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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Mann wird befraget: Wo seyn Weib sey Er antwortete: Er wisse es nicht. Darüber kömbt er in einen Verdacht/ wird eingezogen/ peinlich gefragt/ gestehet/ aus Grausamkeit der Marter/ daß er sein Weib ersäuffe habe/ wird vom Leben zum Tod verurtheilet/ und hingerichtet. Nach diesem kömbt das entloffene Weib wieder/ und will sich mit dem Mann versöhnen/ aber er war unschuldiger Weise hinweg gerissen worden/ und muste das gottlose Weib in unauffhörlicher Verachtung leben.

1. Hier mögen alle böse Weiber ein Exempel nehmen/ und sich gehorsam gegen Ihre Männer anstellen. Denn offtmals die Reue sonsten hernach kömpt/ wenn nehmlich die Männer sterben/ daß sie sich gerne gegen ihnen gebührende bezeigen wolten / aber so dann ist es zu lange geharret.

2. GOTT nimbt offtmals einen frommen Ehe-Gatten dem Bösen zur Straffe hinweg / und meynets mit dem Sterbenden nicht böse/ wenn er auch gleich eines gewaltsamen Todes sterben muß.

146

Ein Bettelmann wird vor einen Fürsten angezogen und außgeben.

Mann wird befraget: Wo seyn Weib sey Er antwortete: Er wisse es nicht. Darüber kömbt er in einen Verdacht/ wird eingezogen/ peinlich gefragt/ gestehet/ aus Grausamkeit der Marter/ daß er sein Weib ersäuffe habe/ wird vom Leben zum Tod verurtheilet/ und hingerichtet. Nach diesem kömbt das entloffene Weib wieder/ und will sich mit dem Mann versöhnen/ aber er war unschuldiger Weise hinweg gerissen worden/ und muste das gottlose Weib in unauffhörlicher Verachtung leben.

1. Hier mögen alle böse Weiber ein Exempel nehmen/ und sich gehorsam gegen Ihre Männer anstellen. Denn offtmals die Reue sonsten hernach kömpt/ wenn nehmlich die Männer sterben/ daß sie sich gerne gegen ihnen gebührende bezeigen wolten / aber so dann ist es zu lange geharret.

2. GOTT nimbt offtmals einen frommen Ehe-Gatten dem Bösen zur Straffe hinweg / und meynets mit dem Sterbenden nicht böse/ wenn er auch gleich eines gewaltsamen Todes sterben muß.

146

Ein Bettelmann wird vor einen Fürsten angezogen und außgeben.

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[317/0337] Mann wird befraget: Wo seyn Weib sey Er antwortete: Er wisse es nicht. Darüber kömbt er in einen Verdacht/ wird eingezogen/ peinlich gefragt/ gestehet/ aus Grausamkeit der Marter/ daß er sein Weib ersäuffe habe/ wird vom Leben zum Tod verurtheilet/ und hingerichtet. Nach diesem kömbt das entloffene Weib wieder/ und will sich mit dem Mann versöhnen/ aber er war unschuldiger Weise hinweg gerissen worden/ und muste das gottlose Weib in unauffhörlicher Verachtung leben. 1. Hier mögen alle böse Weiber ein Exempel nehmen/ und sich gehorsam gegen Ihre Männer anstellen. Denn offtmals die Reue sonsten hernach kömpt/ wenn nehmlich die Männer sterben/ daß sie sich gerne gegen ihnen gebührende bezeigen wolten / aber so dann ist es zu lange geharret. 2. GOTT nimbt offtmals einen frommen Ehe-Gatten dem Bösen zur Straffe hinweg / und meynets mit dem Sterbenden nicht böse/ wenn er auch gleich eines gewaltsamen Todes sterben muß. 146 Ein Bettelmann wird vor einen Fürsten angezogen und außgeben.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/337>, abgerufen am 22.11.2024.