Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.GOtt ein Erlöser aus der Türckischen Dienstbarkeit gesand were. Er war ein starcker vierschrötiger Mann/ der ein Huf-Eisen entzwey reissen/ und ein neues gar dickes Pflugeisen mit einem Pfeil durchschiessen kunte. Welches denn das einfältige und thörichte gemeine Volck / nicht seinen/ sondern göttlichen Kräfften und Hülffe/ zuschriebe. Aber nach dem von den Türcken theils seiner Anhänger/ beym Castell S. Nicolai, welches vom Fluß Bala den Nahmen hat/ häßlich empfangen wurden/ und er den Stadtrichter zu Debretzen auffzuhencken befohlen/ so ward er gefangen/ und ihme der Kopff abgeschlagen. 1. Falschen Propheten geschicht garrecht/ wenn sie dergleichen Lohn empfahen. Drumb 2. Sage doch nur keiner/ Gott hat mich gesandt/ wenn er keinen Beruff hat / denn gewiß es helt den Stich nicht: Es kömpt doch endlich alles an des Tages-Liecht/ und bleibt nicht ungestrafft. 91. Käyser Sigißmundus erweiset seinem Diener/ daß das Glück von GOtt komme. GOtt ein Erlöser aus der Türckischen Dienstbarkeit gesand were. Er war ein starcker vierschrötiger Mann/ der ein Huf-Eisen entzwey reissen/ und ein neues gar dickes Pflugeisen mit einem Pfeil durchschiessen kunte. Welches denn das einfältige und thörichte gemeine Volck / nicht seinen/ sondern göttlichen Kräfften und Hülffe/ zuschriebe. Aber nach dem von den Türcken theils seiner Anhänger/ beym Castell S. Nicolai, welches vom Fluß Bala den Nahmen hat/ häßlich empfangen wurden/ und er den Stadtrichter zu Debretzen auffzuhencken befohlen/ so ward er gefangen/ und ihme der Kopff abgeschlagen. 1. Falschen Propheten geschicht garrecht/ wenn sie dergleichen Lohn empfahen. Drumb 2. Sage doch nur keiner/ Gott hat mich gesandt/ wenn er keinen Beruff hat / denn gewiß es helt den Stich nicht: Es kömpt doch endlich alles an des Tages-Liecht/ und bleibt nicht ungestrafft. 91. Käyser Sigißmundus erweiset seinem Diener/ daß das Glück von GOtt komme. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0244" n="224"/> GOtt ein Erlöser aus der Türckischen Dienstbarkeit gesand were. Er war ein starcker vierschrötiger Mann/ der ein Huf-Eisen entzwey reissen/ und ein neues gar dickes Pflugeisen mit einem Pfeil durchschiessen kunte. Welches denn das einfältige und thörichte gemeine Volck / nicht seinen/ sondern göttlichen Kräfften und Hülffe/ zuschriebe. Aber nach dem von den Türcken theils seiner Anhänger/ beym Castell S. Nicolai, welches vom Fluß Bala den Nahmen hat/ häßlich empfangen wurden/ und er den Stadtrichter zu Debretzen auffzuhencken befohlen/ so ward er gefangen/ und ihme der Kopff abgeschlagen.</p> <p>1. Falschen Propheten geschicht garrecht/ wenn sie dergleichen Lohn empfahen. Drumb</p> <p>2. Sage doch nur keiner/ Gott hat mich gesandt/ wenn er keinen Beruff hat / denn gewiß es helt den Stich nicht: Es kömpt doch endlich alles an des Tages-Liecht/ und bleibt nicht ungestrafft.</p> <p>91.</p> <p>Käyser Sigißmundus erweiset seinem Diener/ daß das Glück von GOtt komme.</p> </div> </body> </text> </TEI> [224/0244]
GOtt ein Erlöser aus der Türckischen Dienstbarkeit gesand were. Er war ein starcker vierschrötiger Mann/ der ein Huf-Eisen entzwey reissen/ und ein neues gar dickes Pflugeisen mit einem Pfeil durchschiessen kunte. Welches denn das einfältige und thörichte gemeine Volck / nicht seinen/ sondern göttlichen Kräfften und Hülffe/ zuschriebe. Aber nach dem von den Türcken theils seiner Anhänger/ beym Castell S. Nicolai, welches vom Fluß Bala den Nahmen hat/ häßlich empfangen wurden/ und er den Stadtrichter zu Debretzen auffzuhencken befohlen/ so ward er gefangen/ und ihme der Kopff abgeschlagen.
1. Falschen Propheten geschicht garrecht/ wenn sie dergleichen Lohn empfahen. Drumb
2. Sage doch nur keiner/ Gott hat mich gesandt/ wenn er keinen Beruff hat / denn gewiß es helt den Stich nicht: Es kömpt doch endlich alles an des Tages-Liecht/ und bleibt nicht ungestrafft.
91.
Käyser Sigißmundus erweiset seinem Diener/ daß das Glück von GOtt komme.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/244>, abgerufen am 17.02.2025. |