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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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hudeln; sondern die Brüerey den Mägden anbefehlen; Welche mehr Zeit darzu haben als wir: Wir zerrantzen es lieber/ und gehen davon/ als daß wir uns der Mühe nehmen solten/ es wieder zu rechte zu legen/ und ins Geschicke zu bringen. Vnd so viel vom Betten/ welches Eva eine lange Zeit anfänglich nicht verrichtet hat.

1. Dieses ist ein kurtzweiliges Gedicht/ woran sich aber niemand ärgern soll.

2. Ich muß es bekennen/ daß man wol etwas nützlichers schreiben können/ aber der jenige/ so es geschrieben/ hat vielleicht auch seine Ursachen gehabt / wiewol er ziemblichen grob Pfeffer-Kuchen mit untergebrocket.

344.

Die Kürtze des Menschlichen Lebens mit einer Blume und Vogel verglichen.

ES ist eine Blume die bleibt nur zween Tag. Bey dem Fluß Hipanis ein Vogel/ der lebt länger nicht dann nur einen Tag/ sondern eben den Tag da er anfängt zu leben/ hört er auch auff zu leben/ und gehet mit der Sonnen nieder / durchlaufft also das jüngste/ mittle/ und höchste Alter auff einem Tag Zu Morgens kombts aus/ zu Mittags bleibts/ zu Abends wird alt und fält umb. Vnd das noch wunderlicher an diesem Geflügl/ so ver-

hudeln; sondern die Brüerey den Mägden anbefehlen; Welche mehr Zeit darzu haben als wir: Wir zerrantzen es lieber/ und gehen davon/ als daß wir uns der Mühe nehmen solten/ es wieder zu rechte zu legen/ und ins Geschicke zu bringen. Vnd so viel vom Betten/ welches Eva eine lange Zeit anfänglich nicht verrichtet hat.

1. Dieses ist ein kurtzweiliges Gedicht/ woran sich aber niemand ärgern soll.

2. Ich muß es bekennen/ daß man wol etwas nützlichers schreiben können/ aber der jenige/ so es geschrieben/ hat vielleicht auch seine Ursachen gehabt / wiewol er ziemblichen grob Pfeffer-Kuchen mit untergebrocket.

344.

Die Kürtze des Menschlichen Lebens mit einer Blume und Vogel verglichen.

ES ist eine Blume die bleibt nur zween Tag. Bey dem Fluß Hipanis ein Vogel/ der lebt länger nicht dann nur einen Tag/ sondern eben den Tag da er anfängt zu leben/ hört er auch auff zu leben/ und gehet mit der Sonnen nieder / durchlaufft also das jüngste/ mittle/ und höchste Alter auff einem Tag Zu Morgens kombts aus/ zu Mittags bleibts/ zu Abends wird alt und fält umb. Vnd das noch wunderlicher an diesem Geflügl/ so ver-

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[668/0688] hudeln; sondern die Brüerey den Mägden anbefehlen; Welche mehr Zeit darzu haben als wir: Wir zerrantzen es lieber/ und gehen davon/ als daß wir uns der Mühe nehmen solten/ es wieder zu rechte zu legen/ und ins Geschicke zu bringen. Vnd so viel vom Betten/ welches Eva eine lange Zeit anfänglich nicht verrichtet hat. 1. Dieses ist ein kurtzweiliges Gedicht/ woran sich aber niemand ärgern soll. 2. Ich muß es bekennen/ daß man wol etwas nützlichers schreiben können/ aber der jenige/ so es geschrieben/ hat vielleicht auch seine Ursachen gehabt / wiewol er ziemblichen grob Pfeffer-Kuchen mit untergebrocket. 344. Die Kürtze des Menschlichen Lebens mit einer Blume und Vogel verglichen. ES ist eine Blume die bleibt nur zween Tag. Bey dem Fluß Hipanis ein Vogel/ der lebt länger nicht dann nur einen Tag/ sondern eben den Tag da er anfängt zu leben/ hört er auch auff zu leben/ und gehet mit der Sonnen nieder / durchlaufft also das jüngste/ mittle/ und höchste Alter auff einem Tag Zu Morgens kombts aus/ zu Mittags bleibts/ zu Abends wird alt und fält umb. Vnd das noch wunderlicher an diesem Geflügl/ so ver-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/688>, abgerufen am 25.11.2024.