Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.sich haltende / wo es von nöthen/ jhn auff seinen Armen und Schultern zu tragen. Vnd ob wohl der Herr Vater ihn vermahnet/ gleich wie andere neben herreitende grosse Herrn thäten/ zu Pferd zu sitzen/ so hat Er doch demüthig geantwortet: Andere möchten sehen was ihre Gelegenheit geben wolte/ seines theils könte ers über sein Hertz anderer gestalt nicht bringen/ denn daß Er ihn/ als König und Vater / und zwar als einen krancken Vater/ zu Fuß begleite. Der gleichen gehorsame Treu/ und treuen Gehorsam/ Er auch bey des Herrn Vaters letzten Ende erwiesen: Denn als erwehnrer Ferdinandus König in Aragonien, Cavalonien, Valentz, Navarra, Sicilien. und Castillen, benanten Alphonsum anredete: Ich weiß/ und wil auch / daß die Königreiche/ welche ich durch Gottes Gnade jnnen gehabt/ dir/ als dem ältesten unter deinen Brüdern/ anfallen sollen: Allein ich wolte gerne/ daß das jenige Theil/ welches wir von Spanien haben/ Castillien genant/ deinem Bruder Johanni/ dem nechsten nach dir/ wo du mit zu frieden wehrest/ bleiben solte; Das begehr ich/ woltest du nicht ungleich vermercken/ und wo du es auffnehmen wilst/ bitte ich dich noch darzu drumb. Worauff Alphonsus zur Antwort geben: Ich bescheide mich so viel/ lieber Herr Vater/ daß die Königreiche/ und alles das eurige mir gehören/ doch andere gestalt nicht / sich haltende / wo es von nöthen/ jhn auff seinen Armen und Schultern zu tragen. Vnd ob wohl der Herr Vater ihn vermahnet/ gleich wie andere neben herreitende grosse Herrn thäten/ zu Pferd zu sitzen/ so hat Er doch demüthig geantwortet: Andere möchten sehen was ihre Gelegenheit geben wolte/ seines theils könte ers über sein Hertz anderer gestalt nicht bringen/ denn daß Er ihn/ als König und Vater / und zwar als einen krancken Vater/ zu Fuß begleite. Der gleichen gehorsame Treu/ und treuen Gehorsam/ Er auch bey des Herrn Vaters letzten Ende erwiesen: Denn als erwehnrer Ferdinandus König in Aragonien, Cavalonien, Valentz, Navarra, Sicilien. und Castillen, benanten Alphonsum anredete: Ich weiß/ und wil auch / daß die Königreiche/ welche ich durch Gottes Gnade jnnen gehabt/ dir/ als dem ältesten unter deinen Brüdern/ anfallen sollen: Allein ich wolte gerne/ daß das jenige Theil/ welches wir von Spanien haben/ Castillien genant/ deinem Bruder Johanni/ dem nechsten nach dir/ wo du mit zu frieden wehrest/ bleiben solte; Das begehr ich/ woltest du nicht ungleich vermercken/ und wo du es auffnehmen wilst/ bitte ich dich noch darzu drumb. Worauff Alphonsus zur Antwort geben: Ich bescheide mich so viel/ lieber Herr Vater/ daß die Königreiche/ und alles das eurige mir gehören/ doch andere gestalt nicht / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0251" n="231"/> sich haltende / wo es von nöthen/ jhn auff seinen Armen und Schultern zu tragen. Vnd ob wohl der Herr Vater ihn vermahnet/ gleich wie andere neben herreitende grosse Herrn thäten/ zu Pferd zu sitzen/ so hat Er doch demüthig geantwortet: Andere möchten sehen was ihre Gelegenheit geben wolte/ seines theils könte ers über sein Hertz anderer gestalt nicht bringen/ denn daß Er ihn/ als König und Vater / und zwar als einen krancken Vater/ zu Fuß begleite. Der gleichen gehorsame Treu/ und treuen Gehorsam/ Er auch bey des Herrn Vaters letzten Ende erwiesen: Denn als erwehnrer Ferdinandus König in Aragonien, Cavalonien, Valentz, Navarra, Sicilien. und Castillen, benanten Alphonsum anredete: Ich weiß/ und wil auch / daß die Königreiche/ welche ich durch Gottes Gnade jnnen gehabt/ dir/ als dem ältesten unter deinen Brüdern/ anfallen sollen: Allein ich wolte gerne/ daß das jenige Theil/ welches wir von Spanien haben/ Castillien genant/ deinem Bruder Johanni/ dem nechsten nach dir/ wo du mit zu frieden wehrest/ bleiben solte; Das begehr ich/ woltest du nicht ungleich vermercken/ und wo du es auffnehmen wilst/ bitte ich dich noch darzu drumb. Worauff Alphonsus zur Antwort geben: Ich bescheide mich so viel/ lieber Herr Vater/ daß die Königreiche/ und alles das eurige mir gehören/ doch andere gestalt nicht / </p> </div> </body> </text> </TEI> [231/0251]
sich haltende / wo es von nöthen/ jhn auff seinen Armen und Schultern zu tragen. Vnd ob wohl der Herr Vater ihn vermahnet/ gleich wie andere neben herreitende grosse Herrn thäten/ zu Pferd zu sitzen/ so hat Er doch demüthig geantwortet: Andere möchten sehen was ihre Gelegenheit geben wolte/ seines theils könte ers über sein Hertz anderer gestalt nicht bringen/ denn daß Er ihn/ als König und Vater / und zwar als einen krancken Vater/ zu Fuß begleite. Der gleichen gehorsame Treu/ und treuen Gehorsam/ Er auch bey des Herrn Vaters letzten Ende erwiesen: Denn als erwehnrer Ferdinandus König in Aragonien, Cavalonien, Valentz, Navarra, Sicilien. und Castillen, benanten Alphonsum anredete: Ich weiß/ und wil auch / daß die Königreiche/ welche ich durch Gottes Gnade jnnen gehabt/ dir/ als dem ältesten unter deinen Brüdern/ anfallen sollen: Allein ich wolte gerne/ daß das jenige Theil/ welches wir von Spanien haben/ Castillien genant/ deinem Bruder Johanni/ dem nechsten nach dir/ wo du mit zu frieden wehrest/ bleiben solte; Das begehr ich/ woltest du nicht ungleich vermercken/ und wo du es auffnehmen wilst/ bitte ich dich noch darzu drumb. Worauff Alphonsus zur Antwort geben: Ich bescheide mich so viel/ lieber Herr Vater/ daß die Königreiche/ und alles das eurige mir gehören/ doch andere gestalt nicht /
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/251>, abgerufen am 16.02.2025. |