Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.chen also eine zeitlang / und da Anno 1530. die Augspurgische Consession übergeben ward/ ist er zu dem Cardinal Compegio kommen/ und angezeiget/ dieweil er viel Arbeit hette von wegen der Römischen Kirchen/ daß er jhm doch dargegen eine Verehrung thun wolte. Darauff sagte ihm der Bäpstiche Legat eine Pfründezu/ deß ward er noch froh/ und meiner er hette es gewiß. Da aber der Cardinal vier hundert Gül[unleserliches Material]den zur Verehrung kriegete/ versagete er die ledige Pfründe einem andern / und Eccius muste hernach sehen. Das verdreust den D. sehr/ und kömmet zu den unsern/ was sie jhm doch jährlichen geben wolten/ wenn er von den Papisten zu ihnen trete/ denn also hette Compegius mit ihm gehandelt. Da soll ihm 1000. Gulden geboten worden seyn. Aber er ist gleichwol Päbstisch blieben/ und wie er nun auff sein Todt-Bette kompt/ wird das sein letztes Gebet/ daß er spricht: Hetten wir nun die 1000. Gulden. Also ist er auch dahin gefahren/ zu seinen Vätern in Abgrund der Höllen. 1. So sind viel Papisten gesinnet. Es ist ihnen mehr umb das gute Einkommen/ als umb die Ehre GOttes und Fortpflantzung der seeligmachenden Lehre zuthun. 2. Aber GOTT wird sie dermaleins chen also eine zeitlang / und da Anno 1530. die Augspurgische Consession übergeben ward/ ist er zu dem Cardinal Compegio kommen/ und angezeiget/ dieweil er viel Arbeit hette von wegen der Römischen Kirchen/ daß er jhm doch dargegen eine Verehrung thun wolte. Darauff sagte ihm der Bäpstiche Legat eine Pfründezu/ deß ward er noch froh/ uñ meiner er hette es gewiß. Da aber der Cardinal vier hundert Gül[unleserliches Material]den zur Verehrung kriegete/ versagete er die ledige Pfründe einem andern / und Eccius muste hernach sehen. Das verdreust den D. sehr/ und kömmet zu den unsern/ was sie jhm doch jährlichen geben wolten/ wenn er von den Papisten zu ihnen trete/ denn also hette Compegius mit ihm gehandelt. Da soll ihm 1000. Gulden geboten worden seyn. Aber er ist gleichwol Päbstisch blieben/ und wie er nun auff sein Todt-Bette kompt/ wird das sein letztes Gebet/ daß er spricht: Hetten wir nun die 1000. Gulden. Also ist er auch dahin gefahren/ zu seinen Vätern in Abgrund der Höllen. 1. So sind viel Papisten gesinnet. Es ist ihnen mehr umb das gute Einkommen/ als umb die Ehre GOttes und Fortpflantzung der seeligmachenden Lehre zuthun. 2. Aber GOTT wird sie dermaleins <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0652" n="632"/> chen also eine zeitlang / und da Anno 1530. die Augspurgische Consession übergeben ward/ ist er zu dem Cardinal Compegio kommen/ und angezeiget/ dieweil er viel Arbeit hette von wegen der Römischen Kirchen/ daß er jhm doch dargegen eine Verehrung thun wolte. Darauff sagte ihm der Bäpstiche Legat eine Pfründezu/ deß ward er noch froh/ uñ meiner er hette es gewiß. Da aber der Cardinal vier hundert Gül<gap reason="illegible"/>den zur Verehrung kriegete/ versagete er die ledige Pfründe einem andern / und Eccius muste hernach sehen.</p> <p>Das verdreust den D. sehr/ und kömmet zu den unsern/ was sie jhm doch jährlichen geben wolten/ wenn er von den Papisten zu ihnen trete/ denn also hette Compegius mit ihm gehandelt. Da soll ihm 1000. Gulden geboten worden seyn. Aber er ist gleichwol Päbstisch blieben/ und wie er nun auff sein Todt-Bette kompt/ wird das sein letztes Gebet/ daß er spricht: Hetten wir nun die 1000. Gulden. Also ist er auch dahin gefahren/ zu seinen Vätern in Abgrund der Höllen.</p> <p>1. So sind viel Papisten gesinnet. Es ist ihnen mehr umb das gute Einkommen/ als umb die Ehre GOttes und Fortpflantzung der seeligmachenden Lehre zuthun.</p> <p>2. Aber GOTT wird sie dermaleins </p> </div> </body> </text> </TEI> [632/0652]
chen also eine zeitlang / und da Anno 1530. die Augspurgische Consession übergeben ward/ ist er zu dem Cardinal Compegio kommen/ und angezeiget/ dieweil er viel Arbeit hette von wegen der Römischen Kirchen/ daß er jhm doch dargegen eine Verehrung thun wolte. Darauff sagte ihm der Bäpstiche Legat eine Pfründezu/ deß ward er noch froh/ uñ meiner er hette es gewiß. Da aber der Cardinal vier hundert Gül_ den zur Verehrung kriegete/ versagete er die ledige Pfründe einem andern / und Eccius muste hernach sehen.
Das verdreust den D. sehr/ und kömmet zu den unsern/ was sie jhm doch jährlichen geben wolten/ wenn er von den Papisten zu ihnen trete/ denn also hette Compegius mit ihm gehandelt. Da soll ihm 1000. Gulden geboten worden seyn. Aber er ist gleichwol Päbstisch blieben/ und wie er nun auff sein Todt-Bette kompt/ wird das sein letztes Gebet/ daß er spricht: Hetten wir nun die 1000. Gulden. Also ist er auch dahin gefahren/ zu seinen Vätern in Abgrund der Höllen.
1. So sind viel Papisten gesinnet. Es ist ihnen mehr umb das gute Einkommen/ als umb die Ehre GOttes und Fortpflantzung der seeligmachenden Lehre zuthun.
2. Aber GOTT wird sie dermaleins
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/652 |
Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/652>, abgerufen am 16.02.2025. |