Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.hette die gründliche Ursach dieser Kranckheit leichtlich verstanden/ und hat alsobald eben so viel Silbers/ als viel neulich unter die Armen außgetheilet worden/ mit sich zu dem Febricitanten gebracht. Und demnach er eine weil mit ihme geredt: Es ist neulich/ sprach er / nur mein Schertz gewesen/ da ich ein Allmosen für die Krancken begehrt/ weil mein Diener nichts bey Handen gehabt. Und da sihstu/ daß ich dir die hergeliehene Philips Thaler getreulich wieder gib/ und dir Danck sage! Troilus siht da das paar Geld/ und alsobald hat das gehlinge Fieber nach gelassen/ die Hitz abgenommen/ und sich alles zu guter Besserung geschickt: Derwegen er schon ziemlich wol auff/ sich aus dem Bett gemacht/ zum Imbiß/ oder Mittag-Essen gangen/ zu Tisch gesessen/ und nach eingeraumbter Speiß/ weil es schon nach Mittag/ in seiner Behausung zu Ruhe gethan/ angefangen zuschlaffen: Und süssiglichen zu pausieren: Mitten im Schlaff traumt ihme/ und sicht ein mächtig grosses und herrliches Hauß/ und an der Vorwand ob der Thür/ diesen Titul: Ein ewige Ruhe und Wohnung des Bischoffs Troili. hette die gründliche Ursach dieser Kranckheit leichtlich verstanden/ und hat alsobald eben so viel Silbers/ als viel neulich unter die Armen außgetheilet worden/ mit sich zu dem Febricitanten gebracht. Und demnach er eine weil mit ihme geredt: Es ist neulich/ sprach er / nur mein Schertz gewesen/ da ich ein Allmosen für die Krancken begehrt/ weil mein Diener nichts bey Handen gehabt. Und da sihstu/ daß ich dir die hergeliehene Philips Thaler getreulich wieder gib/ und dir Danck sage! Troilus siht da das paar Geld/ und alsobald hat das gehlinge Fieber nach gelassen/ die Hitz abgenommen/ und sich alles zu guter Besserung geschickt: Derwegen er schon ziemlich wol auff/ sich aus dem Bett gemacht/ zum Imbiß/ oder Mittag-Essen gangen/ zu Tisch gesessen/ und nach eingeraumbter Speiß/ weil es schon nach Mittag/ in seiner Behausung zu Ruhe gethan/ angefangen zuschlaffen: Und süssiglichen zu pausieren: Mitten im Schlaff traumt ihme/ und sicht ein mächtig grosses und herrliches Hauß/ und an der Vorwand ob der Thür/ diesen Titul: Ein ewige Ruhe und Wohnung des Bischoffs Troili. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0612" n="592"/> hette die gründliche Ursach dieser Kranckheit leichtlich verstanden/ und hat alsobald eben so viel Silbers/ als viel neulich unter die Armen außgetheilet worden/ mit sich zu dem Febricitanten gebracht. Und demnach er eine weil mit ihme geredt: Es ist neulich/ sprach er / nur mein Schertz gewesen/ da ich ein Allmosen für die Krancken begehrt/ weil mein Diener nichts bey Handen gehabt. Und da sihstu/ daß ich dir die hergeliehene Philips Thaler getreulich wieder gib/ und dir Danck sage! Troilus siht da das paar Geld/ und alsobald hat das gehlinge Fieber nach gelassen/ die Hitz abgenommen/ und sich alles zu guter Besserung geschickt: Derwegen er schon ziemlich wol auff/ sich aus dem Bett gemacht/ zum Imbiß/ oder Mittag-Essen gangen/ zu Tisch gesessen/ und nach eingeraumbter Speiß/ weil es schon nach Mittag/ in seiner Behausung zu Ruhe gethan/ angefangen zuschlaffen: Und süssiglichen zu pausieren: Mitten im Schlaff traumt ihme/ und sicht ein mächtig grosses und herrliches Hauß/ und an der Vorwand ob der Thür/ diesen Titul: Ein ewige Ruhe und Wohnung des Bischoffs Troili.</p> </div> </body> </text> </TEI> [592/0612]
hette die gründliche Ursach dieser Kranckheit leichtlich verstanden/ und hat alsobald eben so viel Silbers/ als viel neulich unter die Armen außgetheilet worden/ mit sich zu dem Febricitanten gebracht. Und demnach er eine weil mit ihme geredt: Es ist neulich/ sprach er / nur mein Schertz gewesen/ da ich ein Allmosen für die Krancken begehrt/ weil mein Diener nichts bey Handen gehabt. Und da sihstu/ daß ich dir die hergeliehene Philips Thaler getreulich wieder gib/ und dir Danck sage! Troilus siht da das paar Geld/ und alsobald hat das gehlinge Fieber nach gelassen/ die Hitz abgenommen/ und sich alles zu guter Besserung geschickt: Derwegen er schon ziemlich wol auff/ sich aus dem Bett gemacht/ zum Imbiß/ oder Mittag-Essen gangen/ zu Tisch gesessen/ und nach eingeraumbter Speiß/ weil es schon nach Mittag/ in seiner Behausung zu Ruhe gethan/ angefangen zuschlaffen: Und süssiglichen zu pausieren: Mitten im Schlaff traumt ihme/ und sicht ein mächtig grosses und herrliches Hauß/ und an der Vorwand ob der Thür/ diesen Titul: Ein ewige Ruhe und Wohnung des Bischoffs Troili.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/612>, abgerufen am 16.02.2025. |