blicklich zu beendigen wäre, und stehe er ihr bei seiner Freundschaft für jede Unannehmlichkeit, die er aber nicht verhüten könnte, wenn sie sich nicht einstellte.
Madam Schnitzer erschrak zwar, bei Durchle- sung dieses Billets, ein wenig, doch Albrecht hat- te die Ausdrücke gemäßigt und sie verließ sich auf seine aufs neue versicherte Freundschaft. Sie konn- te gar nicht begreifen, was ein Abgeschickter bei Hofe gefährliches für sie bringen könnte und bil- dete sich endlich gar ein, daß alles eine Erfindung sei, womit sie Busch, der nicht länger, ohne ihr seine heiße Liebe zu bekennen, leben könnte, in sein Logis locken wollte, weil er sich da ungehin- derter erklären könnte. Da sie dies recht gefaßt hatte, verzieh sie der Liebe diese Finte und hielt es um so nothwendiger stillschweigend auszugehn.
Der Postsecretair nahm, als sie ins Zimmer trat, eine strenge Miene an, und jetzt erst schien ihr die Sache wahr und wichtig, sie würde einmal im Ernst ohnmächtig geworden sein, wenn sie sich auf eine begangene Missethat besonnen und sich übrigens nicht, wegen dem, was der Fremde vor- zutragen haben könnte, auf Buschens Beistand verlassen hätte; in dieser Hofnung aber blieb sie ziemlich standhaft.
Jst
U
blicklich zu beendigen waͤre, und ſtehe er ihr bei ſeiner Freundſchaft fuͤr jede Unannehmlichkeit, die er aber nicht verhuͤten koͤnnte, wenn ſie ſich nicht einſtellte.
Madam Schnitzer erſchrak zwar, bei Durchle- ſung dieſes Billets, ein wenig, doch Albrecht hat- te die Ausdruͤcke gemaͤßigt und ſie verließ ſich auf ſeine aufs neue verſicherte Freundſchaft. Sie konn- te gar nicht begreifen, was ein Abgeſchickter bei Hofe gefaͤhrliches fuͤr ſie bringen koͤnnte und bil- dete ſich endlich gar ein, daß alles eine Erfindung ſei, womit ſie Buſch, der nicht laͤnger, ohne ihr ſeine heiße Liebe zu bekennen, leben koͤnnte, in ſein Logis locken wollte, weil er ſich da ungehin- derter erklaͤren koͤnnte. Da ſie dies recht gefaßt hatte, verzieh ſie der Liebe dieſe Finte und hielt es um ſo nothwendiger ſtillſchweigend auszugehn.
Der Poſtſecretair nahm, als ſie ins Zimmer trat, eine ſtrenge Miene an, und jetzt erſt ſchien ihr die Sache wahr und wichtig, ſie wuͤrde einmal im Ernſt ohnmaͤchtig geworden ſein, wenn ſie ſich auf eine begangene Miſſethat beſonnen und ſich uͤbrigens nicht, wegen dem, was der Fremde vor- zutragen haben koͤnnte, auf Buſchens Beiſtand verlaſſen haͤtte; in dieſer Hofnung aber blieb ſie ziemlich ſtandhaft.
Jſt
U
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blicklich zu beendigen waͤre, und ſtehe er ihr bei
ſeiner Freundſchaft fuͤr jede Unannehmlichkeit, die
er aber nicht verhuͤten koͤnnte, wenn ſie ſich nicht
einſtellte.
Madam Schnitzer erſchrak zwar, bei Durchle-
ſung dieſes Billets, ein wenig, doch Albrecht hat-
te die Ausdruͤcke gemaͤßigt und ſie verließ ſich auf
ſeine aufs neue verſicherte Freundſchaft. Sie konn-
te gar nicht begreifen, was ein Abgeſchickter bei
Hofe gefaͤhrliches fuͤr ſie bringen koͤnnte und bil-
dete ſich endlich gar ein, daß alles eine Erfindung
ſei, womit ſie Buſch, der nicht laͤnger, ohne ihr
ſeine heiße Liebe zu bekennen, leben koͤnnte, in
ſein Logis locken wollte, weil er ſich da ungehin-
derter erklaͤren koͤnnte. Da ſie dies recht gefaßt
hatte, verzieh ſie der Liebe dieſe Finte und hielt
es um ſo nothwendiger ſtillſchweigend auszugehn.
Der Poſtſecretair nahm, als ſie ins Zimmer
trat, eine ſtrenge Miene an, und jetzt erſt ſchien
ihr die Sache wahr und wichtig, ſie wuͤrde einmal
im Ernſt ohnmaͤchtig geworden ſein, wenn ſie ſich
auf eine begangene Miſſethat beſonnen und ſich
uͤbrigens nicht, wegen dem, was der Fremde vor-
zutragen haben koͤnnte, auf Buſchens Beiſtand
verlaſſen haͤtte; in dieſer Hofnung aber blieb ſie
ziemlich ſtandhaft.
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/311>, abgerufen am 22.11.2024.
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