Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.lich über und wieder seinen Willen. Darumb/ gleich wie er andere Kranckheiten des Leibes/ und Beschwerligkeiten des Gemüths/ leiden müste: Also solte er auch dieses innerliche Leiden mit Gedult/ vertragen/ sich dessen trösten/ daß der Satan nicht gottlose Welt-Kinder/ sondern ausserwehlte Gottes-Kinder also plage und bedencken/ daß Gott selber! uns oft unvermerckt/ durch seinen Geist/ in uns verrichte/ was zur Seligkeit vonnöthen ist. Bey solchem Trost ist der angefochtene Mann biß an sein seliges Ende verblieben. 1. Der Teuffel pflegt frommen Leuten am meisten zuzusetzen/ und sie in Anfechtung zu führen. 2. Aber man soll denselben wiederstehen/ seine Noht und Beschwernüß nach dem Exempel dieses Geistlichen endern/ und sonderlich verständigen Geistlichen Personen entdecken/ und bey solchen Raht und Trost suchen. 45. Faustina Käyser Marci Antonii Gemahlin liebet einen Fechter. ALs der fürnehmste Käyser Marcus Antonius des auch obgedacht/ vermercket und innen worden/ daß sein Gemahl Faustina einen Fechter heimlich lieb gewonnen / daß man sich zu besorgen lich über und wieder seinen Willen. Darumb/ gleich wie er andere Kranckheiten des Leibes/ und Beschwerligkeiten des Gemüths/ leiden müste: Also solte er auch dieses innerliche Leiden mit Gedult/ vertragen/ sich dessen trösten/ daß der Satan nicht gottlose Welt-Kinder/ sondern ausserwehlte Gottes-Kinder also plage und bedencken/ daß Gott selber! uns oft unvermerckt/ durch seinen Geist/ in uns verrichte/ was zur Seligkeit vonnöthen ist. Bey solchem Trost ist der angefochtene Mann biß an sein seliges Ende verblieben. 1. Der Teuffel pflegt frommen Leuten am meisten zuzusetzen/ und sie in Anfechtung zu führen. 2. Aber man soll denselben wiederstehen/ seine Noht und Beschwernüß nach dem Exempel dieses Geistlichen endern/ und sonderlich verständigen Geistlichen Personen entdecken/ und bey solchen Raht und Trost suchen. 45. Faustina Käyser Marci Antonii Gemahlin liebet einen Fechter. ALs der fürnehmste Käyser Marcus Antonius des auch obgedacht/ vermercket und innen worden/ daß sein Gemahl Faustina einen Fechter heimlich lieb gewonnen / daß man sich zu besorgen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0130" n="110"/> lich über und wieder seinen Willen. Darumb/ gleich wie er andere Kranckheiten des Leibes/ und Beschwerligkeiten des Gemüths/ leiden müste: Also solte er auch dieses innerliche Leiden mit Gedult/ vertragen/ sich dessen trösten/ daß der Satan nicht gottlose Welt-Kinder/ sondern ausserwehlte Gottes-Kinder also plage und bedencken/ daß Gott selber! uns oft unvermerckt/ durch seinen Geist/ in uns verrichte/ was zur Seligkeit vonnöthen ist. Bey solchem Trost ist der angefochtene Mann biß an sein seliges Ende verblieben.</p> <p>1. Der Teuffel pflegt frommen Leuten am meisten zuzusetzen/ und sie in Anfechtung zu führen.</p> <p>2. Aber man soll denselben wiederstehen/ seine Noht und Beschwernüß nach dem Exempel dieses Geistlichen endern/ und sonderlich verständigen Geistlichen Personen entdecken/ und bey solchen Raht und Trost suchen.</p> <p>45.</p> <p>Faustina Käyser Marci Antonii Gemahlin liebet einen Fechter.</p> <p>ALs der fürnehmste Käyser Marcus Antonius des auch obgedacht/ vermercket und innen worden/ daß sein Gemahl Faustina einen Fechter heimlich lieb gewonnen / daß man sich zu besorgen </p> </div> </body> </text> </TEI> [110/0130]
lich über und wieder seinen Willen. Darumb/ gleich wie er andere Kranckheiten des Leibes/ und Beschwerligkeiten des Gemüths/ leiden müste: Also solte er auch dieses innerliche Leiden mit Gedult/ vertragen/ sich dessen trösten/ daß der Satan nicht gottlose Welt-Kinder/ sondern ausserwehlte Gottes-Kinder also plage und bedencken/ daß Gott selber! uns oft unvermerckt/ durch seinen Geist/ in uns verrichte/ was zur Seligkeit vonnöthen ist. Bey solchem Trost ist der angefochtene Mann biß an sein seliges Ende verblieben.
1. Der Teuffel pflegt frommen Leuten am meisten zuzusetzen/ und sie in Anfechtung zu führen.
2. Aber man soll denselben wiederstehen/ seine Noht und Beschwernüß nach dem Exempel dieses Geistlichen endern/ und sonderlich verständigen Geistlichen Personen entdecken/ und bey solchen Raht und Trost suchen.
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Faustina Käyser Marci Antonii Gemahlin liebet einen Fechter.
ALs der fürnehmste Käyser Marcus Antonius des auch obgedacht/ vermercket und innen worden/ daß sein Gemahl Faustina einen Fechter heimlich lieb gewonnen / daß man sich zu besorgen
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/130>, abgerufen am 22.07.2024. |