Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.bet ohne Erben/ und beseheidet diesem Jüngling zweytausend Gülden/ durch welches er nicht wenig erfreuet ward/ fehet auch bald an vor seine Person zu handeln. Kurtz darnach/ begegnet jhm seine alte Bulschafft/ welche den alten Kauffmann geehliget/ und sprach zu jhm: Ja mein Herr Peter/ es ist keine Stunde ich dencke an Euch/ wenn euch unser HErr GOtt diß bescheret hette/ als ich noch eine Jungfrau/ kein Mensch in der Welt hette mirs erwehten sollen euch zu nehmen. Da sprach der Jüngling: Das Gott erbarm/ ist euch denn nur alles am Gelde gelegen? Wir wolten ohne das wol mit Gott und Ehren eine ehrliche Nahrung vor uns bracht haben/ Ach/ sprach sie: Ihr könnet wol erachten/ mein Vater lesset mir alle Tage über fünfftausend Thaler/ ohne andere Güter/ wer waget so viel gern auff eine Person/ die nichts hat/ denn wer Reich ist/ der bleibet gerne Reich? Osprach er/ liebe Frau Sara/ ihr solt es gewiß davor gehalten haben / daß ich das eure desto fleißiger wolte angewendet/ und euch hertzlich geliebet haben/ ja aus grosser Liebe/ wolte bet ohne Erben/ und beseheidet diesem Jüngling zweytausend Gülden/ durch welches er nicht wenig erfreuet ward/ fehet auch bald an vor seine Person zu handeln. Kurtz darnach/ begegnet jhm seine alte Bulschafft/ welche den alten Kauffmann geehliget/ und sprach zu jhm: Ja mein Herr Peter/ es ist keine Stunde ich dencke an Euch/ wenn euch unser HErr GOtt diß bescheret hette/ als ich noch eine Jungfrau/ kein Mensch in der Welt hette mirs erwehten sollen euch zu nehmen. Da sprach der Jüngling: Das Gott erbarm/ ist euch denn nur alles am Gelde gelegen? Wir wolten ohne das wol mit Gott und Ehren eine ehrliche Nahrung vor uns bracht haben/ Ach/ sprach sie: Ihr könnet wol erachten/ mein Vater lesset mir alle Tage über fünfftausend Thaler/ ohne andere Güter/ wer waget so viel gern auff eine Person/ die nichts hat/ denn wer Reich ist/ der bleibet gerne Reich? Osprach er/ liebe Frau Sara/ ihr solt es gewiß davor gehalten haben / daß ich das eure desto fleißiger wolte angewendet/ und euch hertzlich geliebet haben/ ja aus grosser Liebe/ wolte <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0200" n="180"/> bet ohne Erben/ und beseheidet diesem Jüngling zweytausend Gülden/ durch welches er nicht wenig erfreuet ward/ fehet auch bald an vor seine Person zu handeln. Kurtz darnach/ begegnet jhm seine alte Bulschafft/ welche den alten Kauffmann geehliget/ und sprach zu jhm: Ja mein Herr Peter/ es ist keine Stunde ich dencke an Euch/ wenn euch unser HErr GOtt diß bescheret hette/ als ich noch eine Jungfrau/ kein Mensch in der Welt hette mirs erwehten sollen euch zu nehmen.</p> <p>Da sprach der Jüngling: Das Gott erbarm/ ist euch denn nur alles am Gelde gelegen? Wir wolten ohne das wol mit Gott und Ehren eine ehrliche Nahrung vor uns bracht haben/ Ach/ sprach sie: Ihr könnet wol erachten/ mein Vater lesset mir alle Tage über fünfftausend Thaler/ ohne andere Güter/ wer waget so viel gern auff eine Person/ die nichts hat/ denn wer Reich ist/ der bleibet gerne Reich? Osprach er/ liebe Frau Sara/ ihr solt es gewiß davor gehalten haben / daß ich das eure desto fleißiger wolte angewendet/ und euch hertzlich geliebet haben/ ja aus grosser Liebe/ wolte </p> </div> </body> </text> </TEI> [180/0200]
bet ohne Erben/ und beseheidet diesem Jüngling zweytausend Gülden/ durch welches er nicht wenig erfreuet ward/ fehet auch bald an vor seine Person zu handeln. Kurtz darnach/ begegnet jhm seine alte Bulschafft/ welche den alten Kauffmann geehliget/ und sprach zu jhm: Ja mein Herr Peter/ es ist keine Stunde ich dencke an Euch/ wenn euch unser HErr GOtt diß bescheret hette/ als ich noch eine Jungfrau/ kein Mensch in der Welt hette mirs erwehten sollen euch zu nehmen.
Da sprach der Jüngling: Das Gott erbarm/ ist euch denn nur alles am Gelde gelegen? Wir wolten ohne das wol mit Gott und Ehren eine ehrliche Nahrung vor uns bracht haben/ Ach/ sprach sie: Ihr könnet wol erachten/ mein Vater lesset mir alle Tage über fünfftausend Thaler/ ohne andere Güter/ wer waget so viel gern auff eine Person/ die nichts hat/ denn wer Reich ist/ der bleibet gerne Reich? Osprach er/ liebe Frau Sara/ ihr solt es gewiß davor gehalten haben / daß ich das eure desto fleißiger wolte angewendet/ und euch hertzlich geliebet haben/ ja aus grosser Liebe/ wolte
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/200>, abgerufen am 16.02.2025. |