halten sein sollte, wie sie es selbst hatten. Dane- ben mußte ich in die Stadtschule gehen, und ward allen Schulherren, oder vielmehr ihrem Bakel und dem Carcer als ein unbändiger und verzogener Junge empfohlen.
Vierter Abschnitt. Jn welchem der Leser über die Entwickelung meiner Talente erstaunen wird.
Jch hatte, als die am Ende des vorigen Ab- schnitts gemeldete Veränderung mit mir vorging, das zwölfte Jahr zurückgelegt, und wie man geste- stehen wird, die Kinderjahre in den mütter- lichen Händen sehr angenehm zugebracht. Nach- dem mir in denselben seit meinem Dasein jeder Wunsch gewährt worden war, und ich nichts als Freiheit und Ueberfluß an allem, was sich genießen läßt, kannte, sollte ich nun auf einmal einge- schränkt und mäßig leben. Man gestehe, daß mir
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halten ſein ſollte, wie ſie es ſelbſt hatten. Dane- ben mußte ich in die Stadtſchule gehen, und ward allen Schulherren, oder vielmehr ihrem Bakel und dem Carcer als ein unbaͤndiger und verzogener Junge empfohlen.
Vierter Abſchnitt. Jn welchem der Leſer uͤber die Entwickelung meiner Talente erſtaunen wird.
Jch hatte, als die am Ende des vorigen Ab- ſchnitts gemeldete Veraͤnderung mit mir vorging, das zwoͤlfte Jahr zuruͤckgelegt, und wie man geſte- ſtehen wird, die Kinderjahre in den muͤtter- lichen Haͤnden ſehr angenehm zugebracht. Nach- dem mir in denſelben ſeit meinem Daſein jeder Wunſch gewaͤhrt worden war, und ich nichts als Freiheit und Ueberfluß an allem, was ſich genießen laͤßt, kannte, ſollte ich nun auf einmal einge- ſchraͤnkt und maͤßig leben. Man geſtehe, daß mir
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halten ſein ſollte, wie ſie es ſelbſt hatten. Dane-
ben mußte ich in die Stadtſchule gehen, und ward
allen Schulherren, oder vielmehr ihrem Bakel und
dem Carcer als ein unbaͤndiger und verzogener
Junge empfohlen.
Vierter Abſchnitt.
Jn welchem der Leſer uͤber die Entwickelung meiner
Talente erſtaunen wird.
Jch hatte, als die am Ende des vorigen Ab-
ſchnitts gemeldete Veraͤnderung mit mir vorging,
das zwoͤlfte Jahr zuruͤckgelegt, und wie man geſte-
ſtehen wird, die Kinderjahre in den muͤtter-
lichen Haͤnden ſehr angenehm zugebracht. Nach-
dem mir in denſelben ſeit meinem Daſein jeder
Wunſch gewaͤhrt worden war, und ich nichts als
Freiheit und Ueberfluß an allem, was ſich genießen
laͤßt, kannte, ſollte ich nun auf einmal einge-
ſchraͤnkt und maͤßig leben. Man geſtehe, daß mir
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/250>, abgerufen am 22.11.2024.
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