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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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nem unrecht geschicht. Darumb sonderlich in Sachen/ die Leib und Leben antreffen/ man sich nicht übereilen soll.

158.

Käyser Sigißmundi weise Rede.

KEyser Sigismundus hat gesagt: Daß einer ein Fürst oder grosser Herr gebohren oder erwehlet werde/ geschehe durchs Glück; Daß aber einer gelehrt/ tapffer und Mannhafft sey/ geschehe durch Fleiß/ Tugend und göttligkeit des Gemühts. Inmassen eben dieser Käyser D. Georgio Fiscello, welchen Er mit Adelichen Wappen und Freyheiten beehret/ auff dem Synodo zu Basel/ da dieser in die Rahtstuben kommen und zweiffelhafft gewesen/ ob er sich noch unter die Doctores, oder aber auff die Richterbanck setzen solte / sich doch endlich zum Adel gesetzt/ diese Wort geredet: Ihr thut unweißlich: Wisset ihr nicht/ daß ich kan in einem Tag 1000. Adeln und zu Rittern machen / aber so mächtig bin ich nicht/ daß ich in 1000. Jahren einen Gelehrten machen kan. AEneas Sylv. l. 4. comment. in Panormit.

1. Es ist die purlautere Warheit/ was dieser vernünfftige Käyser gesaget/ und wird der Adel-Stand jmmer vorgezogen/ auch wol

nem unrecht geschicht. Darumb sonderlich in Sachen/ die Leib und Leben antreffen/ man sich nicht übereilen soll.

158.

Käyser Sigißmundi weise Rede.

KEyser Sigismundus hat gesagt: Daß einer ein Fürst oder grosser Herr gebohrẽ oder erwehlet werde/ geschehe durchs Glück; Daß aber einer gelehrt/ tapffer und Mannhafft sey/ geschehe durch Fleiß/ Tugend und göttligkeit des Gemühts. Inmassen eben dieser Käyser D. Georgio Fiscello, welchen Er mit Adelichen Wappen und Freyheiten beehret/ auff dem Synodo zu Basel/ da dieser in die Rahtstuben kommen und zweiffelhafft gewesen/ ob er sich noch unter die Doctores, oder aber auff die Richterbanck setzen solte / sich doch endlich zum Adel gesetzt/ diese Wort geredet: Ihr thut unweißlich: Wisset ihr nicht/ daß ich kan in einem Tag 1000. Adeln und zu Rittern machen / aber so mächtig bin ich nicht/ daß ich in 1000. Jahren einen Gelehrten machen kan. AEneas Sylv. l. 4. comment. in Panormit.

1. Es ist die purlautere Warheit/ was dieser vernünfftige Käyser gesaget/ und wird der Adel-Stand jmmer vorgezogen/ auch wol

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[339/0359] nem unrecht geschicht. Darumb sonderlich in Sachen/ die Leib und Leben antreffen/ man sich nicht übereilen soll. 158. Käyser Sigißmundi weise Rede. KEyser Sigismundus hat gesagt: Daß einer ein Fürst oder grosser Herr gebohrẽ oder erwehlet werde/ geschehe durchs Glück; Daß aber einer gelehrt/ tapffer und Mannhafft sey/ geschehe durch Fleiß/ Tugend und göttligkeit des Gemühts. Inmassen eben dieser Käyser D. Georgio Fiscello, welchen Er mit Adelichen Wappen und Freyheiten beehret/ auff dem Synodo zu Basel/ da dieser in die Rahtstuben kommen und zweiffelhafft gewesen/ ob er sich noch unter die Doctores, oder aber auff die Richterbanck setzen solte / sich doch endlich zum Adel gesetzt/ diese Wort geredet: Ihr thut unweißlich: Wisset ihr nicht/ daß ich kan in einem Tag 1000. Adeln und zu Rittern machen / aber so mächtig bin ich nicht/ daß ich in 1000. Jahren einen Gelehrten machen kan. AEneas Sylv. l. 4. comment. in Panormit. 1. Es ist die purlautere Warheit/ was dieser vernünfftige Käyser gesaget/ und wird der Adel-Stand jmmer vorgezogen/ auch wol

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/359>, abgerufen am 26.11.2024.