Der theure Mann hatte seine guten Ursachen, sich bei einer solchen Gelegenheit unentbehrlich zu ma- chen: sein Ansehen war seit einiger Zeit bei mei- nem Vater, so wie in der Tabagie, gefallen; hat- te sich wieder erhoben, und stand abermahls ein wenig, da der Todesfall eintrat. Die Ursachen hierzu verdienen angeführt zu werden.
Der Leser wird sich noch aus dem Obigen der drei Theaterstücke erinnern, mit denen der Herr Magister das Publikum beschenken wollte. Er hielt sein Wort, und machte den zweiten Versuch in theateralischen Stücken mit einem Dra- ma, betitelt: die weise Staatsverfassung.
Dieses Drama enthielt zu viel, dem Herrn Confuselius ganz eigne Cigenheiten, als daß ich's über mein Herz bringen könnte, den Leser wenig- stens einen Auszug daraus vorzuenthalten.
Der Verfasser ließ im ersten Act ein Paar weise Männer über ein neues Staatsverfassungssystem
Der theure Mann hatte ſeine guten Urſachen, ſich bei einer ſolchen Gelegenheit unentbehrlich zu ma- chen: ſein Anſehen war ſeit einiger Zeit bei mei- nem Vater, ſo wie in der Tabagie, gefallen; hat- te ſich wieder erhoben, und ſtand abermahls ein wenig, da der Todesfall eintrat. Die Urſachen hierzu verdienen angefuͤhrt zu werden.
Der Leſer wird ſich noch aus dem Obigen der drei Theaterſtuͤcke erinnern, mit denen der Herr Magiſter das Publikum beſchenken wollte. Er hielt ſein Wort, und machte den zweiten Verſuch in theateraliſchen Stuͤcken mit einem Dra- ma, betitelt: die weiſe Staatsverfaſſung.
Dieſes Drama enthielt zu viel, dem Herrn Confuſelius ganz eigne Cigenheiten, als daß ich’s uͤber mein Herz bringen koͤnnte, den Leſer wenig- ſtens einen Auszug daraus vorzuenthalten.
Der Verfaſſer ließ im erſten Act ein Paar weiſe Maͤnner uͤber ein neues Staatsverfaſſungsſyſtem
kluͤ-
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Fuͤnfter Abſchnitt.
Abermals Magiſter Confuſelius.
Der theure Mann hatte ſeine guten Urſachen, ſich
bei einer ſolchen Gelegenheit unentbehrlich zu ma-
chen: ſein Anſehen war ſeit einiger Zeit bei mei-
nem Vater, ſo wie in der Tabagie, gefallen; hat-
te ſich wieder erhoben, und ſtand abermahls ein
wenig, da der Todesfall eintrat. Die Urſachen
hierzu verdienen angefuͤhrt zu werden.
Der Leſer wird ſich noch aus dem Obigen der
drei Theaterſtuͤcke erinnern, mit denen der Herr
Magiſter das Publikum beſchenken wollte.
Er hielt ſein Wort, und machte den zweiten
Verſuch in theateraliſchen Stuͤcken mit einem Dra-
ma, betitelt: die weiſe Staatsverfaſſung.
Dieſes Drama enthielt zu viel, dem Herrn
Confuſelius ganz eigne Cigenheiten, als daß ich’s
uͤber mein Herz bringen koͤnnte, den Leſer wenig-
ſtens einen Auszug daraus vorzuenthalten.
Der Verfaſſer ließ im erſten Act ein Paar weiſe
Maͤnner uͤber ein neues Staatsverfaſſungsſyſtem
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/56>, abgerufen am 23.11.2024.
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