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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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fahren wie ein Schatten/ ob er schon der reichste und prächtigste Monarch auff Erden gewesen. Denn von ihm schreibt Chares Mitylenaeus, daß er zum Haupten in seiner Schlaffkammer ein Gemach gehabt / darin allezeit fünffmahl tausend Talent gediegen Gold/ und das Gemach sey genent cervical regium, des Königs Haupt-Küssen. Zu den Füssen sey ein ander Gemach gestanden/ darin allezeit gelegen drey tausend Talent gediegen Silber / solches sey genennet scamnum suppedaneum Regis, deß Königs Fußbanck. In der Kammer des Königs sey gestanden ein güldener Weinstock/ von den allerköstlichsten Edelgesteinen gemacht. Was hilfft ihn diese Herrligkeit? Er fuhr dahin wie ein Schatten/ und verdoret wie ein Graß. Denn er endlich mit Händen und Füssen gebunden/ und als er sich seinen Verräthern nicht ergeben wollen/ ist er mit Pfeilen erschossen worden.

1. So gehts.

Es hilfft kein Reichthumb/ Geld/ noch Gut /

Kein Kunst/ noch Gutzst/ noch stoltzet Muht /

Kein Krautfürm Todt gewachsen ist /

Mein frommer Christ /

Alles was lebet sterblich ist.

2. Nehmt doch dieses in acht Ihr Reichen/ und hängt eure Hertzen nicht an den Reichthumb/ welchen Euch GOtt hat lassen zuwerffen.

fahren wie ein Schatten/ ob er schon der reichste und prächtigste Monarch auff Erden gewesen. Denn von ihm schreibt Chares Mitylenaeus, daß er zum Haupten in seiner Schlaffkammer ein Gemach gehabt / darin allezeit fünffmahl tausend Talent gediegen Gold/ und das Gemach sey genent cervical regium, des Königs Haupt-Küssen. Zu den Füssen sey ein ander Gemach gestanden/ darin allezeit gelegen drey tausend Talent gediegen Silber / solches sey genennet scamnum suppedaneum Regis, deß Königs Fußbanck. In der Kammer des Königs sey gestanden ein güldener Weinstock/ von den allerköstlichsten Edelgesteinen gemacht. Was hilfft ihn diese Herrligkeit? Er fuhr dahin wie ein Schatten/ und verdoret wie ein Graß. Deñ er endlich mit Händen und Füssen gebunden/ und als er sich seinen Verräthern nicht ergeben wollen/ ist er mit Pfeilen erschossen worden.

1. So gehts.

Es hilfft kein Reichthumb/ Geld/ noch Gut /

Kein Kunst/ noch Gutzst/ noch stoltzet Muht /

Kein Krautfürm Todt gewachsen ist /

Mein frommer Christ /

Alles was lebet sterblich ist.

2. Nehmt doch dieses in acht Ihr Reichen/ und hängt eure Hertzen nicht an den Reichthumb/ welchen Euch GOtt hat lassen zuwerffen.

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[387/0407] fahren wie ein Schatten/ ob er schon der reichste und prächtigste Monarch auff Erden gewesen. Denn von ihm schreibt Chares Mitylenaeus, daß er zum Haupten in seiner Schlaffkammer ein Gemach gehabt / darin allezeit fünffmahl tausend Talent gediegen Gold/ und das Gemach sey genent cervical regium, des Königs Haupt-Küssen. Zu den Füssen sey ein ander Gemach gestanden/ darin allezeit gelegen drey tausend Talent gediegen Silber / solches sey genennet scamnum suppedaneum Regis, deß Königs Fußbanck. In der Kammer des Königs sey gestanden ein güldener Weinstock/ von den allerköstlichsten Edelgesteinen gemacht. Was hilfft ihn diese Herrligkeit? Er fuhr dahin wie ein Schatten/ und verdoret wie ein Graß. Deñ er endlich mit Händen und Füssen gebunden/ und als er sich seinen Verräthern nicht ergeben wollen/ ist er mit Pfeilen erschossen worden. 1. So gehts. Es hilfft kein Reichthumb/ Geld/ noch Gut / Kein Kunst/ noch Gutzst/ noch stoltzet Muht / Kein Krautfürm Todt gewachsen ist / Mein frommer Christ / Alles was lebet sterblich ist. 2. Nehmt doch dieses in acht Ihr Reichen/ und hängt eure Hertzen nicht an den Reichthumb/ welchen Euch GOtt hat lassen zuwerffen.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/407>, abgerufen am 25.11.2024.