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Wallner, Franz: Der arme Josy. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 147–167. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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in Betracht seines sonstigen exemplarischen Wandels sehr gemilderten Buße freudig unterwarf; kurz, es war ein Bund für die Ewigkeit, und um so rührender, je seltener sich derlei zarte Anhänglichkeit bei solch kräftigen und starken, aber ungebildeten Naturen vorfindet. Nach seinem Freunde war dem muntern und hübschen Istvan seine Lisinka das theuerste Gut auf dieser Erde. Bereits hatte er das Wort seines Hauptmanns zur Heirathsbewilligung erhalten, und nächstens sollte ihn der priesterliche Segen mit der schwarzäugigen, bildschönen Dirne auf ewig vereinen -- als ihm diese einst unter heißen Thränen zu Füßen fiel und gestand, sie könne nicht die Seine werden. Der Sohn ihrer Herrschaft, der junge Graf K....ey, ein bekannter niedriger Wüstling, hatte durch alle Künste der Hölle die Arme zum folgenreichen Falle gebracht.

Der wüthende Schmerz des armen Burschen bei dieser entsetzlichen Mittheilung läßt sich eher fühlen als beschreiben; doch nach einigen Stunden des schneidendsten Jammers hatte dieser dem grimmigsten Rachedurst in der Seele des heißblütigen und stolzen Kroatenjünglings Platz gemacht. -- Am andern Morgen durchlief eine entsetzliche Neuigkeit wie ein Lauffeuer die ganze Stadt: der junge Graf K....en sei beim Heimkehren aus munterer Gesellschaft an der Thür seines Hauses erschossen worden; der Thäter, ein gemeiner Soldat, habe sich heute früh freiwillig dem Kriegs-

in Betracht seines sonstigen exemplarischen Wandels sehr gemilderten Buße freudig unterwarf; kurz, es war ein Bund für die Ewigkeit, und um so rührender, je seltener sich derlei zarte Anhänglichkeit bei solch kräftigen und starken, aber ungebildeten Naturen vorfindet. Nach seinem Freunde war dem muntern und hübschen Istvan seine Lisinka das theuerste Gut auf dieser Erde. Bereits hatte er das Wort seines Hauptmanns zur Heirathsbewilligung erhalten, und nächstens sollte ihn der priesterliche Segen mit der schwarzäugigen, bildschönen Dirne auf ewig vereinen — als ihm diese einst unter heißen Thränen zu Füßen fiel und gestand, sie könne nicht die Seine werden. Der Sohn ihrer Herrschaft, der junge Graf K....ey, ein bekannter niedriger Wüstling, hatte durch alle Künste der Hölle die Arme zum folgenreichen Falle gebracht.

Der wüthende Schmerz des armen Burschen bei dieser entsetzlichen Mittheilung läßt sich eher fühlen als beschreiben; doch nach einigen Stunden des schneidendsten Jammers hatte dieser dem grimmigsten Rachedurst in der Seele des heißblütigen und stolzen Kroatenjünglings Platz gemacht. — Am andern Morgen durchlief eine entsetzliche Neuigkeit wie ein Lauffeuer die ganze Stadt: der junge Graf K....en sei beim Heimkehren aus munterer Gesellschaft an der Thür seines Hauses erschossen worden; der Thäter, ein gemeiner Soldat, habe sich heute früh freiwillig dem Kriegs-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T13:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T13:02:20Z)

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Zitationshilfe: Wallner, Franz: Der arme Josy. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 15. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 147–167. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallner_josy_1910/18>, abgerufen am 28.11.2024.