Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.hat sie gar keinen Menschen/ ja auch ihrer leib lichen Mutter auß Schamheit nicht offenbaren wollen/ ob ihr schon wegen der Vnfruchtbarkeit/ von allen Menschen / auch von ihres Mannes eigenen Freunden grosse Schuld gegeben worden. Was geschiehet? Sie wird durch Beyschlaff eines andern vom Adel Schwanger gebieret einen Sohn/ dadurch wird sie von ihren Ehe-Mann loß gesprochen/ verhäyrathet sich aber wiederumb/ und zeuget mit dem andern 5. Kinder. Diese Frau ist von jederman nicht wenig gelobet/ und wegen verschwiegenheit sehr geliebet worden. Eben ein solch Exempel hat sich vor 2. Jahren auch zu Brüssel im Niederlande begeben/ welche dergleichen Kummer 31. Jahr verborgen gehalten. 1. Ein Weig/ das schweigen kan/ ist eine Gabe Gottes/ schreibt Syrach der Weise Mann Cap. XXVI, v. 17. Dieses Weib hette zwar wohl ihres Mannes zustand / sonderlich den nechsten freunden offenbahren mögen/ aber sie hat es doch nicht gethan/ und ist ihrer Verschwiegenheit wegen zu loben gewest. 2. Manches Weib plaudert nicht allein alles aus dem Hause/ sondern verschweiget auch dem Manne kein Wort/ das ist ein schändlich Ding/ und der Mann muß sich ihrer schämen wie abermals Syrach schreibt Cap. XXV. v. 25. hat sie gar keinen Menschen/ ja auch ihrer leib lichen Mutter auß Schamheit nicht offenbaren wollen/ ob ihr schon wegen der Vnfruchtbarkeit/ von allen Menschen / auch von ihres Mannes eigenen Freunden grosse Schuld gegeben worden. Was geschiehet? Sie wird durch Beyschlaff eines andern vom Adel Schwanger gebieret einen Sohn/ dadurch wird sie von ihren Ehe-Mann loß gesprochen/ verhäyrathet sich aber wiederumb/ und zeuget mit dem andern 5. Kinder. Diese Frau ist von jederman nicht wenig gelobet/ und wegen verschwiegenheit sehr geliebet worden. Eben ein solch Exempel hat sich vor 2. Jahren auch zu Brüssel im Niederlande begeben/ welche dergleichen Kummer 31. Jahr verborgen gehalten. 1. Ein Weig/ das schweigen kan/ ist eine Gabe Gottes/ schreibt Syrach der Weise Mann Cap. XXVI, v. 17. Dieses Weib hette zwar wohl ihres Mannes zustand / sonderlich den nechsten freunden offenbahren mögen/ aber sie hat es doch nicht gethan/ und ist ihrer Verschwiegenheit wegen zu loben gewest. 2. Manches Weib plaudert nicht allein alles aus dem Hause/ sondern verschweiget auch dem Manne kein Wort/ das ist ein schändlich Ding/ und der Mann muß sich ihrer schämen wie abermals Syrach schreibt Cap. XXV. v. 25. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0437" n="417"/> hat sie gar keinen Menschen/ ja auch ihrer leib lichen Mutter auß Schamheit nicht offenbaren wollen/ ob ihr schon wegen der Vnfruchtbarkeit/ von allen Menschen / auch von ihres Mannes eigenen Freunden grosse Schuld gegeben worden. Was geschiehet? Sie wird durch Beyschlaff eines andern vom Adel Schwanger gebieret einen Sohn/ dadurch wird sie von ihren Ehe-Mann loß gesprochen/ verhäyrathet sich aber wiederumb/ und zeuget mit dem andern 5. Kinder. Diese Frau ist von jederman nicht wenig gelobet/ und wegen verschwiegenheit sehr geliebet worden. Eben ein solch Exempel hat sich vor 2. Jahren auch zu Brüssel im Niederlande begeben/ welche dergleichen Kummer 31. Jahr verborgen gehalten.</p> <p>1. Ein Weig/ das schweigen kan/ ist eine Gabe Gottes/ schreibt Syrach der Weise Mann Cap. XXVI, v. 17. Dieses Weib hette zwar wohl ihres Mannes zustand / sonderlich den nechsten freunden offenbahren mögen/ aber sie hat es doch nicht gethan/ und ist ihrer Verschwiegenheit wegen zu loben gewest.</p> <p>2. Manches Weib plaudert nicht allein alles aus dem Hause/ sondern verschweiget auch dem Manne kein Wort/ das ist ein schändlich Ding/ und der Mann muß sich ihrer schämen wie abermals Syrach schreibt Cap. XXV. v. 25.</p> </div> </body> </text> </TEI> [417/0437]
hat sie gar keinen Menschen/ ja auch ihrer leib lichen Mutter auß Schamheit nicht offenbaren wollen/ ob ihr schon wegen der Vnfruchtbarkeit/ von allen Menschen / auch von ihres Mannes eigenen Freunden grosse Schuld gegeben worden. Was geschiehet? Sie wird durch Beyschlaff eines andern vom Adel Schwanger gebieret einen Sohn/ dadurch wird sie von ihren Ehe-Mann loß gesprochen/ verhäyrathet sich aber wiederumb/ und zeuget mit dem andern 5. Kinder. Diese Frau ist von jederman nicht wenig gelobet/ und wegen verschwiegenheit sehr geliebet worden. Eben ein solch Exempel hat sich vor 2. Jahren auch zu Brüssel im Niederlande begeben/ welche dergleichen Kummer 31. Jahr verborgen gehalten.
1. Ein Weig/ das schweigen kan/ ist eine Gabe Gottes/ schreibt Syrach der Weise Mann Cap. XXVI, v. 17. Dieses Weib hette zwar wohl ihres Mannes zustand / sonderlich den nechsten freunden offenbahren mögen/ aber sie hat es doch nicht gethan/ und ist ihrer Verschwiegenheit wegen zu loben gewest.
2. Manches Weib plaudert nicht allein alles aus dem Hause/ sondern verschweiget auch dem Manne kein Wort/ das ist ein schändlich Ding/ und der Mann muß sich ihrer schämen wie abermals Syrach schreibt Cap. XXV. v. 25.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |