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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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CAspar Brusch in seiner Beschreibung des Füchtelbergs schriebt unter andern am 11 Blat/ daß zu Eger (nemlich im Jahr 1542) eine fromme Christliche Wittib gewohnet/ Frau Catharina Junckerin/ derer Kunst und Geschickligkeit so groß / daß sie auch wol einem hohen Theol. solt zu schaffen geben haben. Dann sie alle Bücher/ so nun lange Zeit von der Religion Sachen geschrieben seynd / so fleißig durchsuchet/ und gelesen hat/ daß ich gäntzlich dafür achte/ sie seyen ihr bekanter/ dann etwan denen selbst/ die solche Bücher geschrieben haben. Bey/ und umb gemelte Wittib/ ist stets/ und lebt aufs einträchtigst / ein anders/ über die massen erbars und gelehrtes Weib/ Frau Margaretha Güerin / eine vom Adel/ aus deren von Pincha/ (so zu Elsterberck in Meissen wohnhafft / und eines fast alten Herkommens seynd) Geschlecht/ geborn/ welche nicht allein der Teutschen/ sondern auch Lateinischen Sprachen kundig ist. Zu welchen zweyen ehrlichen/ und alles Lobs würdigen Matronen/ so ich noch eine find / die sich auch dermassen Kunst/ Tugend und Erbarkeit/ befliesse/ also/ daß ihrer drey würden/ dürffte ich sie warlich die drey Charites, oder Gratias, von denen die Poeten schreiben/ wie sie Göttinnen der Holdseeligkeit/ und Freundligkeit weren/ auch ohne scheu nennen/ so Gottseeligen/ heiliges und ehrlichen Wandels/ seynd sie/ so nur von hohen/ heiligen und gelehrten Sachen re-

CAspar Brusch in seiner Beschreibung des Füchtelbergs schriebt unter andern am 11 Blat/ daß zu Eger (nemlich im Jahr 1542) eine fromme Christliche Wittib gewohnet/ Frau Catharina Junckerin/ derer Kunst und Geschickligkeit so groß / daß sie auch wol einem hohen Theol. solt zu schaffen geben haben. Dañ sie alle Bücher/ so nun lange Zeit von der Religion Sachen geschrieben seynd / so fleißig durchsuchet/ und gelesen hat/ daß ich gäntzlich dafür achte/ sie seyen ihr bekanter/ dann etwan denen selbst/ die solche Bücher geschrieben haben. Bey/ und umb gemelte Wittib/ ist stets/ und lebt aufs einträchtigst / ein anders/ über die massen erbars und gelehrtes Weib/ Frau Margaretha Güerin / eine vom Adel/ aus deren von Pincha/ (so zu Elsterberck in Meissen wohnhafft / und eines fast alten Herkommens seynd) Geschlecht/ geborn/ welche nicht allein der Teutschen/ sondern auch Lateinischen Sprachen kundig ist. Zu welchen zweyen ehrlichen/ und alles Lobs würdigen Matronen/ so ich noch eine find / die sich auch dermassen Kunst/ Tugend und Erbarkeit/ befliesse/ also/ daß ihrer drey würden/ dürffte ich sie warlich die drey Charites, oder Gratias, von denen die Poeten schreiben/ wie sie Göttinnen der Holdseeligkeit/ und Freundligkeit weren/ auch ohne scheu nennen/ so Gottseeligen/ heiliges und ehrlichen Wandels/ seynd sie/ so nur von hohen/ heiligen und gelehrten Sachen re-

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[517/0537] CAspar Brusch in seiner Beschreibung des Füchtelbergs schriebt unter andern am 11 Blat/ daß zu Eger (nemlich im Jahr 1542) eine fromme Christliche Wittib gewohnet/ Frau Catharina Junckerin/ derer Kunst und Geschickligkeit so groß / daß sie auch wol einem hohen Theol. solt zu schaffen geben haben. Dañ sie alle Bücher/ so nun lange Zeit von der Religion Sachen geschrieben seynd / so fleißig durchsuchet/ und gelesen hat/ daß ich gäntzlich dafür achte/ sie seyen ihr bekanter/ dann etwan denen selbst/ die solche Bücher geschrieben haben. Bey/ und umb gemelte Wittib/ ist stets/ und lebt aufs einträchtigst / ein anders/ über die massen erbars und gelehrtes Weib/ Frau Margaretha Güerin / eine vom Adel/ aus deren von Pincha/ (so zu Elsterberck in Meissen wohnhafft / und eines fast alten Herkommens seynd) Geschlecht/ geborn/ welche nicht allein der Teutschen/ sondern auch Lateinischen Sprachen kundig ist. Zu welchen zweyen ehrlichen/ und alles Lobs würdigen Matronen/ so ich noch eine find / die sich auch dermassen Kunst/ Tugend und Erbarkeit/ befliesse/ also/ daß ihrer drey würden/ dürffte ich sie warlich die drey Charites, oder Gratias, von denen die Poeten schreiben/ wie sie Göttinnen der Holdseeligkeit/ und Freundligkeit weren/ auch ohne scheu nennen/ so Gottseeligen/ heiliges und ehrlichen Wandels/ seynd sie/ so nur von hohen/ heiligen und gelehrten Sachen re-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/537>, abgerufen am 25.11.2024.