzweifflung. LUtherus schreibt/ daß zu Hamburg ein sonderer Verächter des Worts/ und des Heiligen Evangelii gewesen/ der viel verführet/ und hat mit nichten von seinem Irrthumb können gebracht werden/ dieser ist letzlich in die höchste Verzweiffelung gefallen/ daß er auch durch GOttes Wort mit nichte hat sich können trösten/ und auffrichten lassen/ und gesaget/ seine Sünde weren grösser/ denn daß sie ihm möchten vergeben werden/ denn er hätte ihr viel verführt. Ist also mit Gewalt aus seinem Hause gesprungen/ im Mittag/ und sich in einen Brunnen verstürtzt. Als aber das Wasser nicht tieff gnug ihn zuversäuffen/ und das Volck zugelauffen/ ihn aus dem Brunnen zu ziehen/ hat er sich selbst ins <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0703" n="683"/> <p>1. Noch immerdar schickt uns GOTT Bothen zu/ die uns den Tod andeuten/ das sind die Kranckheiten/ das Creutz und die Wiederwertigkeiten/ aber wir nehmens so wenig in acht/ als dieser Reiche.</p> <p>2. Weil wir denn so sicher leben/ so dürffen wir mit GOTT dermaleins auch nicht expostuliren/ wenn wir sterben/ oder uns verwundern/ warumb der Tod offt kömpt/ da man sich seiner am wenigsten versehen hat.</p> <p>353.</p> <p>Ein Verächter des Worts GOttes zu Hamburg stirbt in Verzweifflung.</p> <p>LUtherus schreibt/ daß zu Hamburg ein sonderer Verächter des Worts/ und des Heiligen Evangelii gewesen/ der viel verführet/ und hat mit nichten von seinem Irrthumb können gebracht werden/ dieser ist letzlich in die höchste Verzweiffelung gefallen/ daß er auch durch GOttes Wort mit nichte hat sich können trösten/ und auffrichten lassen/ und gesaget/ seine Sünde weren grösser/ denn daß sie ihm möchten vergeben werden/ denn er hätte ihr viel verführt. Ist also mit Gewalt aus seinem Hause gesprungen/ im Mittag/ und sich in einen Brunnen verstürtzt. Als aber das Wasser nicht tieff gnug ihn zuversäuffen/ und das Volck zugelauffen/ ihn aus dem Brunnen zu ziehen/ hat er sich selbst ins </p> </div> </body> </text> </TEI> [683/0703]
1. Noch immerdar schickt uns GOTT Bothen zu/ die uns den Tod andeuten/ das sind die Kranckheiten/ das Creutz und die Wiederwertigkeiten/ aber wir nehmens so wenig in acht/ als dieser Reiche.
2. Weil wir denn so sicher leben/ so dürffen wir mit GOTT dermaleins auch nicht expostuliren/ wenn wir sterben/ oder uns verwundern/ warumb der Tod offt kömpt/ da man sich seiner am wenigsten versehen hat.
353.
Ein Verächter des Worts GOttes zu Hamburg stirbt in Verzweifflung.
LUtherus schreibt/ daß zu Hamburg ein sonderer Verächter des Worts/ und des Heiligen Evangelii gewesen/ der viel verführet/ und hat mit nichten von seinem Irrthumb können gebracht werden/ dieser ist letzlich in die höchste Verzweiffelung gefallen/ daß er auch durch GOttes Wort mit nichte hat sich können trösten/ und auffrichten lassen/ und gesaget/ seine Sünde weren grösser/ denn daß sie ihm möchten vergeben werden/ denn er hätte ihr viel verführt. Ist also mit Gewalt aus seinem Hause gesprungen/ im Mittag/ und sich in einen Brunnen verstürtzt. Als aber das Wasser nicht tieff gnug ihn zuversäuffen/ und das Volck zugelauffen/ ihn aus dem Brunnen zu ziehen/ hat er sich selbst ins
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