anderweite Beschäftigungen von der andern Seite drein kamen, erst im zweiten Theil vorkommen.
Meine Leser werden sich erinnern, daß ich gesagt habe, wie die preißlichen Reden, welche Suschen von Felßen umherstreute, in Umlauf kamen; und daß sie in kurzer Zeit an Menge und Gehalt an- sehnlich gewonnen hatten, werden sie leicht glau- ben. Felß begegnete verschiedenemal, wenn er, um sich Bewegung zu machen, in's Freie gieng, den Bekannten, mit welchen er, da er in der Stadt ankam, in einigem Umgang war und glaub- te, sie als Bekannte grüssen zu müssen, ob er gleich ein so trotziger Mann war, daß er bei ih- rem jetzigen Betragen nicht einmal ihre Einladun- gen angenommen hätte. Sie erwiederten seine Begrüssungen nicht allein kalt, sondern mit einer Art Geringschätzung, und ohne ihn anzusehn. Felß meinte dieses Betragen blos der Behand- lungsart zurechnen zu müssen, die man nun ein für allemal einem vom Glück verlassenen Menschen zuerkannt hat, und erröthete nicht für sich, son- dern für diese seine Bekannten. --
Schön! wie so schön, Herr Celestin! Jst es nicht entsetzlicher Grad von Einfalt, wenn man sich im Namen andrer schämt, daß sie ihre Pflicht
gegen
anderweite Beſchaͤftigungen von der andern Seite drein kamen, erſt im zweiten Theil vorkommen.
Meine Leſer werden ſich erinnern, daß ich geſagt habe, wie die preißlichen Reden, welche Suschen von Felßen umherſtreute, in Umlauf kamen; und daß ſie in kurzer Zeit an Menge und Gehalt an- ſehnlich gewonnen hatten, werden ſie leicht glau- ben. Felß begegnete verſchiedenemal, wenn er, um ſich Bewegung zu machen, in’s Freie gieng, den Bekannten, mit welchen er, da er in der Stadt ankam, in einigem Umgang war und glaub- te, ſie als Bekannte gruͤſſen zu muͤſſen, ob er gleich ein ſo trotziger Mann war, daß er bei ih- rem jetzigen Betragen nicht einmal ihre Einladun- gen angenommen haͤtte. Sie erwiederten ſeine Begruͤſſungen nicht allein kalt, ſondern mit einer Art Geringſchaͤtzung, und ohne ihn anzuſehn. Felß meinte dieſes Betragen blos der Behand- lungsart zurechnen zu muͤſſen, die man nun ein fuͤr allemal einem vom Gluͤck verlaſſenen Menſchen zuerkannt hat, und erroͤthete nicht fuͤr ſich, ſon- dern fuͤr dieſe ſeine Bekannten. —
Schoͤn! wie ſo ſchoͤn, Herr Celeſtin! Jſt es nicht entſetzlicher Grad von Einfalt, wenn man ſich im Namen andrer ſchaͤmt, daß ſie ihre Pflicht
gegen
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anderweite Beſchaͤftigungen von der andern<lb/>
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anderweite Beſchaͤftigungen von der andern
Seite drein kamen, erſt im zweiten Theil
vorkommen.
Meine Leſer werden ſich erinnern, daß ich geſagt
habe, wie die preißlichen Reden, welche Suschen
von Felßen umherſtreute, in Umlauf kamen; und
daß ſie in kurzer Zeit an Menge und Gehalt an-
ſehnlich gewonnen hatten, werden ſie leicht glau-
ben. Felß begegnete verſchiedenemal, wenn er,
um ſich Bewegung zu machen, in’s Freie gieng,
den Bekannten, mit welchen er, da er in der
Stadt ankam, in einigem Umgang war und glaub-
te, ſie als Bekannte gruͤſſen zu muͤſſen, ob er
gleich ein ſo trotziger Mann war, daß er bei ih-
rem jetzigen Betragen nicht einmal ihre Einladun-
gen angenommen haͤtte. Sie erwiederten ſeine
Begruͤſſungen nicht allein kalt, ſondern mit einer
Art Geringſchaͤtzung, und ohne ihn anzuſehn.
Felß meinte dieſes Betragen blos der Behand-
lungsart zurechnen zu muͤſſen, die man nun ein
fuͤr allemal einem vom Gluͤck verlaſſenen Menſchen
zuerkannt hat, und erroͤthete nicht fuͤr ſich, ſon-
dern fuͤr dieſe ſeine Bekannten. —
Schoͤn! wie ſo ſchoͤn, Herr Celeſtin! Jſt es
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/302>, abgerufen am 22.11.2024.
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