Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Sollen wir nicht schliessen: Diesen gehet es wol/ derowegen ist er fromm und GOtt vor andern lieb: Diesen ab er gehets übel/ derowogen ist er ein gottloser Mensch und Gott ist ihm feind.

43.

Zwey müssen sich selbst einen Galgen bauen und daran erhencken.

VItoudus, Großhertzog in Lithauen/ hat in preußischen Krieg/ des Jahrs 1410. zweyen Lithauern/ welche eine böse That begangen/ anbefohlen/ daß sie ihnen selber einen Galgen auffrichtcten/ und ein jeder sich mit seinen eigenen Händen daran henckte; welches sie auch/ nach zwar wilder/ aber Ländlichen weise / gethan/ und einander selbsten gescholten/ daß sie mit ihrem Verzug des Fürsten Zorn gegen sich entzündeten; Als welcher sie noch mit einer härtern Straff belegen könte; Wie Cromerus im 16. Buch am 384. Blat hievon zu lesen. Und dieses solle noch heutigs Tags/ bey den Leibeigenen Leuten in der Lithau gebräuchlich seyn/ welchen Gehorsam aber andere Völcker ihren Herren schwerlich der gestalt leisten würden.

2. Sollen wir nicht schliessen: Diesen gehet es wol/ derowegen ist er fromm und GOtt vor andern lieb: Diesen ab er gehets übel/ derowogen ist er ein gottloser Mensch und Gott ist ihm feind.

43.

Zwey müssen sich selbst einen Galgen bauen und daran erhencken.

VItoudus, Großhertzog in Lithauen/ hat in preußischen Krieg/ des Jahrs 1410. zweyen Lithauern/ welche eine böse That begangen/ anbefohlen/ daß sie ihnen selber einen Galgen auffrichtcten/ und ein jeder sich mit seinen eigenen Händen daran henckte; welches sie auch/ nach zwar wilder/ aber Ländlichen weise / gethan/ und einander selbsten gescholten/ daß sie mit ihrem Verzug des Fürsten Zorn gegen sich entzündeten; Als welcher sie noch mit einer härtern Straff belegen könte; Wie Cromerus im 16. Buch am 384. Blat hievon zu lesen. Und dieses solle noch heutigs Tags/ bey den Leibeigenen Leuten in der Lithau gebräuchlich seyn/ welchen Gehorsam aber andere Völcker ihren Herren schwerlich der gestalt leisten würden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0128" n="108"/>
        <p>2. Sollen wir nicht schliessen: Diesen gehet es wol/ derowegen ist er fromm und                      GOtt vor andern lieb: Diesen ab er gehets übel/ derowogen ist er ein gottloser                      Mensch und Gott ist ihm feind.</p>
        <p>43.</p>
        <p>Zwey müssen sich selbst einen Galgen bauen und daran erhencken.</p>
        <p>VItoudus, Großhertzog in Lithauen/ hat in preußischen Krieg/ des Jahrs 1410.                      zweyen Lithauern/ welche eine böse That begangen/ anbefohlen/ daß sie ihnen                      selber einen Galgen auffrichtcten/ und ein jeder sich mit seinen eigenen Händen                      daran henckte; welches sie auch/ nach zwar wilder/ aber Ländlichen weise /                      gethan/ und einander selbsten gescholten/ daß sie mit ihrem Verzug des Fürsten                      Zorn gegen sich entzündeten; Als welcher sie noch mit einer härtern Straff                      belegen könte; Wie Cromerus im 16. Buch am 384. Blat hievon zu lesen. Und dieses                      solle noch heutigs Tags/ bey den Leibeigenen Leuten in der Lithau gebräuchlich                      seyn/ welchen Gehorsam aber andere Völcker ihren Herren schwerlich der gestalt                      leisten würden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0128] 2. Sollen wir nicht schliessen: Diesen gehet es wol/ derowegen ist er fromm und GOtt vor andern lieb: Diesen ab er gehets übel/ derowogen ist er ein gottloser Mensch und Gott ist ihm feind. 43. Zwey müssen sich selbst einen Galgen bauen und daran erhencken. VItoudus, Großhertzog in Lithauen/ hat in preußischen Krieg/ des Jahrs 1410. zweyen Lithauern/ welche eine böse That begangen/ anbefohlen/ daß sie ihnen selber einen Galgen auffrichtcten/ und ein jeder sich mit seinen eigenen Händen daran henckte; welches sie auch/ nach zwar wilder/ aber Ländlichen weise / gethan/ und einander selbsten gescholten/ daß sie mit ihrem Verzug des Fürsten Zorn gegen sich entzündeten; Als welcher sie noch mit einer härtern Straff belegen könte; Wie Cromerus im 16. Buch am 384. Blat hievon zu lesen. Und dieses solle noch heutigs Tags/ bey den Leibeigenen Leuten in der Lithau gebräuchlich seyn/ welchen Gehorsam aber andere Völcker ihren Herren schwerlich der gestalt leisten würden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/128
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/128>, abgerufen am 24.11.2024.