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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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1. So gehts: Kleider können offtmals zu Ehren und auch ins Verderben bringen.

2. Ein jedweder kleide sich fein seines Standes gemeß/ und sey sonderlich darauff bedacht/ daß er ein fein erbar und nicht ein liederlich und leichtfertig Kleid trage.

154.

Käyser Caroli V. löbliche Antwort.

ALs Carolo V. von Antonio Leva und andern Obersten Alexandri und Julii Caesaris Exempel für gehalten worden/ und/ daß er nicht wie jene sich des Siegs zu vermehrung Käyserlicher Hoheit und Gewalts/ wie es billich solte und könte geschehen/ gebrauchete/ hat er geantwortet: Diese Heydnische Potentaten haben nur einen Zweck gehabt/ nemblich die außbreitung ihres eigenen Namens; ein Christlicher Potentat aber müste nicht so viel auff seine Ehre und Namen/ als zu förderst auff der Seelen Heyl und Seligkeit sehen: Das ist eine weise / Christliche und löbliche Antwort gewesen.

1. Fürsten und grosse Herren sollen Fürstliche Gedancken/ Christliche Fürsten aber Christ-Fürstliche Gedancken haben.

2. Es wehr zu wünschen/ daß alle Potentaten zu förderst auff die Ehre

1. So gehts: Kleider können offtmals zu Ehren und auch ins Verderben bringen.

2. Ein jedweder kleide sich fein seines Standes gemeß/ und sey sonderlich darauff bedacht/ daß er ein fein erbar und nicht ein liederlich und leichtfertig Kleid trage.

154.

Käyser Caroli V. löbliche Antwort.

ALs Carolo V. von Antonio Levâ und andern Obersten Alexandri und Julii Caesaris Exempel für gehalten worden/ uñ/ daß er nicht wie jene sich des Siegs zu vermehrung Käyserlicher Hoheit und Gewalts/ wie es billich solte und könte geschehen/ gebrauchete/ hat er geantwortet: Diese Heydnische Potentaten haben nur einen Zweck gehabt/ nemblich die außbreitung ihres eigenen Namens; ein Christlicher Potentat aber müste nicht so viel auff seine Ehre und Namen/ als zu förderst auff der Seelen Heyl und Seligkeit sehen: Das ist eine weise / Christliche und löbliche Antwort gewesen.

1. Fürsten und grosse Herren sollen Fürstliche Gedancken/ Christliche Fürsten aber Christ-Fürstliche Gedancken haben.

2. Es wehr zu wünschen/ daß alle Potentaten zu förderst auff die Ehre

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[332/0352] 1. So gehts: Kleider können offtmals zu Ehren und auch ins Verderben bringen. 2. Ein jedweder kleide sich fein seines Standes gemeß/ und sey sonderlich darauff bedacht/ daß er ein fein erbar und nicht ein liederlich und leichtfertig Kleid trage. 154. Käyser Caroli V. löbliche Antwort. ALs Carolo V. von Antonio Levâ und andern Obersten Alexandri und Julii Caesaris Exempel für gehalten worden/ uñ/ daß er nicht wie jene sich des Siegs zu vermehrung Käyserlicher Hoheit und Gewalts/ wie es billich solte und könte geschehen/ gebrauchete/ hat er geantwortet: Diese Heydnische Potentaten haben nur einen Zweck gehabt/ nemblich die außbreitung ihres eigenen Namens; ein Christlicher Potentat aber müste nicht so viel auff seine Ehre und Namen/ als zu förderst auff der Seelen Heyl und Seligkeit sehen: Das ist eine weise / Christliche und löbliche Antwort gewesen. 1. Fürsten und grosse Herren sollen Fürstliche Gedancken/ Christliche Fürsten aber Christ-Fürstliche Gedancken haben. 2. Es wehr zu wünschen/ daß alle Potentaten zu förderst auff die Ehre

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/352>, abgerufen am 22.11.2024.