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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Diß seynd oben Menschen wie Blätter an Bäumen.

Anzuzeigen wie sie alle so bleich und übel aus sehende Leut wären. Als aber solches den Caumern verschmahet/ daß er ihrer Stadt den Tadel geben/ als wers so ein ungesundes Ort/ sagt Stratonicus wiederumb zu ihnen: Wie dörfft ichs ein ungesundes Ort! heissen/ so doch auch die Todten darinnen umbgehen können? Mit welchen Worten er sie noch besser getroffen dann vor.

1. Spiel-Leute sind kurtzweilige Leute/ reden doch offt die Warheit.

2. Die Warheit aber hören die Leute nicht gerne/ sondern verdreust sie/ man muß aber wegen solches Verdrusses nicht schweigen.

334.

Ein Jungfrau Schänder kan keine Ruhe haben

PAusaius war ein Edler Fürst in Griechen-Land/ der siener Thaten halber ein herrlich Lob. Aber da er zu Constantinopel ein Edeles Jungfräulein geschändet und darnach umbgebracht/ hat er nimmermehr keine Ruhe haben können/ das Bild der Jungfrauen ist ihm jmmerzu erschienen/ hat ihm im Traum erschröcket/ ja / einsmals hat eine Seule angeredt: Poena luenda tibi est, affert injuria cladem.

Diß seynd oben Menschen wie Blätter an Bäumen.

Anzuzeigen wie sie alle so bleich und übel aus sehende Leut wären. Als aber solches den Caumern verschmahet/ daß er ihrer Stadt den Tadel geben/ als wers so ein ungesundes Ort/ sagt Stratonicus wiederumb zu ihnen: Wie dörfft ichs ein ungesundes Ort! heissen/ so doch auch die Todten darinnen umbgehen können? Mit welchen Worten er sie noch besser getroffen dann vor.

1. Spiel-Leute sind kurtzweilige Leute/ reden doch offt die Warheit.

2. Die Warheit aber hören die Leute nicht gerne/ sondern verdreust sie/ man muß aber wegen solches Verdrusses nicht schweigen.

334.

Ein Jungfrau Schänder kan keine Ruhe haben

PAusaius war ein Edler Fürst in Griechen-Land/ der siener Thaten halber ein herrlich Lob. Aber da er zu Constantinopel ein Edeles Jungfräulein geschändet und darnach umbgebracht/ hat er nimmermehr keine Ruhe haben können/ das Bild der Jungfrauen ist ihm jmmerzu erschienen/ hat ihm im Traum erschröcket/ ja / einsmals hat eine Seule angeredt: Poena luenda tibi est, affert injuria cladem.

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[650/0670] Diß seynd oben Menschen wie Blätter an Bäumen. Anzuzeigen wie sie alle so bleich und übel aus sehende Leut wären. Als aber solches den Caumern verschmahet/ daß er ihrer Stadt den Tadel geben/ als wers so ein ungesundes Ort/ sagt Stratonicus wiederumb zu ihnen: Wie dörfft ichs ein ungesundes Ort! heissen/ so doch auch die Todten darinnen umbgehen können? Mit welchen Worten er sie noch besser getroffen dann vor. 1. Spiel-Leute sind kurtzweilige Leute/ reden doch offt die Warheit. 2. Die Warheit aber hören die Leute nicht gerne/ sondern verdreust sie/ man muß aber wegen solches Verdrusses nicht schweigen. 334. Ein Jungfrau Schänder kan keine Ruhe haben PAusaius war ein Edler Fürst in Griechen-Land/ der siener Thaten halber ein herrlich Lob. Aber da er zu Constantinopel ein Edeles Jungfräulein geschändet und darnach umbgebracht/ hat er nimmermehr keine Ruhe haben können/ das Bild der Jungfrauen ist ihm jmmerzu erschienen/ hat ihm im Traum erschröcket/ ja / einsmals hat eine Seule angeredt: Poena luenda tibi est, affert injuria cladem.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/670>, abgerufen am 22.11.2024.