Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.hen/ und daß die Liebe bey solchen Leuten selten beständig bleibet/ so groß als sie sich bey solchen Kindern anläst/ so schnell verleschet sie/ doch wird hie keinem nichts vorgeschrieben / denn man muß bißweilen Zeit und Gelegenheit ansehen/ nur daß es nicht gar zu gemein werde/ daß Kinder zusammen heyrathen/ daß auch bißweilen hohe Stände / und Geschlechter in der Welt erhalten werden/ darff nicht allezeit langer verzug solcher Personen eingewand werden/ wir reden nur von gemeinem Bürgerlichem Wesen. 1. Wenn diese Vermahnung von jederman [unleserliches Material]acht genommen würde/ würden nicht ihrer viel/ ehe sie noch von der Schulen/ oder aus ihrer Eltern Häusern ziehen / sich verplempern. 2. Die Reühe aber kompt bey manchem offt zu spät hernach/ und muß er/ wenn er wiederkommet/ behalten/ was er sich genommen hat/ ehe er weg gezogen/ GOtt geb es sey ihm lieb oder leid. 337. Die zehen tausend unsterblichen Persianer. DArius der König in Persia/ so wegen erlittener Niderlag wol bekandt/ hat in seinem Kriegs-Heer zehen tausend Persianer gehabt/ die er dieser Ursach halber unsterb- hen/ und daß die Liebe bey solchen Leuten selten beständig bleibet/ so groß als sie sich bey solchen Kindern anläst/ so schnell verleschet sie/ doch wird hie keinem nichts vorgeschrieben / denn man muß bißweilen Zeit und Gelegenheit ansehen/ nur daß es nicht gar zu gemein werde/ daß Kinder zusammen heyrathen/ daß auch bißweilen hohe Stände / und Geschlechter in der Welt erhalten werden/ darff nicht allezeit langer verzug solcher Personen eingewand werden/ wir reden nur von gemeinem Bürgerlichem Wesen. 1. Wenn diese Vermahnung von jederman [unleserliches Material]acht genommen würde/ würden nicht ihrer viel/ ehe sie noch von der Schulen/ oder aus ihrer Eltern Häusern ziehen / sich verplempern. 2. Die Reühe aber kompt bey manchem offt zu spät hernach/ und muß er/ wenn er wiederkommet/ behalten/ was er sich genommen hat/ ehe er weg gezogen/ GOtt geb es sey ihm lieb oder leid. 337. Die zehen tausend unsterblichen Persianer. DArius der König in Persia/ so wegen erlittener Niderlag wol bekandt/ hat in seinem Kriegs-Heer zehen tausend Persianer gehabt/ die er dieser Ursach halber unsterb- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0677" n="657"/> hen/ und daß die Liebe bey solchen Leuten selten beständig bleibet/ so groß als sie sich bey solchen Kindern anläst/ so schnell verleschet sie/ doch wird hie keinem nichts vorgeschrieben / denn man muß bißweilen Zeit und Gelegenheit ansehen/ nur daß es nicht gar zu gemein werde/ daß Kinder zusammen heyrathen/ daß auch bißweilen hohe Stände / und Geschlechter in der Welt erhalten werden/ darff nicht allezeit langer verzug solcher Personen eingewand werden/ wir reden nur von gemeinem Bürgerlichem Wesen.</p> <p>1. Wenn diese Vermahnung von jederman <gap reason="illegible"/>acht genommen würde/ würden nicht ihrer viel/ ehe sie noch von der Schulen/ oder aus ihrer Eltern Häusern ziehen / sich verplempern.</p> <p>2. Die Reühe aber kompt bey manchem offt zu spät hernach/ und muß er/ wenn er wiederkommet/ behalten/ was er sich genommen hat/ ehe er weg gezogen/ GOtt geb es sey ihm lieb oder leid.</p> <p>337.</p> <p>Die zehen tausend unsterblichen Persianer.</p> <p>DArius der König in Persia/ so wegen erlittener Niderlag wol bekandt/ hat in seinem Kriegs-Heer zehen tausend Persianer gehabt/ die er dieser Ursach halber unsterb- </p> </div> </body> </text> </TEI> [657/0677]
hen/ und daß die Liebe bey solchen Leuten selten beständig bleibet/ so groß als sie sich bey solchen Kindern anläst/ so schnell verleschet sie/ doch wird hie keinem nichts vorgeschrieben / denn man muß bißweilen Zeit und Gelegenheit ansehen/ nur daß es nicht gar zu gemein werde/ daß Kinder zusammen heyrathen/ daß auch bißweilen hohe Stände / und Geschlechter in der Welt erhalten werden/ darff nicht allezeit langer verzug solcher Personen eingewand werden/ wir reden nur von gemeinem Bürgerlichem Wesen.
1. Wenn diese Vermahnung von jederman _ acht genommen würde/ würden nicht ihrer viel/ ehe sie noch von der Schulen/ oder aus ihrer Eltern Häusern ziehen / sich verplempern.
2. Die Reühe aber kompt bey manchem offt zu spät hernach/ und muß er/ wenn er wiederkommet/ behalten/ was er sich genommen hat/ ehe er weg gezogen/ GOtt geb es sey ihm lieb oder leid.
337.
Die zehen tausend unsterblichen Persianer.
DArius der König in Persia/ so wegen erlittener Niderlag wol bekandt/ hat in seinem Kriegs-Heer zehen tausend Persianer gehabt/ die er dieser Ursach halber unsterb-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/677>, abgerufen am 29.06.2024. |