Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.LOis Gollut in seinem ersten Buch am 26, Capitel/ und 53. Blat/ in dem Register der Ertzbischöffe zu Bisantz in Hochburgund/ schreibet: Daß der Heilige Anthidius/ auch Ertzbischoff daselbsten/ als er durch offenbahrung jnnen worden/ daß der Pabst sich gar grob übersehen/ den Teuffel gezwungen ihn in einem Tag nach Rom zutragen/ da er die Päbstliche Heiligkeit ihres Sündenfalls erinnert/ und nach dem er sein Geschäfft verrichter/ hab er eben auff diesem Pferde wieder umbgekehret. Vnd daher/ wie man sage/ soll es kommen/ daß der Pabst/ wann ein Ertzbischoff von Bisantz gegen seiner Heiligkeit gehet / von seinem Sitz auffstehet/ und daß man ihn/ vor andern/ nennet den Würdigen von Bisantz/ oder Besancon. 1. Auß dem Pferde kan man abnehmen/ was dieser Bischoff vor ein heiliger Reuter müsse gewesen seyn. Das heist wohl recht den Teuffel außtreiben durch Beelzebub Luc. XI. v. 15. 2. Es hette dieser Bischoff wol auff andere weise können gen Rom kommen/ was hat er des Teuffels Hülffe brauchen dürffen? Aber so gehts/ wenn man dem Teuffel in Glauben hofieret/ so offerire[unleserliches Material] er bald seine Dienste auch in Leben. 218. Gemälde in der Barfüsser Kirchen zu Padua. LOis Gollut in seinem ersten Buch am 26, Capitel/ und 53. Blat/ in dem Register der Ertzbischöffe zu Bisantz in Hochburgund/ schreibet: Daß der Heilige Anthidius/ auch Ertzbischoff daselbsten/ als er durch offenbahrung jnnen worden/ daß der Pabst sich gar grob übersehen/ den Teuffel gezwungen ihn in einem Tag nach Rom zutragen/ da er die Päbstliche Heiligkeit ihres Sündenfalls erinnert/ und nach dem er sein Geschäfft verrichter/ hab er eben auff diesem Pferde wieder umbgekehret. Vnd daher/ wie man sage/ soll es kommen/ daß der Pabst/ wañ ein Ertzbischoff von Bisantz gegen seiner Heiligkeit gehet / von seinem Sitz auffstehet/ und daß man ihn/ vor andern/ nennet den Würdigen von Bisantz/ oder Besancon. 1. Auß dem Pferde kan man abnehmen/ was dieser Bischoff vor ein heiliger Reuter müsse gewesen seyn. Das heist wohl recht den Teuffel außtreiben durch Beelzebub Luc. XI. v. 15. 2. Es hette dieser Bischoff wol auff andere weise können gen Rom kommen/ was hat er des Teuffels Hülffe brauchen dürffen? Aber so gehts/ wenn man dem Teuffel in Glauben hofieret/ so offerire[unleserliches Material] er bald seine Dienste auch in Leben. 218. Gemälde in der Barfüsser Kirchen zu Padua. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0457" n="437"/> <p>LOis Gollut in seinem ersten Buch am 26, Capitel/ und 53. Blat/ in dem Register der Ertzbischöffe zu Bisantz in Hochburgund/ schreibet: Daß der Heilige Anthidius/ auch Ertzbischoff daselbsten/ als er durch offenbahrung jnnen worden/ daß der Pabst sich gar grob übersehen/ den Teuffel gezwungen ihn in einem Tag nach Rom zutragen/ da er die Päbstliche Heiligkeit ihres Sündenfalls erinnert/ und nach dem er sein Geschäfft verrichter/ hab er eben auff diesem Pferde wieder umbgekehret. Vnd daher/ wie man sage/ soll es kommen/ daß der Pabst/ wañ ein Ertzbischoff von Bisantz gegen seiner Heiligkeit gehet / von seinem Sitz auffstehet/ und daß man ihn/ vor andern/ nennet den Würdigen von Bisantz/ oder Besancon.</p> <p>1. Auß dem Pferde kan man abnehmen/ was dieser Bischoff vor ein heiliger Reuter müsse gewesen seyn. Das heist wohl recht den Teuffel außtreiben durch Beelzebub Luc. XI. v. 15.</p> <p>2. Es hette dieser Bischoff wol auff andere weise können gen Rom kommen/ was hat er des Teuffels Hülffe brauchen dürffen? Aber so gehts/ wenn man dem Teuffel in Glauben hofieret/ so offerire<gap reason="illegible"/> er bald seine Dienste auch in Leben.</p> <p>218.</p> <p>Gemälde in der Barfüsser Kirchen zu Padua.</p> </div> </body> </text> </TEI> [437/0457]
LOis Gollut in seinem ersten Buch am 26, Capitel/ und 53. Blat/ in dem Register der Ertzbischöffe zu Bisantz in Hochburgund/ schreibet: Daß der Heilige Anthidius/ auch Ertzbischoff daselbsten/ als er durch offenbahrung jnnen worden/ daß der Pabst sich gar grob übersehen/ den Teuffel gezwungen ihn in einem Tag nach Rom zutragen/ da er die Päbstliche Heiligkeit ihres Sündenfalls erinnert/ und nach dem er sein Geschäfft verrichter/ hab er eben auff diesem Pferde wieder umbgekehret. Vnd daher/ wie man sage/ soll es kommen/ daß der Pabst/ wañ ein Ertzbischoff von Bisantz gegen seiner Heiligkeit gehet / von seinem Sitz auffstehet/ und daß man ihn/ vor andern/ nennet den Würdigen von Bisantz/ oder Besancon.
1. Auß dem Pferde kan man abnehmen/ was dieser Bischoff vor ein heiliger Reuter müsse gewesen seyn. Das heist wohl recht den Teuffel außtreiben durch Beelzebub Luc. XI. v. 15.
2. Es hette dieser Bischoff wol auff andere weise können gen Rom kommen/ was hat er des Teuffels Hülffe brauchen dürffen? Aber so gehts/ wenn man dem Teuffel in Glauben hofieret/ so offerire_ er bald seine Dienste auch in Leben.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/457>, abgerufen am 16.02.2025. |