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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Wort gesetzet: Wir thun hiermit kund/ wer da saget/ daß wir die Käyserliche Krone als ein Geschencke oder Wohlthat vom Pabst haben/ der thut und redet zu wieder Göttlicher Ordnung/ und der Lehr Petri/ ist auch würdig/ daß er für einem Lügner gehalten werde.

1. Hier sieher man/ wie der Pabst und sein geschorner Hausse sich überheben und gerne Regenten in der Welt seyn wolten.

2. Grosse Herren und weltliche Obrigkeiten thun wohl daran/ daß sie über ihrem Stand halten/ aber nur nicht zu weit sollen sie auch greiffen/ denn Gott mnß auch gegeben werden was Gottes ist.

85

Von einem Weiber Freund Herren Heinrichen von Mayntz.

EIn sonderbarer Weiber Freund ist gewesen Herr Heinrich ein Thumherr zu Mäyntz / Teutscher Poet/ und wieder anrichter der uhralten Meister Singer-Kunst: Welcher sonderlich viel schöne Lieder/ zum Lobe des weiblichen Geschlechtes/ hat auffgesetzt/ und singen lassen. Dannenhero er Herr Heinrich Weiber Lob genennet worden. Als er nun im Jahr Christi 1317. am Abend vor Sanck Andresen

Wort gesetzet: Wir thun hiermit kund/ wer da saget/ daß wir die Käyserliche Krone als ein Geschencke oder Wohlthat vom Pabst haben/ der thut und redet zu wieder Göttlicher Ordnung/ und der Lehr Petri/ ist auch würdig/ daß er für einem Lügner gehalten werde.

1. Hier sieher man/ wie der Pabst und sein geschorner Hausse sich überheben und gerne Regenten in der Welt seyn wolten.

2. Grosse Herren und weltliche Obrigkeiten thun wohl daran/ daß sie über ihrem Stand halten/ aber nur nicht zu weit sollen sie auch greiffen/ denn Gott mnß auch gegeben werden was Gottes ist.

85

Von einem Weiber Freund Herren Heinrichen von Mayntz.

EIn sonderbarer Weiber Freund ist gewesen Herr Heinrich ein Thumherr zu Mäyntz / Teutscher Poet/ und wieder anrichter der uhralten Meister Singer-Kunst: Welcher sonderlich viel schöne Lieder/ zum Lobe des weiblichen Geschlechtes/ hat auffgesetzt/ und singen lassen. Dannenhero er Herr Heinrich Weiber Lob genennet worden. Als er nun im Jahr Christi 1317. am Abend vor Sanck Andresen

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[217/0237] Wort gesetzet: Wir thun hiermit kund/ wer da saget/ daß wir die Käyserliche Krone als ein Geschencke oder Wohlthat vom Pabst haben/ der thut und redet zu wieder Göttlicher Ordnung/ und der Lehr Petri/ ist auch würdig/ daß er für einem Lügner gehalten werde. 1. Hier sieher man/ wie der Pabst und sein geschorner Hausse sich überheben und gerne Regenten in der Welt seyn wolten. 2. Grosse Herren und weltliche Obrigkeiten thun wohl daran/ daß sie über ihrem Stand halten/ aber nur nicht zu weit sollen sie auch greiffen/ denn Gott mnß auch gegeben werden was Gottes ist. 85 Von einem Weiber Freund Herren Heinrichen von Mayntz. EIn sonderbarer Weiber Freund ist gewesen Herr Heinrich ein Thumherr zu Mäyntz / Teutscher Poet/ und wieder anrichter der uhralten Meister Singer-Kunst: Welcher sonderlich viel schöne Lieder/ zum Lobe des weiblichen Geschlechtes/ hat auffgesetzt/ und singen lassen. Dannenhero er Herr Heinrich Weiber Lob genennet worden. Als er nun im Jahr Christi 1317. am Abend vor Sanck Andresen

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/237>, abgerufen am 27.11.2024.