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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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137. Ein Knecht soll einen Wind-Hund dem Richter bringen/ bringet ihn aber dem Scharfrichter.

DEr Amptmann zu Krumfelde hatte den Richter aus der Stadt auff dem Schloß zu Gaste/ nach langem Zechen bath der Richter den Amptman/ er möchte ihm einen Windhund verehren/ das sagte ihm der Amptman zu. Des Morgens sahe der Amptman frühe aus dem Fenster/ rieff den Pförtner/ sagte: Andreas/ bringe den weissen Wind den Richter hin/ und sage/ ich lasse ihm einen guten Morgen zu entbieten. Andreas aber verstund unrecht/ und brachte den guten Wind zum Scharfrichter. Der Scharffrichter meynete/ der Hund tüge nicht mehr/ nahm eine Keule/ und schlug ihn ans Ohr/ daß er da lag. Wie die Mittags-Mahlzeit geschahe/ und der Pförtner über der Gesinde Tisch mit war/ fragte der Amptman: Andreas/ hastu den Hund hingebracht? Antw. Ja. Was sagte der Richter/ war er ihm auch lieb darzu? Antw. Ey wat wöl em leve wesen/ he schlok em flux vörn Köp. Amptman/ wo hast du den Hund hingebracht? Antw thom Scharprütter/ etc. (das was ja wol bestellt.)

1. So gehts gar offt: Herren befehlen

137. Ein Knecht soll einen Wind-Hund dem Richter bringen/ bringet ihn aber dem Scharfrichter.

DEr Amptmann zu Krumfelde hatte den Richter aus der Stadt auff dem Schloß zu Gaste/ nach langem Zechen bath der Richter den Amptman/ er möchte ihm einen Windhund verehren/ das sagte ihm der Amptman zu. Des Morgens sahe der Amptman frühe aus dem Fenster/ rieff den Pförtner/ sagte: Andreas/ bringe den weissen Wind den Richter hin/ und sage/ ich lasse ihm einen guten Morgen zu entbieten. Andreas aber verstund unrecht/ und brachte den guten Wind zum Scharfrichter. Der Scharffrichter meynete/ der Hund tüge nicht mehr/ nahm eine Keule/ und schlug ihn ans Ohr/ daß er da lag. Wie die Mittags-Mahlzeit geschahe/ und der Pförtner über der Gesinde Tisch mit war/ fragte der Amptman: Andreas/ hastu den Hund hingebracht? Antw. Ja. Was sagte der Richter/ war er ihm auch lieb darzu? Antw. Ey wat wöl em leve wesen/ he schlok em flux vörn Köp. Amptman/ wo hast du den Hund hingebracht? Antw thom Scharprütter/ etc. (das was ja wol bestellt.)

1. So gehts gar offt: Herren befehlen

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[299/0319] 137. Ein Knecht soll einen Wind-Hund dem Richter bringen/ bringet ihn aber dem Scharfrichter. DEr Amptmann zu Krumfelde hatte den Richter aus der Stadt auff dem Schloß zu Gaste/ nach langem Zechen bath der Richter den Amptman/ er möchte ihm einen Windhund verehren/ das sagte ihm der Amptman zu. Des Morgens sahe der Amptman frühe aus dem Fenster/ rieff den Pförtner/ sagte: Andreas/ bringe den weissen Wind den Richter hin/ und sage/ ich lasse ihm einen guten Morgen zu entbieten. Andreas aber verstund unrecht/ und brachte den guten Wind zum Scharfrichter. Der Scharffrichter meynete/ der Hund tüge nicht mehr/ nahm eine Keule/ und schlug ihn ans Ohr/ daß er da lag. Wie die Mittags-Mahlzeit geschahe/ und der Pförtner über der Gesinde Tisch mit war/ fragte der Amptman: Andreas/ hastu den Hund hingebracht? Antw. Ja. Was sagte der Richter/ war er ihm auch lieb darzu? Antw. Ey wat wöl em leve wesen/ he schlok em flux vörn Köp. Amptman/ wo hast du den Hund hingebracht? Antw thom Scharprütter/ etc. (das was ja wol bestellt.) 1. So gehts gar offt: Herren befehlen

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/319>, abgerufen am 25.11.2024.