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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Briefe verklagen werde, mit denen er mich sicher
gemacht hat. O! er wurde da sehr still; und
kehrte die Sache anders um. Jch habe ihm aber
angedeutet, daß ich morgen mein Geld haben muß:
er versprach's zu schaffen, und dann will er seinen
Proceß anfangen.

Schnitzern wurde wieder leicht ums Herz, da
er das hörte. Er wußte wohl, daß Confuselius
das Geld nicht nur morgen, sondern auch noch
lange nicht schaffen konnte. Also konnte auch nichts
aus dem Jnjurienprocesse werden, in den er doch
wohl unvermeidlich verwickelt worden wäre. Die
Prügel waren erlogen, und Busch bezeigte sich nicht
einmal unwillig gegen ihn. Was hatte es nun für
Noth? Er ließ sich nichts von dem Weine merken,
den er in den Taschen bei sich hatte: denn ein sol-
ches Geschenk, wo es nicht nöthig war, nannte er
in seinem Herzen selbst Verschwendung.

Busch fieng noch einmal an vom Gutsagen zu
schwatzen. Schreiben Sie mir nur ein Paar Zei-
len, sagte er; dann mag der Magister seine Sa-
chen hinnehmen; und ich zweifle gar nicht, daß er
sie verkauft.

Schnitzer hüthete sich aber nunmehr doppelt
vor dieser Schlinge; er gab Buschen die Aufmun-
terung aus eben dem Grunde, den dieser ihm vor-
legte
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Briefe verklagen werde, mit denen er mich ſicher
gemacht hat. O! er wurde da ſehr ſtill; und
kehrte die Sache anders um. Jch habe ihm aber
angedeutet, daß ich morgen mein Geld haben muß:
er verſprach’s zu ſchaffen, und dann will er ſeinen
Proceß anfangen.

Schnitzern wurde wieder leicht ums Herz, da
er das hoͤrte. Er wußte wohl, daß Confuſelius
das Geld nicht nur morgen, ſondern auch noch
lange nicht ſchaffen konnte. Alſo konnte auch nichts
aus dem Jnjurienproceſſe werden, in den er doch
wohl unvermeidlich verwickelt worden waͤre. Die
Pruͤgel waren erlogen, und Buſch bezeigte ſich nicht
einmal unwillig gegen ihn. Was hatte es nun fuͤr
Noth? Er ließ ſich nichts von dem Weine merken,
den er in den Taſchen bei ſich hatte: denn ein ſol-
ches Geſchenk, wo es nicht noͤthig war, nannte er
in ſeinem Herzen ſelbſt Verſchwendung.

Buſch fieng noch einmal an vom Gutſagen zu
ſchwatzen. Schreiben Sie mir nur ein Paar Zei-
len, ſagte er; dann mag der Magiſter ſeine Sa-
chen hinnehmen; und ich zweifle gar nicht, daß er
ſie verkauft.

Schnitzer huͤthete ſich aber nunmehr doppelt
vor dieſer Schlinge; er gab Buſchen die Aufmun-
terung aus eben dem Grunde, den dieſer ihm vor-
legte
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[71/0077] Briefe verklagen werde, mit denen er mich ſicher gemacht hat. O! er wurde da ſehr ſtill; und kehrte die Sache anders um. Jch habe ihm aber angedeutet, daß ich morgen mein Geld haben muß: er verſprach’s zu ſchaffen, und dann will er ſeinen Proceß anfangen. Schnitzern wurde wieder leicht ums Herz, da er das hoͤrte. Er wußte wohl, daß Confuſelius das Geld nicht nur morgen, ſondern auch noch lange nicht ſchaffen konnte. Alſo konnte auch nichts aus dem Jnjurienproceſſe werden, in den er doch wohl unvermeidlich verwickelt worden waͤre. Die Pruͤgel waren erlogen, und Buſch bezeigte ſich nicht einmal unwillig gegen ihn. Was hatte es nun fuͤr Noth? Er ließ ſich nichts von dem Weine merken, den er in den Taſchen bei ſich hatte: denn ein ſol- ches Geſchenk, wo es nicht noͤthig war, nannte er in ſeinem Herzen ſelbſt Verſchwendung. Buſch fieng noch einmal an vom Gutſagen zu ſchwatzen. Schreiben Sie mir nur ein Paar Zei- len, ſagte er; dann mag der Magiſter ſeine Sa- chen hinnehmen; und ich zweifle gar nicht, daß er ſie verkauft. Schnitzer huͤthete ſich aber nunmehr doppelt vor dieſer Schlinge; er gab Buſchen die Aufmun- terung aus eben dem Grunde, den dieſer ihm vor- legte E 4

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/77>, abgerufen am 22.11.2024.