danken folgendermaßen an: "ich bin wohl auch recht einfältig, daß ich das alles für ausgemacht und unwiderruflich halte, was der träge Schlin- gel, der Wirth, da hinschwatzte, als wenn er nicht zu allem zu bereden wäre, was man von ihm ver- langt! Jch muß nur zusehn, wie ichs anfange: antragen kann ich mich ihm wohl nicht, sondern es muß so gespielt werden, daß er selbst mich noch bittet. Ha! das muß ich mit dem Schmarotzer, dem Confuselius, machen. Wenn ich den gewinne, so geht's! Und er wird sich schon gewinnen lassen: er ist itzt in der Noth; wer ihm heraus hilft, dem thut er alles zu Gefallen. -- Jch muß gleich mor- gen anfangen, hübsch freundlich mit ihm zu thun, und ihn anzukirren, denn lange macht's die Alte nicht mehr.
Dies hatte Suschen wie im prophetischen Geiste gesagt: denn eben als sie bis dahin war, kam die Krankenwärterinn, und rufte sie, weil es gar gefährlich um Madame Schnitzerinn stünde.
Die gute Frau war durch Suschens Schuld einmal erschrocken, und hatte sich zweimal geär- gert, das alles zusammen machte ihre alten Zufäl- le wieder rege.
Das ganze Haus kam in Bewegung; der Arzt wurde gerufen, und all das Hin- und Herlaufen
schien
danken folgendermaßen an: „ich bin wohl auch recht einfaͤltig, daß ich das alles fuͤr ausgemacht und unwiderruflich halte, was der traͤge Schlin- gel, der Wirth, da hinſchwatzte, als wenn er nicht zu allem zu bereden waͤre, was man von ihm ver- langt! Jch muß nur zuſehn, wie ichs anfange: antragen kann ich mich ihm wohl nicht, ſondern es muß ſo geſpielt werden, daß er ſelbſt mich noch bittet. Ha! das muß ich mit dem Schmarotzer, dem Confuſelius, machen. Wenn ich den gewinne, ſo geht’s! Und er wird ſich ſchon gewinnen laſſen: er iſt itzt in der Noth; wer ihm heraus hilft, dem thut er alles zu Gefallen. — Jch muß gleich mor- gen anfangen, huͤbſch freundlich mit ihm zu thun, und ihn anzukirren, denn lange macht’s die Alte nicht mehr.
Dies hatte Suschen wie im prophetiſchen Geiſte geſagt: denn eben als ſie bis dahin war, kam die Krankenwaͤrterinn, und rufte ſie, weil es gar gefaͤhrlich um Madame Schnitzerinn ſtuͤnde.
Die gute Frau war durch Suschens Schuld einmal erſchrocken, und hatte ſich zweimal geaͤr- gert, das alles zuſammen machte ihre alten Zufaͤl- le wieder rege.
Das ganze Haus kam in Bewegung; der Arzt wurde gerufen, und all das Hin- und Herlaufen
ſchien
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danken folgendermaßen an: „ich bin wohl auch
recht einfaͤltig, daß ich das alles fuͤr ausgemacht
und unwiderruflich halte, was der traͤge Schlin-
gel, der Wirth, da hinſchwatzte, als wenn er nicht
zu allem zu bereden waͤre, was man von ihm ver-
langt! Jch muß nur zuſehn, wie ichs anfange:
antragen kann ich mich ihm wohl nicht, ſondern
es muß ſo geſpielt werden, daß er ſelbſt mich noch
bittet. Ha! das muß ich mit dem Schmarotzer,
dem Confuſelius, machen. Wenn ich den gewinne,
ſo geht’s! Und er wird ſich ſchon gewinnen laſſen:
er iſt itzt in der Noth; wer ihm heraus hilft, dem
thut er alles zu Gefallen. — Jch muß gleich mor-
gen anfangen, huͤbſch freundlich mit ihm zu thun,
und ihn anzukirren, denn lange macht’s die Alte
nicht mehr.
Dies hatte Suschen wie im prophetiſchen
Geiſte geſagt: denn eben als ſie bis dahin war,
kam die Krankenwaͤrterinn, und rufte ſie, weil es
gar gefaͤhrlich um Madame Schnitzerinn ſtuͤnde.
Die gute Frau war durch Suschens Schuld
einmal erſchrocken, und hatte ſich zweimal geaͤr-
gert, das alles zuſammen machte ihre alten Zufaͤl-
le wieder rege.
Das ganze Haus kam in Bewegung; der Arzt
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/54>, abgerufen am 27.11.2024.
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