Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

die ist mir hertzlich lieb/ wer hat den ausser mir sonsten umb ihr Gesichte viel zu schaffen? Mich deucht wann sie mir gefället/ es were eben genug/ oder soll und muß ich mich denn auch nach einem andern richten/ und zur Ehe nehmen/ was ihme gefället? Habe ich mich doch umb andere nichts bekümmert / wenn und wo sie geheyrathet/ ob sie schwartz oder weiß/ fromm oder schön gewesen/ derwegen laß ich mir an meiner Schwartzen (wie man mir sie hönischen nennet) gar wol gnügen/ und dancke darneben GOTT/ der mir so ein treu/ fromm / auffrichtiges Hertz an die Seiten bescheret hat.

1. Dieser von Adel hat recht geschrieben: Wenn ein Weib ihrem Ehemann gefällt / so ist sie schon schön gnug/ andern darff sie nicht gefallen.

2. Was haben sich demnach frembde Leute darumb zu bekümmern/ ob eines Weib schwartz oder weiß/ ob sie groß oder klein? Sie thäten besser/ wenn sie den Odem von anderer Weiber Gestalt und Statur zu reden eine heisse Suppen zu blasen anwendeten/ oder dafür ein Vater unser beteten.

317.

Der Verdampten Zustand durch einen feurigen Stein und Leinwad/ welche kein Feuer verzehret/ abgebildet.

die ist mir hertzlich lieb/ wer hat den ausser mir sonsten umb ihr Gesichte viel zu schaffen? Mich deucht wann sie mir gefället/ es were eben genug/ oder soll und muß ich mich denn auch nach einem andern richten/ und zur Ehe nehmen/ was ihme gefället? Habe ich mich doch umb andere nichts bekümmert / wenn und wo sie geheyrathet/ ob sie schwartz oder weiß/ fromm oder schön gewesen/ derwegen laß ich mir an meiner Schwartzen (wie man mir sie hönischen nennet) gar wol gnügen/ und dancke darneben GOTT/ der mir so ein treu/ fromm / auffrichtiges Hertz an die Seiten bescheret hat.

1. Dieser von Adel hat recht geschrieben: Wenn ein Weib ihrem Ehemann gefällt / so ist sie schon schön gnug/ andern darff sie nicht gefallen.

2. Was haben sich demnach frembde Leute darumb zu bekümmern/ ob eines Weib schwartz oder weiß/ ob sie groß oder klein? Sie thäten besser/ wenn sie den Odem von anderer Weiber Gestalt und Statur zu reden eine heisse Suppen zu blasen anwendeten/ oder dafür ein Vater unser beteten.

317.

Der Verdampten Zustand durch einen feurigen Stein und Leinwad/ welche kein Feuer verzehret/ abgebildet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0641" n="621"/>
die ist mir hertzlich lieb/ wer hat den ausser mir sonsten umb ihr                      Gesichte viel zu schaffen? Mich deucht wann sie mir gefället/ es were eben                      genug/ oder soll und muß ich mich denn auch nach einem andern richten/ und zur                      Ehe nehmen/ was ihme gefället? Habe ich mich doch umb andere nichts bekümmert /                      wenn und wo sie geheyrathet/ ob sie schwartz oder weiß/ fromm oder schön                      gewesen/ derwegen laß ich mir an meiner Schwartzen (wie man mir sie hönischen                      nennet) gar wol gnügen/ und dancke darneben GOTT/ der mir so ein treu/ fromm                     / auffrichtiges Hertz an die Seiten bescheret hat.</p>
        <p>1. Dieser von Adel hat recht geschrieben: Wenn ein Weib ihrem Ehemann gefällt /                      so ist sie schon schön gnug/ andern darff sie nicht gefallen.</p>
        <p>2. Was haben sich demnach frembde Leute darumb zu bekümmern/ ob eines Weib                      schwartz oder weiß/ ob sie groß oder klein? Sie thäten besser/ wenn sie den                      Odem von anderer Weiber Gestalt und Statur zu reden eine heisse Suppen zu blasen                      anwendeten/ oder dafür ein Vater unser beteten.</p>
      </div>
      <div>
        <head>317.</head>
        <argument>
          <p>Der Verdampten Zustand durch einen feurigen Stein und Leinwad/ welche kein                          Feuer verzehret/ abgebildet.</p>
        </argument>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[621/0641] die ist mir hertzlich lieb/ wer hat den ausser mir sonsten umb ihr Gesichte viel zu schaffen? Mich deucht wann sie mir gefället/ es were eben genug/ oder soll und muß ich mich denn auch nach einem andern richten/ und zur Ehe nehmen/ was ihme gefället? Habe ich mich doch umb andere nichts bekümmert / wenn und wo sie geheyrathet/ ob sie schwartz oder weiß/ fromm oder schön gewesen/ derwegen laß ich mir an meiner Schwartzen (wie man mir sie hönischen nennet) gar wol gnügen/ und dancke darneben GOTT/ der mir so ein treu/ fromm / auffrichtiges Hertz an die Seiten bescheret hat. 1. Dieser von Adel hat recht geschrieben: Wenn ein Weib ihrem Ehemann gefällt / so ist sie schon schön gnug/ andern darff sie nicht gefallen. 2. Was haben sich demnach frembde Leute darumb zu bekümmern/ ob eines Weib schwartz oder weiß/ ob sie groß oder klein? Sie thäten besser/ wenn sie den Odem von anderer Weiber Gestalt und Statur zu reden eine heisse Suppen zu blasen anwendeten/ oder dafür ein Vater unser beteten. 317. Der Verdampten Zustand durch einen feurigen Stein und Leinwad/ welche kein Feuer verzehret/ abgebildet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/641
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/641>, abgerufen am 25.11.2024.