Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.1. Durch Gottes Verhängnüß kan der Teuffel viel zu wege bringen. 2. Der Teuffel betreuget/ wird aber offtmals durch einen andern wieder betrogen. Keiner traue nur diesen bösen betriegerischen Geist. 42. Einem frommen Mann werden Gottes Gericht gezeiget. VAlerius Herberger setzet in seinem sechsten Theil Magnalium Dei nachfolgendes: Es sey vor zeiten ein frommer Mann gewesen/ der habe GOtt immer gebeten/ er wolte ihn doch wissen lassen/ aus was Vrsachen er seinen liebsten Kindern so viel Widerwerdigkett liesse wiederfahren/ zu dem sey auff Gottes Befehl ein Engel kommen/ der habe gesaget/ auff/ komm/ wandere mit/ ich wil dir Gottes Gerichte zeigen. Erstlich reisen sie durch einen wüsten Wald/ da hat ein Löwe einen alten Gott ergebenen Waldbruder zurissen. Da spricht der fromme Mann: Diesen heiligen Vater habe ich gar wol gekennet/ es war ja ein Hertzen Mann / der nichts konte/ als beten und fromm seyn/ wie gehets denn zu/ daß Gott dieses Elend über ihn verhenget hat? Zum andern/ kommen sie zu einen Mann/ der wohnet über einem Wasser/ auff einem hohen Felsen/ der ist vor Zeiten fromm gewesen/ und ist der Frömmigkeit überdrüssig worden/ und hat 1. Durch Gottes Verhängnüß kan der Teuffel viel zu wege bringen. 2. Der Teuffel betreuget/ wird aber offtmals durch einen andern wieder betrogen. Keiner traue nur diesen bösen betriegerischen Geist. 42. Einem from̃en Mann werden Gottes Gericht gezeiget. VAlerius Herberger setzet in seinem sechsten Theil Magnalium Dei nachfolgendes: Es sey vor zeiten ein frommer Mann gewesen/ der habe GOtt immer gebeten/ er wolte ihn doch wissen lassen/ aus was Vrsachen er seinen liebsten Kindern so viel Widerwerdigkett liesse wiederfahren/ zu dem sey auff Gottes Befehl ein Engel kommen/ der habe gesaget/ auff/ komm/ wandere mit/ ich wil dir Gottes Gerichte zeigen. Erstlich reisen sie durch einen wüsten Wald/ da hat ein Löwe einen alten Gott ergebenen Waldbruder zurissen. Da spricht der fromme Mann: Diesen heiligen Vater habe ich gar wol gekennet/ es war ja ein Hertzen Mann / der nichts konte/ als beten und fromm seyn/ wie gehets denn zu/ daß Gott dieses Elend über ihn verhenget hat? Zum andern/ kommen sie zu einen Mann/ der wohnet über einem Wasser/ auff einem hohen Felsen/ der ist vor Zeiten fromm gewesen/ und ist der Frömmigkeit überdrüssig worden/ und hat <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0123" n="103"/> <p>1. Durch Gottes Verhängnüß kan der Teuffel viel zu wege bringen.</p> <p>2. Der Teuffel betreuget/ wird aber offtmals durch einen andern wieder betrogen. Keiner traue nur diesen bösen betriegerischen Geist.</p> </div> <div> <head>42.</head> <argument> <p>Einem from̃en Mann werden Gottes Gericht gezeiget.</p> </argument> <p>VAlerius Herberger setzet in seinem sechsten Theil Magnalium Dei nachfolgendes: Es sey vor zeiten ein frommer Mann gewesen/ der habe GOtt immer gebeten/ er wolte ihn doch wissen lassen/ aus was Vrsachen er seinen liebsten Kindern so viel Widerwerdigkett liesse wiederfahren/ zu dem sey auff Gottes Befehl ein Engel kommen/ der habe gesaget/ auff/ komm/ wandere mit/ ich wil dir Gottes Gerichte zeigen. Erstlich reisen sie durch einen wüsten Wald/ da hat ein Löwe einen alten Gott ergebenen Waldbruder zurissen. Da spricht der fromme Mann: Diesen heiligen Vater habe ich gar wol gekennet/ es war ja ein Hertzen Mann / der nichts konte/ als beten und fromm seyn/ wie gehets denn zu/ daß Gott dieses Elend über ihn verhenget hat? Zum andern/ kommen sie zu einen Mann/ der wohnet über einem Wasser/ auff einem hohen Felsen/ der ist vor Zeiten fromm gewesen/ und ist der Frömmigkeit überdrüssig worden/ und hat </p> </div> </body> </text> </TEI> [103/0123]
1. Durch Gottes Verhängnüß kan der Teuffel viel zu wege bringen.
2. Der Teuffel betreuget/ wird aber offtmals durch einen andern wieder betrogen. Keiner traue nur diesen bösen betriegerischen Geist.
42. Einem from̃en Mann werden Gottes Gericht gezeiget.
VAlerius Herberger setzet in seinem sechsten Theil Magnalium Dei nachfolgendes: Es sey vor zeiten ein frommer Mann gewesen/ der habe GOtt immer gebeten/ er wolte ihn doch wissen lassen/ aus was Vrsachen er seinen liebsten Kindern so viel Widerwerdigkett liesse wiederfahren/ zu dem sey auff Gottes Befehl ein Engel kommen/ der habe gesaget/ auff/ komm/ wandere mit/ ich wil dir Gottes Gerichte zeigen. Erstlich reisen sie durch einen wüsten Wald/ da hat ein Löwe einen alten Gott ergebenen Waldbruder zurissen. Da spricht der fromme Mann: Diesen heiligen Vater habe ich gar wol gekennet/ es war ja ein Hertzen Mann / der nichts konte/ als beten und fromm seyn/ wie gehets denn zu/ daß Gott dieses Elend über ihn verhenget hat? Zum andern/ kommen sie zu einen Mann/ der wohnet über einem Wasser/ auff einem hohen Felsen/ der ist vor Zeiten fromm gewesen/ und ist der Frömmigkeit überdrüssig worden/ und hat
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/123>, abgerufen am 01.03.2025. |