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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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DLinius schreibet/ daß es in dem Ländlein Bizacio in Africa gar feiste Acker haben sol/ die sind so hart und zehe/ wenns eine weile trucken gewesen/ daß man sie gar nicht umbackern kan/ da man gleich viel starcker Ochsen an einen Pflug spannet/ so es aber regnet/ daß das Wasser durchs Erdreich dringet / wird der Boden gar mürb/ da spannen sie denn an die ein Seiten einen Esel/ und an die andere ein altes Weib/ die pflügen daher ohne sondere grosse Arbeit.

1. Ist ein wunderbahres Anspannen/ wenn es bey uns geschehe/ dürfften viel Leute drüber lachen/ mancher dürffte auch wol sein Weib/ zumaln wenn sie nicht allein alt und ungestalt/ sondern auch darzu noch keuffend und böß / freywillig mit lassen anspannen/ und über das dem Esel noch die Wage geben / daß die Frau nur tapffer ziehen muste.

2. Aber meynet ihr nicht/ daß es nicht Weiber gibt/ die ihren Männern dergleichen gönnen/ und wol zu ihrem Behuf anführen möchten/ daß dem Mann / und nicht dem Weibe/ zu ackern anbefohlen?

DLinius schreibet/ daß es in dem Ländlein Bizacio in Africa gar feiste Acker haben sol/ die sind so hart und zehe/ wenns eine weile trucken gewesen/ daß man sie gar nicht umbackern kan/ da man gleich viel starcker Ochsen an einen Pflug spannet/ so es aber regnet/ daß das Wasser durchs Erdreich dringet / wird der Boden gar mürb/ da spannen sie denn an die ein Seiten einen Esel/ und an die andere ein altes Weib/ die pflügen daher ohne sondere grosse Arbeit.

1. Ist ein wunderbahres Anspannen/ wenn es bey uns geschehe/ dürfften viel Leute drüber lachen/ mancher dürffte auch wol sein Weib/ zumaln wenn sie nicht allein alt uñ ungestalt/ sondern auch darzu noch keuffend und böß / freywillig mit lassen anspannen/ und über das dem Esel noch die Wage geben / daß die Frau nur tapffer ziehen muste.

2. Aber meynet ihr nicht/ daß es nicht Weiber gibt/ die ihren Männern dergleichen gönnen/ und wol zu ihrem Behuf anführen möchten/ daß dem Mann / und nicht dem Weibe/ zu ackern anbefohlen?

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[392/0412] DLinius schreibet/ daß es in dem Ländlein Bizacio in Africa gar feiste Acker haben sol/ die sind so hart und zehe/ wenns eine weile trucken gewesen/ daß man sie gar nicht umbackern kan/ da man gleich viel starcker Ochsen an einen Pflug spannet/ so es aber regnet/ daß das Wasser durchs Erdreich dringet / wird der Boden gar mürb/ da spannen sie denn an die ein Seiten einen Esel/ und an die andere ein altes Weib/ die pflügen daher ohne sondere grosse Arbeit. 1. Ist ein wunderbahres Anspannen/ wenn es bey uns geschehe/ dürfften viel Leute drüber lachen/ mancher dürffte auch wol sein Weib/ zumaln wenn sie nicht allein alt uñ ungestalt/ sondern auch darzu noch keuffend und böß / freywillig mit lassen anspannen/ und über das dem Esel noch die Wage geben / daß die Frau nur tapffer ziehen muste. 2. Aber meynet ihr nicht/ daß es nicht Weiber gibt/ die ihren Männern dergleichen gönnen/ und wol zu ihrem Behuf anführen möchten/ daß dem Mann / und nicht dem Weibe/ zu ackern anbefohlen?

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/412>, abgerufen am 25.11.2024.