Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Magni Bruder die von Rehfeld/ in Schlesien/ wie sie sich denn auch gleiches Wapens gebrauchen. 1. Es kömpt Vasallen und treuen Dienern zu/ daß sie bey ihren Herren und Obern Leib und Leben auffsetzen und wagen. 2. Herren hingegen sollen die Treue ihrer Diener nicht unvergolten lassen. 73. Aripertus gehet in Bauer-Kleidern herumb und forschet/ was die Leute von jhm und seinen Richtern halten. ARipertus der Longobarder König/ dieweil er wuste/ daß man bey Hoff selten die Warheit hörete/ entweder wegen der Fürsten zärtlicher Ohren/ die lieber Liebkosende/ als warhaffte Sachen hören; oder wegen der Vnterthanen Vnart selbsten/ welche lieber mit deß Fürsten Glück/ als mit dem Fürsten selber reden: Deßwegen hat er gemeine Kleider angelegt/ und ist in solchen bey der Nacht/ in den Städten herumb gangen/ hat nach geforschet/ was die Leute so wol von ihme/ als seinen Richtern/ hielten und klagten. 1. Es ist zu loben an diesem König/ daß Er selbsten erkuntschaffet/ wie es in seinem Lande zugehet. Denn Könige/ Fürsten und Herren sollen ein Auge auff ihre Vn- Magni Bruder die von Rehfeld/ in Schlesien/ wie sie sich denn auch gleiches Wapens gebrauchen. 1. Es kömpt Vasallen und treuen Dienern zu/ daß sie bey ihren Herren und Obern Leib und Leben auffsetzen und wagen. 2. Herren hingegen sollen die Treue ihrer Diener nicht unvergolten lassen. 73. Aripertus gehet in Bauer-Kleidern herumb und forschet/ was die Leute von jhm und seinen Richtern halten. ARipertus der Longobarder König/ dieweil er wuste/ daß man bey Hoff selten die Warheit hörete/ entweder wegen der Fürsten zärtlicher Ohren/ die lieber Liebkosende/ als warhaffte Sachen hören; oder wegen der Vnterthanen Vnart selbsten/ welche lieber mit deß Fürsten Glück/ als mit dem Fürsten selber reden: Deßwegen hat er gemeine Kleider angelegt/ und ist in solchen bey der Nacht/ in den Städten herumb gangen/ hat nach geforschet/ was die Leute so wol von ihme/ als seinen Richtern/ hielten und klagten. 1. Es ist zu loben an diesem König/ daß Er selbsten erkuntschaffet/ wie es in seinem Lande zugehet. Denn Könige/ Fürsten und Herren sollen ein Auge auff ihre Vn- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0214" n="194"/> Magni Bruder die von Rehfeld/ in Schlesien/ wie sie sich denn auch gleiches Wapens gebrauchen.</p> <p>1. Es kömpt Vasallen und treuen Dienern zu/ daß sie bey ihren Herren und Obern Leib und Leben auffsetzen und wagen.</p> <p>2. Herren hingegen sollen die Treue ihrer Diener nicht unvergolten lassen.</p> <p>73.</p> <p>Aripertus gehet in Bauer-Kleidern herumb und forschet/ was die Leute von jhm und seinen Richtern halten.</p> <p>ARipertus der Longobarder König/ dieweil er wuste/ daß man bey Hoff selten die Warheit hörete/ entweder wegen der Fürsten zärtlicher Ohren/ die lieber Liebkosende/ als warhaffte Sachen hören; oder wegen der Vnterthanen Vnart selbsten/ welche lieber mit deß Fürsten Glück/ als mit dem Fürsten selber reden: Deßwegen hat er gemeine Kleider angelegt/ und ist in solchen bey der Nacht/ in den Städten herumb gangen/ hat nach geforschet/ was die Leute so wol von ihme/ als seinen Richtern/ hielten und klagten.</p> <p>1. Es ist zu loben an diesem König/ daß Er selbsten erkuntschaffet/ wie es in seinem Lande zugehet. Denn Könige/ Fürsten und Herren sollen ein Auge auff ihre Vn- </p> </div> </body> </text> </TEI> [194/0214]
Magni Bruder die von Rehfeld/ in Schlesien/ wie sie sich denn auch gleiches Wapens gebrauchen.
1. Es kömpt Vasallen und treuen Dienern zu/ daß sie bey ihren Herren und Obern Leib und Leben auffsetzen und wagen.
2. Herren hingegen sollen die Treue ihrer Diener nicht unvergolten lassen.
73.
Aripertus gehet in Bauer-Kleidern herumb und forschet/ was die Leute von jhm und seinen Richtern halten.
ARipertus der Longobarder König/ dieweil er wuste/ daß man bey Hoff selten die Warheit hörete/ entweder wegen der Fürsten zärtlicher Ohren/ die lieber Liebkosende/ als warhaffte Sachen hören; oder wegen der Vnterthanen Vnart selbsten/ welche lieber mit deß Fürsten Glück/ als mit dem Fürsten selber reden: Deßwegen hat er gemeine Kleider angelegt/ und ist in solchen bey der Nacht/ in den Städten herumb gangen/ hat nach geforschet/ was die Leute so wol von ihme/ als seinen Richtern/ hielten und klagten.
1. Es ist zu loben an diesem König/ daß Er selbsten erkuntschaffet/ wie es in seinem Lande zugehet. Denn Könige/ Fürsten und Herren sollen ein Auge auff ihre Vn-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |