Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.nichts anders sagen/ als ihnen GOtt befielet/ wie wir das Exempel auch an Bileam haben. 307. Der Liebe Vrsprung ist nichts leicht zu erforschen: UBer diesem Stück und Argument/ was eigentlich die Liebe sey/ haben jhnen vernünftige Weltweise Leute trefflich die Köpffe zubrochen/ und sich so hart deßwegen bemühet zu erkundigen/ und aus der Natur eigentlich zu erforschen / was doch die Liebe/ oder recht im Hertzen liebhaben sey/ daß es auch den Menschen so unversehens darf einnehmen und gefangen halten/ was es doch vor ein Wesen seyn müsse? Derhalben auch/ wann man ihren Fleiß recht ansiehet/ den sie von Anfang der Welt/ wegen dieser Sachen geführet/ man sich gleich hoch verwundern muß/ daß die Heydnischen Philosophi ausser Gottes Wort/ durch Regierung jhrer Vernunfft/ so weit kommen seyn/ ob sie auch schon gleich nicht alle einer Meynung seyn/ sondern es auff mancherley Weise gesuchet/ jedoch haben etliche derselben sehr vernünfftig und bescheiden aus natürlichen Vrsache davon zu reden wissen. Aristides ein sehr alter Philosophu[unleserliches Material], hat mit speculiren und Nachsinnen/ wovon die Liebe herkommen/ 46. Jahr zubracht/ und beken- nichts anders sagen/ als ihnen GOtt befielet/ wie wir das Exempel auch an Bileam haben. 307. Der Liebe Vrsprung ist nichts leicht zu erforschen: UBer diesem Stück und Argument/ was eigentlich die Liebe sey/ haben jhnen vernünftige Weltweise Leute trefflich die Köpffe zubrochen/ und sich so hart deßwegen bemühet zu erkundigen/ und aus der Natur eigentlich zu erforschen / was doch die Liebe/ oder recht im Hertzen liebhaben sey/ daß es auch den Menschen so unversehens darf einnehmen und gefangen halten/ was es doch vor ein Wesen seyn müsse? Derhalben auch/ wann man ihren Fleiß recht ansiehet/ den sie von Anfang der Welt/ wegen dieser Sachen geführet/ man sich gleich hoch verwundern muß/ daß die Heydnischen Philosophi ausser Gottes Wort/ durch Regierung jhrer Vernunfft/ so weit kommen seyn/ ob sie auch schon gleich nicht alle einer Meynung seyn/ sondern es auff mancherley Weise gesuchet/ jedoch haben etliche derselben sehr vernünfftig und bescheiden aus natürlichen Vrsachë davon zu reden wissen. Aristides ein sehr alter Philosophu[unleserliches Material], hat mit speculiren und Nachsinnen/ wovon die Liebe herkommen/ 46. Jahr zubracht/ und beken- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0620" n="600"/> nichts anders sagen/ als ihnen GOtt befielet/ wie wir das Exempel auch an Bileam haben.</p> <p>307.</p> <p>Der Liebe Vrsprung ist nichts leicht zu erforschen:</p> <p>UBer diesem Stück und Argument/ was eigentlich die Liebe sey/ haben jhnen vernünftige Weltweise Leute trefflich die Köpffe zubrochen/ und sich so hart deßwegen bemühet zu erkundigen/ und aus der Natur eigentlich zu erforschen / was doch die Liebe/ oder recht im Hertzen liebhaben sey/ daß es auch den Menschen so unversehens darf einnehmen und gefangen halten/ was es doch vor ein Wesen seyn müsse? Derhalben auch/ wann man ihren Fleiß recht ansiehet/ den sie von Anfang der Welt/ wegen dieser Sachen geführet/ man sich gleich hoch verwundern muß/ daß die Heydnischen Philosophi ausser Gottes Wort/ durch Regierung jhrer Vernunfft/ so weit kommen seyn/ ob sie auch schon gleich nicht alle einer Meynung seyn/ sondern es auff mancherley Weise gesuchet/ jedoch haben etliche derselben sehr vernünfftig und bescheiden aus natürlichen Vrsachë davon zu reden wissen. Aristides ein sehr alter Philosophu<gap reason="illegible"/>, hat mit speculiren und Nachsinnen/ wovon die Liebe herkommen/ 46. Jahr zubracht/ und beken- </p> </div> </body> </text> </TEI> [600/0620]
nichts anders sagen/ als ihnen GOtt befielet/ wie wir das Exempel auch an Bileam haben.
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Der Liebe Vrsprung ist nichts leicht zu erforschen:
UBer diesem Stück und Argument/ was eigentlich die Liebe sey/ haben jhnen vernünftige Weltweise Leute trefflich die Köpffe zubrochen/ und sich so hart deßwegen bemühet zu erkundigen/ und aus der Natur eigentlich zu erforschen / was doch die Liebe/ oder recht im Hertzen liebhaben sey/ daß es auch den Menschen so unversehens darf einnehmen und gefangen halten/ was es doch vor ein Wesen seyn müsse? Derhalben auch/ wann man ihren Fleiß recht ansiehet/ den sie von Anfang der Welt/ wegen dieser Sachen geführet/ man sich gleich hoch verwundern muß/ daß die Heydnischen Philosophi ausser Gottes Wort/ durch Regierung jhrer Vernunfft/ so weit kommen seyn/ ob sie auch schon gleich nicht alle einer Meynung seyn/ sondern es auff mancherley Weise gesuchet/ jedoch haben etliche derselben sehr vernünfftig und bescheiden aus natürlichen Vrsachë davon zu reden wissen. Aristides ein sehr alter Philosophu_ , hat mit speculiren und Nachsinnen/ wovon die Liebe herkommen/ 46. Jahr zubracht/ und beken-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/620>, abgerufen am 26.06.2024. |