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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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mermehr, nimmermehr! dem Geitzhals, dem Wu-
cherer soll ich das Meinige hingeben?
Jch. Sie thuns Jhres Sohns wegen.
M. Mutter. Nichst, ich thu's nicht, durch-
aus nicht! Du Bösewicht, der mich schon so ge-
nug gekostet, mich so oft geärgert hat, und jetzt
durch seine schändlichen Thaten entehrt!
Jch. Nunso lassen Sie's bleiben, Madam, ich
werde Sie nicht bitten. Sie haben wohl Ursache
so auf mich zu lästern, Sie, die mir von Kindheit
an allen Willen gelassen, alles gut geheißen, kei-
nen Muthwillen, kein, Laster keine Bosheit an mir
gestraft hat; und das von Rechtswegen, denn ich
habe es von Jhnen geerbt, ja Sie haben mich noch
dazu selbst zu vielem Bösen angehalten. Aber war-
ten Sie, ich werde, wenn ich auf dem Bau sein
werde, mir was zu verdienen wissen, und sollt' ich
die Nächte durch wachen: ich werde nehmlich Jhren
Lebenslauf schreiben, da soll schon alles hinein kom-
men, wie Sie mit Jhrer Mutter zu Schnitzers er-
ster Frau betteln gekommen; wie Sie mit dem ehr-
lichen Schnitzer verfahren sind, da er Jhr Mann
war; wie Sie es mit Treffen gehalten haben, des-
sen! Sohn ich leider bin, weshalb von väter-
und mütterlicher Seite kein guter Blutstropfen in
mir sein konnte; -- ferner wie Sie sich in ... lä-
cherlich und verächtlich, als Schnitzers Weib und
als Witwe gemacht, wie Sie mich zu Bosheiten
angehalten, Jhre gute Tochter verfolgt, Jhre leib-
liche Mutter verleugnet haben. Jch will ferner
erzählen, daß Sie mich unterwiesen haben, ein fal-
scher
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mermehr, nimmermehr! dem Geitzhals, dem Wu-
cherer ſoll ich das Meinige hingeben?
Jch. Sie thuns Jhres Sohns wegen.
M. Mutter. Nichst, ich thu’s nicht, durch-
aus nicht! Du Boͤſewicht, der mich ſchon ſo ge-
nug gekoſtet, mich ſo oft geaͤrgert hat, und jetzt
durch ſeine ſchaͤndlichen Thaten entehrt!
Jch. Nunſo laſſen Sie’s bleiben, Madam, ich
werde Sie nicht bitten. Sie haben wohl Urſache
ſo auf mich zu laͤſtern, Sie, die mir von Kindheit
an allen Willen gelaſſen, alles gut geheißen, kei-
nen Muthwillen, kein, Laſter keine Bosheit an mir
geſtraft hat; und das von Rechtswegen, denn ich
habe es von Jhnen geerbt, ja Sie haben mich noch
dazu ſelbſt zu vielem Boͤſen angehalten. Aber war-
ten Sie, ich werde, wenn ich auf dem Bau ſein
werde, mir was zu verdienen wiſſen, und ſollt’ ich
die Naͤchte durch wachen: ich werde nehmlich Jhren
Lebenslauf ſchreiben, da ſoll ſchon alles hinein kom-
men, wie Sie mit Jhrer Mutter zu Schnitzers er-
ſter Frau betteln gekommen; wie Sie mit dem ehr-
lichen Schnitzer verfahren ſind, da er Jhr Mann
war; wie Sie es mit Treffen gehalten haben, des-
ſen! Sohn ich leider bin, weshalb von vaͤter-
und muͤtterlicher Seite kein guter Blutstropfen in
mir ſein konnte; — ferner wie Sie ſich in ... laͤ-
cherlich und veraͤchtlich, als Schnitzers Weib und
als Witwe gemacht, wie Sie mich zu Bosheiten
angehalten, Jhre gute Tochter verfolgt, Jhre leib-
liche Mutter verleugnet haben. Jch will ferner
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[423/0427] mermehr, nimmermehr! dem Geitzhals, dem Wu- cherer ſoll ich das Meinige hingeben? Jch. Sie thuns Jhres Sohns wegen. M. Mutter. Nichst, ich thu’s nicht, durch- aus nicht! Du Boͤſewicht, der mich ſchon ſo ge- nug gekoſtet, mich ſo oft geaͤrgert hat, und jetzt durch ſeine ſchaͤndlichen Thaten entehrt! Jch. Nunſo laſſen Sie’s bleiben, Madam, ich werde Sie nicht bitten. Sie haben wohl Urſache ſo auf mich zu laͤſtern, Sie, die mir von Kindheit an allen Willen gelaſſen, alles gut geheißen, kei- nen Muthwillen, kein, Laſter keine Bosheit an mir geſtraft hat; und das von Rechtswegen, denn ich habe es von Jhnen geerbt, ja Sie haben mich noch dazu ſelbſt zu vielem Boͤſen angehalten. Aber war- ten Sie, ich werde, wenn ich auf dem Bau ſein werde, mir was zu verdienen wiſſen, und ſollt’ ich die Naͤchte durch wachen: ich werde nehmlich Jhren Lebenslauf ſchreiben, da ſoll ſchon alles hinein kom- men, wie Sie mit Jhrer Mutter zu Schnitzers er- ſter Frau betteln gekommen; wie Sie mit dem ehr- lichen Schnitzer verfahren ſind, da er Jhr Mann war; wie Sie es mit Treffen gehalten haben, des- ſen! Sohn ich leider bin, weshalb von vaͤter- und muͤtterlicher Seite kein guter Blutstropfen in mir ſein konnte; — ferner wie Sie ſich in ... laͤ- cherlich und veraͤchtlich, als Schnitzers Weib und als Witwe gemacht, wie Sie mich zu Bosheiten angehalten, Jhre gute Tochter verfolgt, Jhre leib- liche Mutter verleugnet haben. Jch will ferner erzaͤhlen, daß Sie mich unterwieſen haben, ein fal- ſcher D d 4

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/427>, abgerufen am 28.11.2024.