Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Doctoris sohn von Leipzig/ Zachariam Strademan/ eines Kürßners/ auch von Leipzig/ und Mathusalem Töpffer/ eines Goldschmieds Sohn/ von der Naumburg; welche sich aber verkappet hatten/ daß der Apotecker keinen gekant. Und diese überfallen alsobald den Apotecker/ und legen ihm einen Knebel ins Maul. Er fordert aber Kreiden/ und schreibet auff den Tisch hin/ daß sie doch sagen wolten; was sie von ihm begehrten? und daß sie ihm den Knebel wolten wegnehmen: auf daß er sich könte mit ihnen unterreden. Wie sie ihn nun also gefangen/ daß er ihnen nicht möchte entweichen; so beschweren sie sich über ihn/ daß er zu Wittenberg/ in seinem Bürgermeister Ampt/ etlichen Unmündigen um etliche Gelder unrecht thun lassen/ und solches wolten sie jetzunder rächen: und forderten ihm hergegen ab 3600. Gulden/ die er ihnen gereden solte zugeben; oder solte fur ihren Händen sterben. Wie sich aber der Apotecker entschuldigte/ sie aber keine Entschuldigung annahmen/ sondern aufs angeforderte Geld drungen/ und der Apotecker für Gewalt Doctoris sohn von Leipzig/ Zachariam Strademan/ eines Kürßners/ auch von Leipzig/ und Mathusalem Töpffer/ eines Goldschmieds Sohn/ von der Naumburg; welche sich aber verkappet hatten/ daß der Apotecker keinen gekant. Und diese überfallen alsobald den Apotecker/ und legen ihm einen Knebel ins Maul. Er fordert aber Kreiden/ und schreibet auff den Tisch hin/ daß sie doch sagen wolten; was sie von ihm begehrten? und daß sie ihm den Knebel wolten wegnehmen: auf daß er sich könte mit ihnen unterreden. Wie sie ihn nun also gefangen/ daß er ihnen nicht möchte entweichen; so beschweren sie sich über ihn/ daß er zu Wittenberg/ in seinem Bürgermeister Ampt/ etlichen Unmündigen um etliche Gelder unrecht thun lassen/ und solches wolten sie jetzunder rächen: und forderten ihm hergegen ab 3600. Gulden/ die er ihnen gereden solte zugeben; oder solte fur ihren Händen sterben. Wie sich aber der Apotecker entschuldigte/ sie aber keine Entschuldigung annahmen/ sondern aufs angeforderte Geld drungen/ und der Apotecker für Gewalt <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0225" n="205"/> Doctoris sohn von Leipzig/ Zachariam Strademan/ eines Kürßners/ auch von Leipzig/ und Mathusalem Töpffer/ eines Goldschmieds Sohn/ von der Naumburg; welche sich aber verkappet hatten/ daß der Apotecker keinen gekant. Und diese überfallen alsobald den Apotecker/ und legen ihm einen Knebel ins Maul.</p> <p>Er fordert aber Kreiden/ und schreibet auff den Tisch hin/ daß sie doch sagen wolten; was sie von ihm begehrten? und daß sie ihm den Knebel wolten wegnehmen: auf daß er sich könte mit ihnen unterreden. Wie sie ihn nun also gefangen/ daß er ihnen nicht möchte entweichen; so beschweren sie sich über ihn/ daß er zu Wittenberg/ in seinem Bürgermeister Ampt/ etlichen Unmündigen um etliche Gelder unrecht thun lassen/ und solches wolten sie jetzunder rächen: und forderten ihm hergegen ab 3600. Gulden/ die er ihnen gereden solte zugeben; oder solte fur ihren Händen sterben.</p> <p>Wie sich aber der Apotecker entschuldigte/ sie aber keine Entschuldigung annahmen/ sondern aufs angeforderte Geld drungen/ und der Apotecker für Gewalt </p> </div> </body> </text> </TEI> [205/0225]
Doctoris sohn von Leipzig/ Zachariam Strademan/ eines Kürßners/ auch von Leipzig/ und Mathusalem Töpffer/ eines Goldschmieds Sohn/ von der Naumburg; welche sich aber verkappet hatten/ daß der Apotecker keinen gekant. Und diese überfallen alsobald den Apotecker/ und legen ihm einen Knebel ins Maul.
Er fordert aber Kreiden/ und schreibet auff den Tisch hin/ daß sie doch sagen wolten; was sie von ihm begehrten? und daß sie ihm den Knebel wolten wegnehmen: auf daß er sich könte mit ihnen unterreden. Wie sie ihn nun also gefangen/ daß er ihnen nicht möchte entweichen; so beschweren sie sich über ihn/ daß er zu Wittenberg/ in seinem Bürgermeister Ampt/ etlichen Unmündigen um etliche Gelder unrecht thun lassen/ und solches wolten sie jetzunder rächen: und forderten ihm hergegen ab 3600. Gulden/ die er ihnen gereden solte zugeben; oder solte fur ihren Händen sterben.
Wie sich aber der Apotecker entschuldigte/ sie aber keine Entschuldigung annahmen/ sondern aufs angeforderte Geld drungen/ und der Apotecker für Gewalt
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/225>, abgerufen am 17.02.2025. |