Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.besorget/ sie würde von dem Beer zerrissen und gefressen werden/ habe sich derselbe gantz nicht wilt/ sondern so freundlich! als er gekönt/ gestellet / und an ihr verübet/ was sie am allerhefftigsten betrübet/ aber von ihr nicht verwehret werden können: habe ihr auch/ von seinem Raub/ allerley Speise zugetragen/ und sie/ von einem vorüberrauschenden Bächlein trincken lassen. Hierauf habe sich die Jungfrau auf schwerem Fuß befunden/ und für Aengsten / nicht gewust wo sie hinaus gesolt. Es seyen aber über etliche Monat/ nach verlierung der Jungfrauen/ Jäger in die Wildnüß kommen/ welche diesen Beeren gefangen/ und erschossen: Bey welchem Jagt Gesehrey die Jungfrau sich aus der Wildnis/ herfür gemacht/ und durch der Jäger Hülse/ wiederum mit höchster Verwunderung zu ihren Eltern gebracht worden: Denen sie allen Handel erzehlet / und zugewöhnlicher Zeit einen schönen Sohn gebohren/ welcher/ für andern Kindern mehr nichts besonders gehabt/ als daß er über dem Leib etwas haariger / als andere gewesen/ und ein überaus starcker Mann worden. Welcher nachmahls Trugillum, einen fürtreflichen Helden/ Trugillus Ulfonem, einen hochberühmten Mann/ und Ulfo Svenum gezeuget/ Der König in Dennemarck/ und ein Stamm-Vater nachfolgender Könige in Dennemarck/ und in Schweden worden. Ob nun gleich solche Historia/ wie eine Fabel lautet: so besorget/ sie würde von dem Beer zerrissen und gefressen werden/ habe sich derselbe gantz nicht wilt/ sondern so freundlich! als er gekönt/ gestellet / und an ihr verübet/ was sie am allerhefftigsten betrübet/ aber von ihr nicht verwehret werden können: habe ihr auch/ von seinem Raub/ allerley Speise zugetragen/ und sie/ von einem vorüberrauschenden Bächlein trincken lassen. Hierauf habe sich die Jungfrau auf schwerem Fuß befunden/ und für Aengsten / nicht gewust wo sie hinaus gesolt. Es seyen aber über etliche Monat/ nach verlierung der Jungfrauen/ Jäger in die Wildnüß kommen/ welche diesen Beeren gefangen/ und erschossen: Bey welchem Jagt Gesehrey die Jungfrau sich aus der Wildnis/ herfür gemacht/ und durch der Jäger Hülse/ wiederum mit höchster Verwunderung zu ihren Eltern gebracht worden: Denen sie allen Handel erzehlet / und zugewöhnlicher Zeit einen schönen Sohn gebohren/ welcher/ für andern Kindern mehr nichts besonders gehabt/ als daß er über dem Leib etwas haariger / als andere gewesen/ und ein überaus starcker Mann worden. Welcher nachmahls Trugillum, einen fürtreflichen Helden/ Trugillus Ulfonem, einen hochberühmten Mann/ und Ulfo Svenum gezeuget/ Der König in Dennemarck/ und ein Stamm-Vater nachfolgender Könige in Dennemarck/ und in Schweden worden. Ob nun gleich solche Historia/ wie eine Fabel lautet: so <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0059" n="39"/> besorget/ sie würde von dem Beer zerrissen und gefressen werden/ habe sich derselbe gantz nicht wilt/ sondern so freundlich! als er gekönt/ gestellet / und an ihr verübet/ was sie am allerhefftigsten betrübet/ aber von ihr nicht verwehret werden können: habe ihr auch/ von seinem Raub/ allerley Speise zugetragen/ und sie/ von einem vorüberrauschenden Bächlein trincken lassen. Hierauf habe sich die Jungfrau auf schwerem Fuß befunden/ und für Aengsten / nicht gewust wo sie hinaus gesolt. Es seyen aber über etliche Monat/ nach verlierung der Jungfrauen/ Jäger in die Wildnüß kommen/ welche diesen Beeren gefangen/ und erschossen: Bey welchem Jagt Gesehrey die Jungfrau sich aus der Wildnis/ herfür gemacht/ und durch der Jäger Hülse/ wiederum mit höchster Verwunderung zu ihren Eltern gebracht worden: Denen sie allen Handel erzehlet / und zugewöhnlicher Zeit einen schönen Sohn gebohren/ welcher/ für andern Kindern mehr nichts besonders gehabt/ als daß er über dem Leib etwas haariger / als andere gewesen/ und ein überaus starcker Mann worden. Welcher nachmahls Trugillum, einen fürtreflichen Helden/ Trugillus Ulfonem, einen hochberühmten Mann/ und Ulfo Svenum gezeuget/ Der König in Dennemarck/ und ein Stamm-Vater nachfolgender Könige in Dennemarck/ und in Schweden worden. Ob nun gleich solche Historia/ wie eine Fabel lautet: so </p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0059]
besorget/ sie würde von dem Beer zerrissen und gefressen werden/ habe sich derselbe gantz nicht wilt/ sondern so freundlich! als er gekönt/ gestellet / und an ihr verübet/ was sie am allerhefftigsten betrübet/ aber von ihr nicht verwehret werden können: habe ihr auch/ von seinem Raub/ allerley Speise zugetragen/ und sie/ von einem vorüberrauschenden Bächlein trincken lassen. Hierauf habe sich die Jungfrau auf schwerem Fuß befunden/ und für Aengsten / nicht gewust wo sie hinaus gesolt. Es seyen aber über etliche Monat/ nach verlierung der Jungfrauen/ Jäger in die Wildnüß kommen/ welche diesen Beeren gefangen/ und erschossen: Bey welchem Jagt Gesehrey die Jungfrau sich aus der Wildnis/ herfür gemacht/ und durch der Jäger Hülse/ wiederum mit höchster Verwunderung zu ihren Eltern gebracht worden: Denen sie allen Handel erzehlet / und zugewöhnlicher Zeit einen schönen Sohn gebohren/ welcher/ für andern Kindern mehr nichts besonders gehabt/ als daß er über dem Leib etwas haariger / als andere gewesen/ und ein überaus starcker Mann worden. Welcher nachmahls Trugillum, einen fürtreflichen Helden/ Trugillus Ulfonem, einen hochberühmten Mann/ und Ulfo Svenum gezeuget/ Der König in Dennemarck/ und ein Stamm-Vater nachfolgender Könige in Dennemarck/ und in Schweden worden. Ob nun gleich solche Historia/ wie eine Fabel lautet: so
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/59>, abgerufen am 27.06.2024. |